CH-Schluss: SMI legt 0.7% auf 8’867 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0.7% auf 8’867 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit klaren Gewinnen beendet. Nach den zumeist schwachen Vortagen hatte der Markt bereits in der frühen Phase zu einer deutlichen Aufwärtskorrektur angesetzt, bewegte sich danach aber nicht mehr allzu stark. Im Handel war von einer technischen Gegenbewegung auf die jüngsten Verluste die Rede.

Die Abgaben im Tech-Bereich seien zum Teil etwas gar stark ausgefallen, entsprechend hätten sich gewisse Investoren auf dem tieferen Niveau neu eingedeckt. Die Angst, die Highflyer der vergangenen Monate könnten eine Korrektur der heiss gelaufenen Börsen einleiten, sei scheinbar schon wieder verschwunden. Insgesamt wollten sich die meisten Anleger vor der US-Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed (am Mittwochabend hiesiger Zeit) allerdings nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, hiess es weiter. Vom Fed wird die zweite Zinserhöhung in diesem Jahr erwartet, wobei eine Überraschung nicht ganz ausgeschlossen sei.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann zum Handelsschluss 0,67% auf 8’867,07 Punkte und blieb damit gut zehn Punkte unter dem Tageshoch. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte um 0,81% auf 1’405,87 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,74% auf 10’103,57. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen bis auf einen, der unverändert war, alle im Plus.

Bei den Blue Chips hatten Julius Bär (+2,8% auf 50,85 CHF) die Nase vorn. Einige Leerverkäufer seien vom Sprung zurück auf über 50 CHF auf dem falschen Fuss erwischt worden und hätten zukaufen müssen, hiess es dazu. Einen starken Lauf bei den Finanztiteln hatten auch UBS (+1,8%) und PartnersGroup (+1,3), während CS (+0,1%) nicht auf Touren kamen. Das Bankensegment stand einmal mehr unter grösserer Beobachtung, nachdem das US-Finanzministerium Pläne für eine Reform der Regeln des Finanzsystems vorgestellt hatte.

Mit Swatch (+2,1%) und Richemont (+1,5%) waren auch die beiden Luxusgüter- und Uhrentitel ganz vorne mit dabei. Händlern sprachen hier von Einstiegskursen nach der schwachen Entwicklung in den vergangenen Wochen. Mit Dufry (+1,8%), Adecco (+1,4%) und Schindler PS (+1,2%) waren einige weitere Zykliker im Spitzenfeld zu finden.

Klar gesucht waren auch Novartis (+0,9%), wobei hier ein Gerichtsurteil in den USA zugunsten der Basler für gute Stimmung sorgte. Der Oberste Gerichtshof hob dort ein Urteil einer niedrigeren Instanz auf, die Novartis vorübergehend am Verkauf des Biosimilars Zarxio gehindert hatte. Zarxio ist das erste in den USA zugelassene Biosimilar.

Die Titel des Branchennachbarn Roche (+0,4%) büssten frühe Gewinne hingegen zu einem guten Teil wieder ein. Der Konzern soll im Visier der südafrikanischen Wettbewerbshüter stehen, hiess es in einem Agenturbericht. Am Vortag hatten die Titel zu den wenigen Gewinnern gehört. Dem Gesamtmarkt hinterher hinkte mit Nestlé (+0,3%) auch der in Bezug auf Marktkapitalisierung wichtigste Schweizer Titel.

Unterdurchschnittlich entwickelte sich auch LafargeHolcim (+0,2%). Die Titel reagierten damit auf Berichte, wonach die französische Behörden im Zusammenhang mit den Geschäften in Syrien eine Rechtsuntersuchung gestartet haben. Schwächster Blue Chip waren zum Schluss Swiss Re (unv.), notabene der SMI-Titel mit der schlechtesten Performance im bisherigen Jahresverlauf.

Auch Kühne+Nagel (+0,1%) blieben hinter dem Markt zurück. Die Aktien des Logistikkonzerns wurden von einer Gewinnwarnung des Mitbewerbers Panalpina (-2,5%) belastet.

Stark gesucht im breiten Markt waren ausserdem Meyer Burger (+7,8%) und Basilea (+4,6%), die beide von positiven Nachrichten profitieren. Beim Solarzulieferer war von einem positiven Branchenbericht aus China die Rede. Und das Biopharma-Unternehmen erhielt von einer US-Behörde zusätzlich 54,8 Mio USD zur Finanzierung eines Phase-III-Programms beim Produktkandidaten Ceftobiprol. Die Techwerte AMS (+1,9%), Temenos (+1,5%) und Logitech (+2,2%) erholten sich etwas vom Einbruch zu Wochenbeginn. (awp/mc/upd/ps)

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