CH-Schluss: Klares Plus – Zykliker an der Spitze

CH-Schluss: Klares Plus – Zykliker an der Spitze

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit Gewinnen beendet. Nach einem leicht schwächeren Start verbesserten sich die Indizes mehr oder weniger kontinuierlich und lagen am Schluss entsprechend relativ klar im Plus. Am Nachmittag erhielt die hiesige Aktienbörse auch von den US-Märkten Unterstützung, wo es trotz durchzogener Konjunkturdaten relativ klar nach oben ging.

Insgesamt sprachen Händler aber von einem eher ruhigen Handel, wobei die Nervosität an den Märkten nach wie vor relativ gross sei. Vor allem die am Vortag von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem gemachten Äusserungen, wonach die Massnahmen zur Bankenrestrukturierung in Zypern als potenzielles Vorbild für künftige Restrukturierungsmassnahmen angesehen werden könnten, hätten die Investoren etwas erschreckt, obwohl sie nachträglich relativiert worden seien, sagte ein Händler. Es gebe auch sonst immer wieder Gerüchte im Markt, welche zwischenzeitlich für Aufregung sorgten.

Der Swiss Market Index (SMI) legte zum Schluss 0,54% auf 7’800,05 Punkte zu, wobei das Tagestief bei 7’741 und das Tageshoch bei 7’807 Zählern lag. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg derweil um 0,60% auf 1’171,61 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,52% auf 7’225,86 Zähler. Unter den 30 wichtigsten Titeln gab es zum Schluss 20 Gewinner und lediglich 10 Verlierer.

Die deutlichsten Avancen waren bei zyklischen Valoren zu finden. Die beiden Luxusgüter-Aktien Richemont und Swatch etwa waren zum Schluss klare Spitzenreiter bei den Blue Chips und legten je 2,3% zu. Marktteilnehmer begründeten die höheren Kurse vor allem mit Anlagekäufen von Grossanlegern. Nachdem die Titel zuletzt etwas von ihren Hochs zurückgekommen seien, würden offenbar gewisse Anleger auf tieferem Niveau wieder einsteigen, so eine Marktstimme.

Bei den grössten Gewinnern waren auch Clariant (+1,8%) zu finden. Der Chemiekonzern hielt am Berichtstag seine Generalversammlung ab, anlässlich der Konzernchef Hariolf Kottmann die kurz-und mittelfristigen finanziellen Ziele bestätigt hat. Im Berufshandel war auch von Gelegenheitskäufen aus London die Rede.

Ebenfalls stark zeigten sich ABB (+1,2%), wobei auch hier von ziemlich aggressiven Käufen aus dem angelsächsischen Raum die Rede war. Der Konzern habe am Vortag eine Firmenpräsentation gegeben, welche gut aufgenommen worden sei, sagte ein Händler. Deutliche Gewinne bei den konjunktursensitiven Werten verbuchten daneben auch Holcim, Adecco oder Sulzer, die alle knapp 1% höher schlossen.

Die Grossbankenaktien waren nach einem anfänglichen Zickzack-Kurs ebenfalls bei den besseren Werten zu finden. So stiegen Credit Suisse um 1,5% und UBS immerhin um 0,8%. Die beiden Institute seien punkto Kapitalaufbau auf Kurs, liess die Finanzmarktaufsicht an ihrer Jahresmedienkonferenz vom Dienstag in Bern verlauten.

Spekulationen spielten bei der Kursentwicklung von Swiss Life (+0,7) eine Rolle. Es wurde wieder einmal spekuliert, die deutsche Allianz-Gruppe könnte ein Interesse am Schweizer Lebensversicherer haben. Händler bezeichneten dies allerdings als alte, wieder aufgewärmte Gerüchte. Zurich Insurance und Bâloise gewannen 0,9% bzw. 0,5%.

Am Schluss der Tabelle waren Lonza (-0,7%), Swiss Prime Site (-0,7%) und Geberit (-0,6%) zu finden, ohne dass es allerdings News dazu gegeben hätte. Uneinheitlich notierten die defensiven Schwergewichte. Gesucht sind – seit dem Abgang von Konzernchef Daniel Vasella fast ohne Unterbruch – die Titel von Novartis, am Berichtstag legte das Papier wieder 1,1% zu. Roche (+0,5%) und vor allem Nestlé (-0,4%) konnten da für einmal nicht mithalten.

Im breiten Markt legten Mikron fast 6% zu, zwischenzeitlich waren es noch deutlich mehr. Hier war bereits am Vortag in Handelskreisen von einer bevorstehenden Bewertungsverbesserung die Rede. Würden die Aktien erst einmal ausbrechen, werde sich das Kaufinteresse weiter erhöhen, hiess es. Auch die Biotechwerte Newron (+5,6%) und Evolva (+5,3%) lagen an der Spitze. Valora büssten nach Zahlen 1,1%, Vetropack gar 2,1% ein. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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