CH-Schluss: SMI nach Rekordhoch klar im Plus

CH-Schluss: SMI nach Rekordhoch klar im Plus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag zugelegt. Ein am Vormittag markiertes Allzeithoch von 9’628 Punkten konnte der Leitindex SMI bis Börsenschluss aber nicht ganz halten. Nachdem eine erhöhte italienische Defizitprognose die Anleger am Nachmittag an die europäische Schuldenkrise erinnerte, bröckelten die Gewinne teilweise ab. Profitiert hatte der Leitindex zuvor vom Interesse der Investoren an der Abspaltung der Novartis-Augenheilmittelsparte Alcon. Die neue Aktie ist direkt im SMI vertreten und verdrängt dort Julius Bär.

Belastend wirkten sich am Berichtstag auch die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump aus, auf europäische Waren Zölle zu verhängen sowie der anstehende Brexit. Klarheit könnte diesbezüglich der EU-Gipfel am Mittwoch bringen. Die EU will Diplomaten zufolge Grossbritannien einen weiteren Aufschub gewähren, gerade aus Frankreich gibt es diesbezüglich aber auch kritische Stimmen. Am Mittwoch steht schliesslich noch die mit Spannung erwartete Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der US-Notenbank sowie der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank auf der Agenda.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,37 Prozent höher bei 9’582,22 Punkten; das neue Jahreshoch liegt bei 9’628,60. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann um 0,05 Prozent auf 1’475,27 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,31 Prozent auf 11’429,49 Punkte anzog.

Dem Börsenneuling Alcon ist ein starkes Debüt an der SIX gelungen. Der Eröffnungskurs des Novartis-Spin-Off lag bei 55 Franken. Bei Börsenschluss kostete die Aktie 58,05 Franken. Dies ergibt für das Unternehmen einen ungefähren Börsenwert von über 28 Milliarden Schweizer Franken. Analysten hatten zuvor mit einem Preis in einer Spanne von 40 bis 45 Franken je Anteilsschein, respektive einer Marktkapitalisierung im Bereich von 20 Milliarden gerechnet.

Dass die Nachfrage hoch ist und viele Fonds diesen Titel ins Depot nehmen wollen oder müssen, zeigte auch das hohe Handelsvolumen von etwa 23 Millionen Titeln. Insgesamt wurde mit dieser Transaktion Mehrwert geschaffen, hiess es.

Novartis standen hingegen mit einem Minus von knapp 11 Prozent auf 84,81 Franken am Ende der Tabelle. Dafür verantwortlich war ebenfalls die Abspaltung von Alcon – für fünf Novartis-Aktien erhielt man 1 Alcon-Aktie. Gegenüber den um diesen Effekt bereinigten Wert von 86,54 Franken verzeichneten Novartis noch ein Minus von 2,0 Prozent.

Ansonsten lag der Fokus beispielsweise auf Richemont (-2,7%). Die Aktien wurden von einer Rückstufung durch die Credit Suisse auf «Underperform» belastet. Am Markt werde derzeit der Umfang an benötigten Investitionen in allen Geschäftszweigen unterschätzt, so die Begründung. Mit Branchennachbar Swatch (-1,3%) ging es ebenfalls talwärts.

Bei den Valoren von ABB (-0,5%) erwiesen sich Gewinnschätzungsreduktionen durch JPMorgan als belastend. Die Anpassungen schürten im Hinblick auf die Ergebnisveröffentlichung Ängste.

Nach Zahlen gewannen Sika 0,2 Prozent. Der Hersteller von Bauchemikalien hatte für einmal Zahlen «nur» im Rahmen der Erwartungen abgeliefert, womit er bei den Investoren keine richtige Begeisterung entfachen konnte.

Givaudan gingen nach Zahlen kaum verändert aus dem Handel. In Analystenkreisen war das Ergebnis mehrheitlich positiv aufgenommen worden.

Klar gesucht waren dafür AMS mit einem Plus von 2,0 Prozent. Händler verwiesen darauf, dass Globalwafers in Taiwan die Branchenanleger mit starken Umsatzzahlen überzeugt habe, was nun auch anderen Titeln Rückenwind verliehen habe.

Gestützt wurde der Markt ausserdem von Nestlé (+1,0%). Dem dritten SMI-Schwergewicht Roche (+0,2%) reichte es nur für ein kleines Plus.

Im breiten Markt profitierten Landis+Gyr (+1,5%) von einer Erhöhung des Kursziels durch die CS mit der Bestätigung des «Outperform». Ein klares Plus gab es auch für die seit Monaten arg gebeutelten Asmallworld-Valoren (+6,6%). (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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