CH-Schluss: SMI legt deutlich zu und schliesst auch Woche im Plus ab

CH-Schluss: SMI legt deutlich zu und schliesst auch Woche im Plus ab
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag seine Erholungsbewegung der letzten Tage fortgesetzt und deutlich fester geschlossen. Beflügelt wurden die Börsen weltweit von Hoffnungen auf eine weniger restriktive Geldpolitik in den USA. Zudem hatte der hiesige Markt die Gewinne der am Auffahrtstag geöffneten Handelsplätze nachzuholen. Erstmals nach fünf negativen Wochen in Folge schloss der SMI auch wieder eine Handelswoche im Plus ab.

Positive Signale machten Marktbeobachter bei der US-Notenbank Fed aus, die in den jüngsten Sitzungsprotokollen «umsichtige Zinserhöhungen» in Aussicht gestellt habe. Für Erleichterung habe auch gesorgt, dass von einem befürchteten «XXL-Zinsschritt» von 75 Basispunkten nicht die Rede war. Positive Impulse kamen auch aus China, wo der Lockdown in Shanghai gelockert werden soll. Da die Weltwirtschaft auf Lieferungen aus dem Reich der Mitte warte, wecke dies Hoffnung auf eine Entspannung in der Lieferkettenproblematik, hiess es.

Der SMI legte am Freitag 1,35 Prozent auf 11’647,17 Punkte zu. Für die Gesamtwoche schlägt damit ein Plus von 3,0 Prozent zu Buche. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 2,04 Prozent auf 1816,20 Punkte und der breite SPI gewann 1,61 Prozent auf 14’944,55 Zähler. Von den 30 SLI-Werten schlossen 27 im Plus, zwei im Minus und einer unverändert.

Im Fokus standen die sehr festen Richemont (+9,6%), die mit dem starken Kursanstieg den heftigen Absturz von Ende letzter Woche nach ihrer Zahlenpublikation teilweise wieder wettmachten. Die Analysten der Royal Bank of Canada bezeichneten die negative Reaktion in der Vorwoche auf die Jahreszahlen 2021/22 als überzogen und empfahlen die Titel mit «Outperform» zum Kauf.

Sehr deutliche Gewinne gab es auch für die im bisherigen Jahresverlauf sehr schwachen Titel des Zahnimplantateherstellers Straumann (+7,6%) sowie für die Aktien des Hörgerätespezialisten Sonova (+6,1%). Die Jefferies-Experten erhöhten ihr Rating für Sonova nach den deutlichen Kursverlusten seit April auf «Buy» von «Hold».

Klare Gewinne verzeichneten auch die Titel des von der Halbleiterindustrie abhängigen Vakuumventil-Herstellers VAT (+5,2%), die im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls zu den schwächsten SLI-Titeln gehören. Auch die weiteren hiesigen «Technologietitel» AMS-Osram (+4,8%) und Logitech (+3,5%) gingen deutlich im Plus aus dem Handel.

Zulegen konnten zudem typische Zykliker wie die Aktien des Bauchemiekonzerns Sika (+4,7%) oder des Personalvermittlers Adecco (+4,4%). Auch die Titel der Richemont-Konkurrentin Swatch (+4,0%) schlossen klar fester.

Bei den Bankentiteln machten die gebeutelten Credit Suisse (+3,2%) Boden gut, während UBS (+1,4%) mit dem Markt zulegten. Auch die im laufenden Jahr sehr schwachen Partners Group (+3,4%) gehörten zu den Gewinnern ebenso wie die Aktien der Privatbank Julius Bär (+3,2%). Weniger gesucht waren Versicherungstitel wie Swiss Life (+0,5%) und Zurich (unverändert).

Bei den defensiven Titeln gingen Nestlé (+2,1%) nach einem schwachen Start klar im Plus aus dem Handel. Dagegen bremsten die schwachen Pharma-Schwergewichte Novartis (-0,8%) und Roche (-1,0%) den Anstieg der Indizes etwas ab. Roche konnten damit auch nicht von einer Reihe positiver Neuigkeiten im Medikamenten- wie auch im Diagnostikbereich profitieren.

Im breiten Markt schlossen Rieter (+0,2%) nach klaren Auftaktverlusten den Tag knapp im Plus ab. Der Spinnereimaschinenhersteller kündigte für das erste Halbjahr wegen der globalen Lieferengpässe und Coronamassnahmen in China rote Zahlen an, dies trotz guter Auftragslage. Baader Helvea stufte die Rieter-Aktie in der Folge auf «Reduce» von zuvor «Add» herunter.

Abgaben mussten auch Addex (-5,5%) hinnehmen, nachdem das Biotechunternehmen einen Fehlschlag in einer Studie bekanntgeben musste. Die «Pennystocks» der Biotechfirma Relief sackten gar um fast einen Drittel ab, nachdem eine US-Behörde die Einstellungen der Tests um den Corona-Hoffnungsträger «Aviptadil» empfohlen haben. (awp/mc/pg)

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