CH-Schluss: SMI legt nach Zinsentscheiden klar zu

CH-Schluss: SMI legt nach Zinsentscheiden klar zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag deutlich zugelegt und damit auch die scharfen Kursabgaben vom Wochenbeginn wieder wettgemacht. Getragen wurde die Erholung der Aktienmärkte weltweit von dem gut aufgenommenen Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vom Vorabend. Das Fed hat zwar, wie erwartet, die Märkte auf eine Reduktion der Anleihenkäufe eingestimmt. Die Zügel sollen dabei aber behutsam angezogen werden.

Negative Überraschungen seien damit ausgeblieben, hiess es im Handel. Ohne Überraschungen ausgefallen ist auch die Zinssitzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die Währungshüter halten sowohl am Negativzins sowie bei Bedarf auch an Interventionen am Devisenmarkt fest. Derweil hat sich die Verunsicherung der Märkte um den schwer angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande zwar verringert, schwelt aber weiter. Laut Medienberichten soll sich die chinesische Regierung nun auf einen Zusammenbruch des Konzerns vorbereiten.

Der SMI schloss 0,85 Prozent im Plus auf 11’938,62 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zog um 0,94 Prozent auf 1961,22 an und der breite SPI gewann 0,92 Prozent auf 15’509,71 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln gingen 26 im Plus aus dem Handel und vier im Minus.

Deutliche Kursaufschläge gab es für die Technologiewerte AMS (+3,6%) und Logitech (+2,6), die bereits am Vortag klar zugelegt hatten. Auch an der US-Technologiebörse Nasdaq stiegen die Kurse am Donnerstag weiter an.

Die Aktien von Richemont (+3,4%) und von Rivale Swatch (+1,2%) setzten die Erholung der Vortage ebenfalls fort. Die Sorgen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Evergrande und der chinesischen Wirtschaft hatten den Werten der Luxusgüterunternehmen, für die China ein wichtiger Markt ist, zuletzt schwer zu schaffen gemacht.

Klare Kursgewinne gab es auch für Finanzwerte, allen voran die Grossbankentitel CS (+1,9%) und UBS (+1,3%). CS-Präsident Horta-Osório stärkte dem angeschlagenen CEO Thomas Gottstein in einem Artikel der Zeitschrift «Bilanz» den Rücken. Etwas weniger stark entwickelten sich die Versicherungswerte Swiss Life (+1,0%) und Swiss Re (+0,7%).

Gesucht waren zudem typische zyklische Werte wie die Aktien des Industriekonzerns ABB (+1,3%), des Zementkonzerns Holcim (+1,0%) oder des Logistikkonzerns Kühne+Nagel (+0,8%).

Gestützt wurden die Indizes von den Kursanstiegen der beiden Pharmariesen Novartis (+0,9%) und Roche (+0,8%). Das dritte SMI-Schwergewicht Nestlé (+0,2%) legt dagegen unter dem Marktschnitt zu.

Nur leicht im Plus schlossen auch die Lonza-Aktien (+0,3%). Der Pharmazulieferer gab einen Auftrag der dänischen Allarity Therapeutics für die Herstellung eines Krebsmedikaments bekannt. Zu finanziellen Aspekten wurden allerdings keine Angaben gemacht.

Zu den wenigen Tagesverlierern gehörten die Aktien des SLI-Neulings Vifor Pharma (-0,04%) und die volatilen Titel des Bankensoftware-Unternehmens Temenos (-1,0%). Klare Abgaben erlitten auch die seit Wochen schwächelnden Titel des Personalvermittlers Adecco (-1,1%), der damit die Kursgewinne des Vortages zu einem grossen Teil wieder wettmachte.

Im breiten Markt schlossen Bachem (+2,6%) klar im Plus, wobei der Kurs bei 817 Franken ein neues Hoch markierte. Und dies obwohl der Peptidhersteller bis zu eine Million neue Aktien über eine genehmigte Kapitalerhöhung ausgeben will, um grosse Investitionen in den Kapazitätsausbau zu finanzieren. Seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs des Baselbieter Unternehmens verdoppelt.

Aufwärts ging es auch mit den Titeln des seit langem angeschlagenen Asset Managers GAM (+4,4%). Dieser gab die Schliessung mehrerer Fonds und einen Personalabbau in Lugano bekannt. Im Zuge des «Optimierungsprozesses» würden regelmässig Fonds geschlossen, die zu klein seien, um effizient verwaltet zu werden oder zu geringe Wachstumsaussichten haben würden, liess er verlauten. (awp/mc/ps)

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