CH-Ausblick: Schwächer

CH-Ausblick: Schwächer

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag schwächer eröffnen. Die Vorgaben aus Übersee und Asien sind klar negativ, wobei die Wall Street so tief wie seit über drei Monaten nicht mehr geschlossen hatte. Auch die Leitbörse in Tokio hat klar im roten Bereich geschlossen. Belastet wird das Börsensentiment von der sich zuspitzenden Krise in Griechenland, nachdem Ministerpräsident Papandreou angekündigt hat, am Sonntag die Vertrauensfrage zu stellen. Rücktrittsforderungen hat er allerdings vorerst zurückgewiesen. Unternehmensnews sind spärlich gesät.

In der Schweiz steht heute Vormittag der Zinsentscheid der SNB im Fokus. Eine überwiegende Mehrheit der Ökonomen erwartet, dass die Notenbank die Leitzinsen unverändert belässt, um keine weitere Aufwertung des Frankens zu provozieren. Von weiterem Interesse dürften die Aussagen der SNB-Exponenten etwa zu den künftigen Inflationsgefahren und nicht zuletzt auch zum boomenden Schweizer Immobilienmarkt sein. Am Nachmittag stehen dann Makrodaten aus den USA im Fokus. So stehen Daten zum Arbeits- und zum Häusermarkt, das US-Leistungsbilanzsaldo sowie der Philly-Fed-Index auf dem Programm.

Bis um 08.25 Uhr sinkt der von Clariden Leu berechnete vorbörsliche SMI um 0,65% auf 6’157,70 Punkte. Kein Titel ist vorbörslich im Plus indiziert.

Mit den grössten Abschlägen zeigen sich Finanztitel, welche einmal mehr unter der Griechenlandkrise leiden. Hierbei verlieren vor allem die Grossbankentitel und Julius Bär um jeweils 1% oder mehr, aber auch die Assekuranzwerte ZFS stehen mit 0,9% in den roten Zahlen.

Ebenfalls überdurchschnittlich schwach zeigen sich konjunktursensitive Papiere wie Holcim, Richemont, Adecco oder ABB, welche allesamt mindestens 0,8% tiefer notieren. Hier dürften sich die verdichtenden Konjunktursorgen belastend auswirken.

Die Papiere des Tiefsee-Bohrkonzerns Transocean (-1,0%) zeigen sich mit Abgabedruck. Beim Branchennachbarn Weatherford (keine vorbörsliche Indikation) hat CEO Duroc-Danner gegenüber der Nachrichtenagentur Dow Jones erklärt, dass nicht zum Kerngeschäft gehörende Assets im Wert von 0,5 bis 1 Mrd USD verkauft werden sollen.

Novartis (-0,5%) gab bekannt, dass die US-Behörde FDA den Antrag auf die Erweiterung der Zulassung für Menveo akzeptiert hat. Dabei soll der Meningokokken-Impfstoff Menveo zur Behandlung von Kleinkindern ab einem Alter von zwei Monaten zugelassen werden. Auch die beiden anderen Schwergewichte Roche und Nestlé zeigen sich mit einem Abschlag von 0,5%. Bei Nestlé hat die HSBC das Kursziel auf 56 CHF von bisher 58 CHF zurückgenommen, die Einstufung Neutral indes bestätigt.

Im breiten Markt hat Interroll eine Umsatzprognose für das erste Halbjahr 2011 gegeben. Demnach rechnet der Logistiker mit einem leicht höheren Umsatz von 138 Mio CHF. Der weil hat der Börsenregulator SIX eine Untersuchung gegen Interroll eingeleitet, um Unregelmässigkeiten bei der Offenlegung von Management-Transaktionen abzuklären.

Austriamicrosystems hat bekannt gegeben, dass die US-amerikanische Texas Advanced Optoelectronic Solutions (TAOS) für rund 320 Mio USD vollständig übernommen wird. Der Kaufpreises soll je zur Hälfte in neu geschaffenen AMS-Aktien und in bar bezahlt werden. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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