CH-Schluss: SMI gibt 1,39% auf 9’105,02 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 1,39% auf 9’105,02 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit einem deutlichen Minus aus der Sitzung gegangen und hat damit auch über die gesamte Woche negativ abgeschnitten. Nach einer bereits schwachen Eröffnung fiel der SMI bis am Mittag weiter zurück und notierte vorübergehend unter 9’100 Punkten, ehe am Nachmittag noch eine marginale Erholung einsetzte. Diese war gestützt durch einen robusten Arbeitsmarkbericht aus den USA, wo klar mehr Stellen geschaffen wurden als prognostiziert.

Geprägt war das Börsengeschehen aber vor allem vom anhaltenden Seilziehen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern. Nach dem dreiwöchigen Zahlungsaufschub durch den IWF bleibt Griechenland trotz weiterer Zugeständnisse seiner Partner auf Konfrontationskurs zu den Geldgebern. Athen lehnt die Vorschläge der Euro-Partner und des IWF zur Lösung der Schuldenkrise bislang ab. Diese seien inakzeptabel und könnten keine Grundlage für eine Einigung sein, hiess es von Seiten der griechischen Regierung. Derweil zeigt sich auch der Vorsitzende der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, hinsichtlich einer schnellen Einigung mit Griechenland skeptisch.

Der Swiss Market Index (SMI) gab schliesslich 1,39% auf 9’105,02 Punkte nach. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 1,4%. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) fiel um 1,33% auf 1’365,15 Punkte zurück und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) um 1,35% auf 9’253,39 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen bis auf Transocean und Swiss Re alle im Minus.

Mit Abstand schwächste Titel unter den Bluechips waren Syngenta (-3,3%). Nachdem am Donnerstag Berichte über BASF als zweiten Interessenten für die Basler noch für Kursgewinne gesorgt hatten, gewann die Skepsis über das Zustandekommen eines solchen Deals wieder die Oberhand. Und je länger an der Übernahmefront nichts geschieht, desto fraglicher wird es, ob überhaupt eine Transaktion zustande kommt. Daher wurden Händlern zufolge vor dem Wochenende die aufgelaufenen Gewinne mitgenommen.

Von der allgemeinen Ausverkaufsstimmung vor dem Wochenende wurden auch Richemont (-2,1%), Sonova (-2,0%) oder Julius Bär (-1,9%) deutlicher nach unten gezogen.

Ebenso erging es UBS (-1,7%) und CS (-1,6%). Laut einem Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) stehen sie gemeinsam mit anderen Instituten vor einem Vergleich mit den US-Behörden wegen hypothekenbesicherten Wertpapieren.

Belastet wurde der Gesamtmarkt vor allem auch von den schwachen Novartis (-1,2%) und Roche (-1,4%). Mit Blick auf Novartis hat das Aktienresearch von Goldman Sachs das «Neutral»-Rating bestätigt. Dagegen empfiehlt es die Roche-Titel im Nachgang zur ASCO-Konferenz der US-Krebsspezialisten bei einem erhöhten Kursziel weiterhin auf ihrer «Conviction Buy»-Liste zum Kauf.

Nestlé büssten mit einem Minus von 1,5% noch etwas mehr ein. Der Titel wurde zusätzlich von neuen Berichten über die Instant-Nudeln von Maggi in Indien belastet. Der Nahrungsmittelkonzern hat diese nun vom Markt genommen, hält allerdings gleichzeitig daran fest, dass der Genuss dieser Produkte unbedenklich sei.

Die am Vortag noch starken ABB (-1,1%) gaben vergleichsweise moderat nach. Die Titel hatten am Donnerstagnachmittag nach dem Bekanntwerden einer Beteiligung des schwedischen Investmentfonds Cevian Capital noch um knapp 4% zugelegt. Für die amerikanische Bank Morgan Stanley dürfte in Anbetracht der anderen Engagements von Cevian auch dasjenige in ABB von längerfristiger Natur sein, wie sie in einer Einschätzung zum neuen Grossaktionär schreibt.

Swatch (-0,5%) gehörten noch zu den stabileren Aktien und erhielten dabei etwas Unterstützung von Exane BNP, welche das Rating «Outperform» bestätigt hatte.

Nebst Transocean (+2,1%) und Swiss Re (+0,3%) belegten Sika (-0,1%) den dritten Platz auf dem Podest.

Im breiten Markt fielen Panalpina (-1,1%) etwas weniger stark zurück als der Gesamtmarkt, dies nach anfänglichen Gewinnen. Der neue ABB-Grossaktionär Cevian hat am Freitag auch den Ausbau seiner Beteiligung beim Basler Logistikkonzern auf rund 12% von bisher etwa 10% vermeldet.

Aber auch hier waren börsenrelevante Nachrichten eher Mangelware. Das Industrieunternehmen Burckhardt Compression hat den Bau eines neuen Montagewerks in den USA bekanntgegeben, was sich allerdings kaum auf den Aktienkurs (-0,1%) auswirkte. (awp/mc/upd/ps)

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