CH-Verlauf: SMI grenzt Verluste vor Notenbanksitzungen deutlich ein

CH-Verlauf: SMI grenzt Verluste vor Notenbanksitzungen deutlich ein
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am späten Dienstagvormittag etwas leichter. Dabei hat sich der Leitindex SMI nach einem schwachen Start, bei dem er deutlich unter die Marke von 12’000 Punkten gefallen ist, wieder klar über diese mehr psychologisch als charttechnisch wichtige Schwelle erholt. Die anfänglichen Verluste seien wohl etwas übertrieben gewesen, sagt ein Händler und verweist auf den Ölpreis. Dieser sei zwar auf nun 74 Dollar je Fass gestiegen. Aber der Anstieg halte sich damit in Grenzen. «erst bei einem Anstieg auf über 80 Dollar müsste man die Lage neu beurteilen», sagt der Händler. Bisher sei die Reaktion des Marktes insgesamt «human» ausgefallen, sagt ein anderer Händler.

Grund für die anfänglichen Kursverluste war die Sorge vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten, nachdem US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in Kanada überraschend schnell wieder verlassen hatte. Dies könnte darauf hindeuten, dass die USA eine aktivere Rolle im Nahen Osten einnehmen könnten, sagt ein Analyst. Zusätzlich beschäftigten sich die Anleger mit den bevorstehenden Notenbank-Sitzungen. Am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed und am Donnerstag die Schweizerische Nationalbank (SNB) über ihre künftige Geldpolitik informieren. Während das Fed die Füsse still halten dürfte, wird von der SNB eine Zinssenkung um mindestens 25 Basispunkte auf dann null Prozent erwartet. Manche Auguren gehen gar davon aus, dass die SNB den Leitzins wieder in negatives Territorium senken könnte. Und auch die stockenden Handelsgespräche zwischen den USA und China stimmten die Anleger weiterhin vorsichtig, heisst es weiter.

Der SMI notiert nach einem Tagestief bei 11’992,68 Punkten um 11.10 Uhr noch 0,31 Prozent tiefer bei 12’053,72 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,21 Prozent auf 1971,66 und der breite SPI um 0,27 Prozent auf 16’665,39 Zähler. 15 SLI-Werte legen zu und 15 geben nach.

Nachdem zunächst alle SLI-Werte tiefer notiert hatten, erholten sich im Verlauf immer mehr Standardwerte in die Gewinnzone. Aktuell stehen die Aktien der als zyklisch geltenden Sika, SIG, Adecco, Kühne + Nagel und VAT mit einem Kursplus von 1,1 bis 0,5 Prozent oben auf der Tabelle. Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (+0,2%) und Swatch (+0,3%) sind nach frühen Gewinnmitnahmen ebenfalls im Plus.

Die zu den Wachstumswerten gezählten Medtechtitel Straumann, Alcon und Partners Group legen gegen 0,8 Prozent zu. Dabei könnte Alcon eine Kurszielerhöhung und Kaufempfehlung der Citigroup zusätzlichen Auftrieb gegeben haben.

Einen volatilen Kursverlauf verzeichnen die Genussscheine von Roche (-0,04%). Bei ihnen hat das Kursvorzeichen mehrfach gewechselt. Der Pharmakonzern hat zwar einen weiteren Rückschlag erlitten. In einer zulassungsrelevanten Studie mit dem Blutkrebs-Medikament Venclexta wurde der primäre Endpunkt der Gesamtüberlebenszeit nicht erreicht. Laut Ansicht der Bank Vontobel haben die Ergebnisse der Studie aber keinen Einfluss auf die zugelassenen Indikationen für Venclexta oder laufende Studien. Venclexta ist bereits in verschiedenen Indikationen zugelassen. Pharmaforschung sei eben ein hartes Geschäft, in dem es mehr Rückschläge als Erfolge gebe, heisst es am Markt.

Auf der anderen Seite führen die Aktien von Schindler PS (-1,8%) und ABB (-1,7%) die Verlierer an. Kepler Cheuvreux hat das Rating für den Industriekonzern auf «Hold» von «Buy» gesenkt. Morgan Stanley hat die Empfehlung für die Aktien des Liftherstellers auf «Underweight» von «Equal Weight» herabgestuft.

Bei Julius Bär (-1,0% auf 52,24 Fr.) wird die Bank Vontobel erwähnt. Diese hat das Kursziel für die «Bären» auf 57 von 58 Franken gesenkt und die Empfehlung «Hold» bekräftigt.

Auf den hinteren Rängen geben Idorsia (-8,7%) nach Gewinnmitnahmen nach. Orior (+4,1%) werden nach Bekanntgabe von Restrukturierungsplänen dagegen gesucht. (awp/mc/pg)

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