CH-Ausblick: Tiefer erwartet – Anleihenrenditen im Fokus

CH-Ausblick: Tiefer erwartet – Anleihenrenditen im Fokus

Zürich – Die Schweizer Börse dürfte auch am letzten Handelstag der Woche tiefer eröffnen. Weiterhin werden die Börsen der Welt von der sich zuspitzenden Eurokrise in Geiselhaft gehalten. So haben nach den europäischen Börsen sowohl die Handelsplätze in den USA als auch in Asien nach den gestiegenen Anleihenrenditen Spaniens und Frankreichs mit klaren Verlusten geschlossen. Positiv ausgefallene Konjunkturdaten aus Übersee konnten am Vortag das negative Sentiment nicht verbessern, obwohl sie auf eine leichte wirtschaftliche Erholung hinweisen.

Unternehmensseitig dürften am heutigen Handelstag vor allem UBS ins Zentrum des Interesses rücken. Die Grossbank hat am Donnerstagabend den lang erwarteten Investorentag abgehalten und dabei veränderte Strategie- und Kapitalpläne sowie neue Finanzziele kommuniziert. Sie will sich dabei auf ihre Position als globaler Wealth Manager und als «führende Universalbank in der Schweiz» konzentrieren. Die Investment Bank soll dagegen – wie bereits mehrfach angekündigt – weniger komplex und weniger kapitalintensiv werden. Das Ziel für die Eigenkapitalrendite beträgt neu 12%-17% ab 2013. Ausserdem will die Bank für das laufende Geschäftsjahr bereits wieder eine kleine Dividende ausbezahlen.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 08.22 Uhr um 0,87% auf 5’595,34 Punkte. Dabei werden alle SMI-Titel um 0,8-1,0% tiefer gestellt.

Die Agenda ist sonst sehr übersichtlich. Einzig am Nachmittag publizierte Frühindikatoren in den USA könnten noch Impulse liefern.

Mit den grössten Abgaben präsentieren sich wie so oft Finanztitel. Hier stehen Julius Bär und ZFS 1,0% tiefer, CS gewärtigen Abschläge von 0,9%, genau wie UBS nach dem gestrigen Investorentag. Für den Versicherer ZFS hat Morgan Stanley das Kursziel auf 245 (215) CHF erhöht, die Einstufung «Equalweight» indes bestätigt.

Zykliker stehen ebenfalls deutlich tiefer, hier verlieren Adecco, Holcim, SGS, ABB und Transocean 0,9%. Bei Richemont (-0,9% auf 47,70 CHF) haben die Experten von Morgan Stanley das Kursziel auf 61 (58) CHF gesenkt und das Rating «Overweight» bestätigt. Die Titel des Luxusgüterkonzerns gehören zu den bevorzugten Papieren des Sektors, heisst es in einem Kommentar. Auch Goldman Sachs hebt das Kursziel für die Luxusgüteraktien auf 77,10 (72,70) CHF mit der Einstufung «Buy».

Auch die defensiven Schwergewichte Novartis (-0,8%) sowie Roche und Nestlé (je -0,9%) werden tiefer indiziert. Laut einem Artikel der Zeitung «Chinadaily» plant Nestlé in den nächsten drei Jahren eine Verdoppelung der Investitionen in den chinesischen Kaffemarkt. Damit soll das Wachstum in diesem stark zunehmenden Markt noch beschleunigt werden.

Im breiten Markt haben BVZ (vorbörslich keine Indiktion) leicht unter dem Vorjahresergebnis liegende Zehnmonatszahlen präsentiert. Zudem hat Bucher Industries (vorbörslich keine Indiktion) einen Grossauftrag der Stadt Moskau über 51 Mio EUR gewonnen. 20% davon werden im vierten Quartal 2011 Umsatzwirksam, 80% im ersten Halbjahr 2012. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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