CH-Schluss: SMI rückt 0,7% auf 9’127 Punkte vor

CH-Schluss: SMI rückt 0,7% auf 9’127 Punkte vor

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit deutlich höheren Kursen beendet. Der SMI als wichtigster Schweizer Aktienindex kam dabei mit 9’144 Punkten am frühen Nachmittag bis auf 25 Zähler an das bisherige Jahreshoch heran. Händler sprachen von Optimismus im US-Haushaltsstreit, der die Märkte nach oben getrieben habe. Zudem hofften Marktteilnehmer weiterhin auf Fortschritte im Handelsstreit zwischen den USA und China.

Ob die Hausse, die am (gestrigen) Montag begonnen hat, noch länger dauern wird, muss sich zeigen. Viele Anleger sind jedenfalls weiter vorsichtig. «Die Einigung im US-Budgetstreit ist noch nicht in trockenen Tüchern, ebenso wenig der Handelsstreit», meinte ein Händler. Auch von Bankenseite gibt es in Bezug auf Aktien zurückhaltendere Töne. So hat die Credit Suisse ihre Position für Aktien auf ‹Neutral› zurückgenommen und rät ihren Kunden zu Gewinnmitnahmen. Auch war zu hören, dass viele Fondsmanager sich zuletzt von Aktien verabschiedet hätten und Cash horten würden. «Das Fahrwasser bleibt unruhig», hiess es jedenfalls in einem Aktienkommentar.

Der Swiss Market Index (SMI) notierte bei Handelsschluss 0,65 Prozent höher auf 9’127,40 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte 0,84 Prozent auf 1’409,75 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58 Prozent auf 10’661,10 Zähler zu. Von den 30 Top-Werten schlossen 28 im Plus und nur zwei im Minus.

Grösster Gewinner bei den 30 Top-Werten waren AMS (+5,1%). Die Aktie des österreichischen Halbleiter-Herstellers profitierte laut Marktkreisen von ermutigenden Aussagen des japanischen Branchenkollegen Renesas. Die gute Stimmung bei Technologiewerten half aber auch Logitech (+2,8%) zu schönen Avancen.

Starke Gewinne verzeichneten ausserdem die beiden Uhren- und Luxusgüterkonzerne Swatch (+3,7%) und Richemont (+3,0%). Hier war unter anderem auf steigende Kurse beim Konkurrenten Kering verwiesen worden. Bei Swatch war ausserdem von charttechnisch motivierten Käufen zu hören, nachdem die Papiere etwas unter die Tiefstkurse von Anfang Januar abgetaucht seien.

Bei den grössten Gewinnern waren ausserdem weitere Zykliker wie etwa Adecco (+3,0%), Dufry (+2,1%) oder Kühne+Nagel (+1,4%) zu finden. Und auch die Papiere der Credit Suisse (+1,7%) konnten zwei Tage vor den am Donnerstag anstehenden Jahreszahlen punkten, jedenfalls deutlich mehr als die anderen beiden SMI-Banken Julius Bär (+1,0%) und UBS (+0,7%). Für Bankaktien hat Goldman Sachs das Kursziel etwas reduziert, gleichzeitig aber die Empfehlung «Buy» bestätigt.

Schlusslicht bei den Blue Chips waren Nestlé (-0,3%). Der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller wird ebenfalls am Donnerstag sein Jahresergebnis 2018 präsentieren. Laut Händlern sind die Erwartungen zum Teil sehr unterschiedlich, was für etwa Volatilität sorge. Ausserdem notiere die Aktie relativ nahe dem Jahreshoch.

Der zweite Verlierer waren Swisscom (-0,2%). Die Eidgenössische Kommunikationskommission (Comcom) gab am Morgen einen für den Blauen Riesen negativen Entscheid bekannt. Demnach hat das Unternehmen in den Jahren 2013 bis 2016 für die Mitbenützung ihres Netzes von Mitbewerbern in vielen Fällen zu hohe Preise verlangt. Die finanziellen Folgen für Swisscom scheinen sich aber in Grenzen zu halten, denn für die entsprechenden Risiken seien Rückstellungen gebildet worden, hiess es.

Im breiten Markt büssten Vontobel (-3,2%) im Anschluss an das Jahresergebnis markant an Wert ein. Der Gewinn der Privatbank entsprach zwar ungefähr den Erwartungen der Analysten, verschnupft reagiert worden sei aber auf die niedrigeren verwalteten Vermögen und die nicht angehobene Dividende, hiess es am Markt. Mit GAM (-6,4%) oder Valiant (-2,6%) kamen auch andere Finanzwerte etwas unter die Räder.

Der Pennystock Air Tech kletterte um gut 40 Prozent nach oben. Dies nach einem Absturz um über 60 Prozent am Vortag, nachdem das Kantonsgericht Zug den Antrag auf eine provisorische Nachlassstundung genehmigt hatte. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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