CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 9440 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 9440 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch erneut mit Verlusten beendet. Er knüpfte damit an die beiden schwachen Vortage an und hat nun – gemessen am Aktienindex SMI – seit dem Allzeithoch bei 9’611 vor einer Woche rund 170 Punkte eingebüsst. Wie schon am Vortag belasteten insbesondere die Titel von Roche das Geschehen, aber auch die Grossbanken hatten erneut einen schwachen Tag. Die Nestlé-Titel hielten dagegen: sie waren nach dem Verkauf des US-Süsswarengeschäftes gesucht.

Insgesamt sei die fast schon euphorische Stimmung zum Jahresbeginn etwas verflogen, hiess es am Markt. Die meisten Marktteilnehmer seien plötzlich etwas vorsichtiger geworden. Allerdings erwarte weiterhin kaum jemand eine länger anhaltende Baisse im grösseren Stil, vielmehr sei vor allem von einer Korrektur nach den jüngsten Avancen die Rede. Insbesondere die weltweit guten Konjunkturaussichten sorgten weiter mehrheitlich für Optimismus, meinen Händler.

Der Markt erholte sich zwar nach einem schwachen Start bis zum frühen Nachmittag und schaffte es phasenweise gar knapp ins Plus. Gegen Handelsschluss ging es dann aber wieder klar nach unten. Der Swiss Market Index (SMI) schloss den Handelstag 0,25% tiefer bei 9’440,01 Punkten etwas über dem Tagestief (9’422). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsste derweil 0,12% auf 1’549,59 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,13% auf 10’864,03 Punkte ein. Unter den 30 wichtigsten Titeln hielten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

Weiter mit Gegenwind kämpften vor allem Roche (GS -1,1%). Das SMI-Schwergewicht hat damit nach dem Verlust von über 3% am Dienstag erneut klar an Wert eingebüsst. Konzernchef Severin Schwan hatte bekanntlich am Vortag mit vorsichtigen Äusserungen bezüglich des Geschäftes gegenüber der britischen «Financial Times» die Märkte auf dem falschen Fuss erwischt. Seit Jahresbeginn haben Roche damit bereits gut 5% an Wert verloren.

Unter Druck standen erneut auch die Grossbanken CS (-1,9%) und UBS (-0,8%), wobei erstere mit dieser Einbusse klar das Schlusslicht bei den Blue Chips bildeten. Auch diese beiden Titel hatten bereits am Vortag Terrain eingebüsst. Am Berichtstag wurde das Sentiment zudem auch von den Resultaten von den US-Finanzhäusern Goldman Sachs und Bank of America etwas belastet, die beide unter der US-Steuerreform litten. Am kommenden Montag wird dann die UBS zeigen, wieweit sich die Trump-Reform auf ihr Ergebnis ausgewirkt hat. Grössere Verluste gab es ausserdem auch für ABB (-1,3%), Dufry (-0,9%) oder Adecco (-0,8%).

Von der freundlichen Seite zeigten sich derweil Nestlé (+0,4%), welche nach zögerlichem Start anzogen und damit den Gesamtmarkt stabilisierten. Der Nahrungsmittelhersteller konnte den schon seit einiger Zeit geplanten Verkauf seines US-Süsswarengeschäftes vermelden. Dieses geht für 2,8 Mrd USD an die Ferrero-Gruppe. Der erzielte Preis liegt dabei am oberen Ende der Erwartungen und wurde entsprechend von Analysten gut aufgenommen. Dies sei der bislang beste Deal des neuen CEO Mark Schneider, meinte etwa die ZKB in einem Kommentar.

Klarer Spitzenreiter bei den Blue Chips waren derweil Clariant (+1,7%), die von positiven Analystenkommentaren Unterstützung erhielten. Der Muttenzer Spezialchemiekonzern bleibe das «Nummer-Eins-Übernahmeziel» im EU-Chemiesektor, hiess es etwa bei Analysten. Auch andere Titel aus der Branche wie Lonza oder Sika (je +0,9%) profitierten von zustimmenden Kommentaren aus Analystenhäusern.

Klar fester zeigten sich ausserdem die Versicherer. Vor allem die Sachversicherer Bâloise und Zurich (je +1,1%) legten deutlich zu, aber auch der Lebensversicherer Swiss Life (+0,9%) und der Rückversicherer Swiss Re (+0,8%) fanden Anklang bei den Anlegern. Zum Teil wirkten sich auch hier positive Analysten-Kommentare kurstreibend aus.

Im breiten Markt gehörten u.a. Tornos (-5,1%), Kudelski (-4,3%) oder Landis&Gyr (-2,9%) zu den grössten Verlierern, während CPH (+7,8%), Aevis (+4,4%) oder Idorsia (+3,7%) zum Schluss am oberen Ende der Tabelle zu liegen kamen. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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