CH-Schluss: SMI setzt zu Wochenschluss neue Rekorde

CH-Schluss: SMI setzt zu Wochenschluss neue Rekorde

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Rekordjagd zum Ende einer erfolgreichen Börsenwoche fortgesetzt. Der Leitindex SMI setzte bereits früh im Handel eine Bestmarke, ehe der Index diese mit Blick auf die neuen Rekorde im US-Geschäft in der Schlussauktion noch ausbaute. Getragen wurde das Geschäft mit Schweizer Aktien von den starken Avancen der Schwergewichte Nestlé und Roche. Aber auch einige Zykliker kletterten weiter in die Höhe. Für gute Stimmung hatte während der Woche die Aussicht auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China gesorgt.

An der zweitletzten Sitzung vor Weihnachten lief das Geschäft in ruhigen Bahnen. Kursrelevante News gab es kaum. Für höhere Volumen als üblich sorgte aber der sogenannte «Hexensabbat». Das ist der Tag an dem vier Mal im Jahr Futures- und Optionskontrakte auf Aktien und Indizes an der Eurex verfallen. Zudem habe es Hinweise gegeben, dass gewisse Akteure mit «Window Dressing» ihre Portfolios aufpolierten, hiess es. Aktien mit einer guten Jahresperformance werden da ins Portfolio aufgenommen, schwache Titel abgestossen. Bis zum Jahreswechsel verbleiben nur noch wenige Sitzungen übrig, um dies zu tun.

Der Leitindex SMI schloss mit 0,99 Prozent fester bei 10’679,37 Punkten. Auf die gesamte Woche gesehen rückte er um 2,4 Prozent vor. Seit Jahresbeginn liegt der SMI mit 27 Prozent im Plus. Der die 30 wichtigsten Werte beinhaltende SLI stieg am Freitag um 0,73 Prozent auf 1’641,01 und der breite SPI um 1,01 Prozent auf 12’895,69 Zähler. Am Ende standen sich 22 Gewinner und 8 Verlierer gegenüber.

Gefragt waren bei den Blue Chips einige der grössten Gewinner des Jahres 2019. Dazu zählten etwa die Papiere von Sika (+2,0%), die auf Jahressicht bislang um 47 Prozent vorgerückt sind. Aber auch Logitech und Partners Group wussten sowohl am Freitag (+1,2% bzw. +1,0%) als auch im Verlauf des Jahres (+47% bzw. +48%) zu überzeugen.

Getragen wurde der Gesamtmarkt das Jahr hindurch aber vor allem von den schwergewichtigen Titel. Zu Wochenschluss halfen insbesondere die Roche-Genussscheine (+2,1%) und die Nestlé-Papiere (+1,9%) kräftig mit, den SMI auf neue Rekordstände zu hieven. Novartis rückten am Berichtstag um 0,5 Prozent vor.

Allerdings büssten die nach heutigem Stand zwei grössten Blue-Chip-Jahresgewinner AMS (-2,9%) und Vifor (-0,4%) am Freitag an Wert ein. Händler sprachen vor allem bei Vifor von Gewinnmitnahmen. Der von Galenica im Jahr 2017 abgespaltene Pharmateil war in den Tagen davor auf neue Höchstwerte geklettert.

Swatch verloren 1,9 Prozent, dies nachdem Goldman Sachs das Rating und Société Générale das Kursziel gesenkt hatten. Begründet wurden die Senkungen mit der schwachen Entwicklung der Schweizer Uhrenexporte im November, wobei erneut das Segment der günstigeren Uhren schlecht abgeschnitten hatte. Da ist Swatch mit mehreren Marken vertreten. Ebenfalls als belastend wird der Entscheid der Wettbewerbskommission zu Lieferbeschränkungen von Uhrwerken der Tochter ETA gesehen.

Swisscom fielen um 0,9 Prozent. Das Bundesgericht bestätigte am Vorabend die früher im Kartellstreit um ADSL-Preise gegen den Telekomkonzern ausgesprochene Busse in Höhe von 186 Millionen Franken. Da die Busse bereits beglichen wurde, werde der Entscheid keine finanziellen Auswirkungen auf die Rechnung 2019 haben, erklärten Analysten.

Unter Druck standen auch Credit Suisse (-0,9%). Die Grossbank erwartet nach einer Neubewertung der Beteiligung am Börsenbetreiber SIX einen Vorsteuergewinn von «mindestens 450 Millionen Franken». Die Nachricht dazu schätzten Analysten allerdings als neutral und somit wenig kursbelebend ein.

Am breiten Markt fielen die Titel des krisengeplagten Solarunternehmens Meyer Burger um 6,6 Prozent zurück. Die Thuner verkauften eine weitere Beteiligung im Ausland. Händler äusserten sich enttäuscht, dass die Firma nicht wie erhofft noch 2019 einen grösseren Auftrag habe an Land ziehen können.

Schmolz+Bickenbach gewannen 16 Prozent. Beim Stahlkonzern endete die Zeichnungsfrist zur Kapitalerhöhung, und der Ausgabepreis wurde über dem aktuellen Kursniveau erwartet. Asmallworld rückten nach der Erhöhung der Umsatzprognose um 5,3 Prozent vor. (awp/mc/pg)

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