CH-Schluss: Schwächer – Sorgen um Eurozone belasten erneut

CH-Schluss: Schwächer – Sorgen um Eurozone belasten erneut

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt wurde am Mittwoch von erneut aufgeflammten Sorgen um die Eurozone belastet. Nach einem freundlichen Handelsauftakt sanken die Indizes bis am Mittag deutlich in die Minuszone. Am späteren Nachmittag konnte der Markt im Einklang mit den US-Börsen noch einen Teil der Tagesverluste wettmachen. Angesichts der nahenden Osterfeiertage und des Quartalsabschlusses waren die Volumen laut Händlern tief.

Neben den Sorgen um die Zypern-Rettung richteten sich die Blicke der Anleger auch wieder stärker nach Italien, wo weiterhin keine Fortschritte in der Regierungsbildung sichtbar sind. Auch eine Emission italienischer Anleihen verlief am Mittwoch nicht so erfolgreich wie erhofft: Der angestrebte Betrag wurde nicht erreicht.

Der Swiss Market Index (SMI) lag zum Schluss 0,25% im Minus bei 7’780,17 Punkten, wobei das Tagestief bei 7’724 Zählern lag. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,28% auf 1’168,38 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,23% auf 7’209,15 Zähler. Unter den 30 wichtigsten Titeln gab es zum Schluss 19 Verlierer und 11 Gewinner.

Schwach präsentierten sich angesichts der herrschenden Unsicherheit die Finanzwerte. Bei den Banken verloren UBS 1,6% und Julius Bär 0,9%. Dagegen drehten CS (+0,1%) zum Schluss des Handelstages gar noch ins Plus. Die Bank teilte am Morgen eine Übernahme im Vermögensverwaltungsgeschäfts mit Gesamtvermögen von 13 Mrd USD mit. Die CS verwaltet insgesamt Vermögen von rund 1’250 Mrd CHF.

Tagesverlierer waren Swiss Life (-2,0%), die am Vortag allerdings noch von Übernahmegerüchten profitiert hatten. Bei den weiteren Versicherungstiteln verloren Zurich 0,3% und Swiss Re 0,1%. Die am breiten Markt kotierten Titel der National-Versicherung gaben nach Jahreszahlen 1,4% nach. Zwar wurde das Ergebnis am Markt als solid bezeichnet, für Enttäuschung sorge allerdings der Dividendenvorschlag

Bei den Zyklikern verloren Sulzer (-1,7%) sowie Syngenta (-1,6%) deutlich. Die Analysten der HSBC haben die Einstufung für die Papiere des Agrochemie-Konzerns auf «Neutral» von «Overweight» gesenkt. Die derzeitige hohe Bewertung der Titel lasse nur noch wenig Aufwärtspotenzial, heisst es zur Begründung.

Die schwergewichtigen Novartis (-0,5%) zeigten sich den ganzen Tag über schwach. Das Aktienresearch der UBS hat die Papiere von ihrer «Most Preferred List» gestrichen, bleibt aber beim Rating «Buy». Nicht nur Novartis sondern die gesamte Pharmabranche erwarte mit Nervosität ein für den 1. April erwartetes indisches Gerichtsurteil zum Patentschutz des Novartis-«Verkaufsschlagers» Glivec, hiess es am Markt. Roche schlossen 0,1% im Minus.

Nestlé (+0,2%) beendeten den Börsentag dagegen etwas höher. Am Markt wurde über einen möglichen Verkauf der L’Oreal-Beteiligung mit einer entsprechenden Sonderausschüttung für die Aktionäre spekuliert, nachdem US-Investmentbanken das Thema ins Gespräch gebracht haben.

Im Plus schlossen auch die Titel des Luxusgüter-Herstellers Swatch (+0,9%). Das Unternehmen vermeldete am Morgen den erfolgreichen Abschluss der Akquisition der amerikanischen Schmuck- und Uhrenmarke Harry Winston. Richemont (-1,3%) gehörten dagegen zu den klaren Tagesverlierern.

Ebenfalls fester schlossen Schindler (+0,5%). Der Lifthersteller hatte am Vorabend seinen Rückzug aus seinem Engagement beim IT-Grosshändler ALSO bekanntgegeben. Zu den weiteren Gewinnern gehörten auch Swisscom (+0,6%), SPS (+1,3%), die in den vergangenen Wochen unter Druck gestanden hatten, sowie Transocean (+2,4%).

Am breiten Markt legten Emmi nach der Vorlage der Jahreszahlen um 0,7% zu. Die Gewinnzahlen lagen leicht über den Schätzungen der Analysten und wurden am Markt entsprechend als «solide» beurteilt. Kuoni (+3,1%) profitieren von einer Ratingerhöhung der Deutschen Bank auf «Buy» von «Hold».

Klare Abgaben erlitten nach der Ergebnisvorlage Orascom (-3,2%). Der Immobilienentwickler war trotz gestiegenem Umsatz im Jahr 2012 noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Auch 2013 wird ein Defizit erwartet, wobei Mehrheitsaktionär Samih Sawiris dafür gerade stehen will. Es sei schwer, in dem Abschluss überhaupt etwas Positives zu finden, kommentierte ein Analyst. (awp/mc/pg)

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