CH-Schluss: Klar fester – Gute US-Konjunkturdaten beflügeln

CH-Schluss: Klar fester – Gute US-Konjunkturdaten beflügeln

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag klar zugelegt. Nach der Korrektur der Vorwoche hat die Börse damit wieder Boden gut gemacht. Nach einem bereits freundlichen Handelsauftakt am Dienstagmorgen wurden die Märkte am Nachmittag von überraschend guten Konjunkturdaten aus den USA weiter angetrieben. So ist die Stimmung unter den Konsumenten in den USA auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren gestiegen.

Derzeit scheine wenig gegen einen weiteren Anstieg der Indizes in den nächsten Wochen zu sprechen, kommentierte ein Händler. Dennoch werde die Luft generell dünner und Rücksetzer könnten vermehrt vorkommen. Deutlich zulegen konnten am Dienstag vor allem zyklische Titel sowie Finanztitel. Die schwergewichtigen defensiven Werte wie Nestlé, Novartis und Roche verzeichneten dagegen geringere Aufschläge, weswegen der Anstieg der Schweizer Indizes im Vergleich zu den anderen europäischen Handelsplätzen schwächer ausfielen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,71% im Plus bei 8’221,22 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,09% auf 1’241,26 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um 0,83% auf 7’732,69 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 27 im Plus und 3 im Minus.

Deutlich im Plus schlossen die zyklischen Clariant (+3,5%), Sulzer (+3,1%) oder Adecco (+2,8%). Bei den Luxusgüterwerten profitierten Richemont (+3,0%) von den gestiegenen Schweizer Uhrenexportzahlen für den April. Swatch (-0,3%) schlossen am Tag vor der Generalversammlung dagegen sogar im Minus. Dabei lobten Analysten auch die im Rahmen des Freihandelsabkommens zwischen China und der Schweiz vorgesehenen Steuererleichterungen für die Uhrenexporteure.

Stark zulegen konnten dagegen auch die Versicherungswerte Bâloise (+3,4%)und Swiss Life (+2,9%). Etwas weniger markant waren die Avancen bei Swiss Re (+0,8%) und vor allem Zurich (+0,6%).

Wie auch an den anderen europäischen Märkten waren Bankentitel wieder vermehrt auf den Kauflisten: UBS gewannen 1,5% und CS gar 2,2%. In der Schweiz wird derweil weiter die Bekanntgabe der Verhandlungslösung im Steuerstreit mit den USA erwartet. In einem Interview verteidigte CS-Präsident Urs Rohner ein auch auf den ersten Blick schmerzhaftes Abkommen mit den USA. Die US-Steuerbehörde IRS verlangte neue Kundendaten von der Privatbank Julius Bär (Aktien +1,3%), wie am Dienstag weiter bekannt wurde.

Bei den defensiven Titel schlossen Nestlé 0,2% höher und Novartis legten 0,6% zu, während Roche mit -0,1% zu den wenigen Tagesverlierern gehörten. Die Pharmatitel konnten für einmal von weiteren Erhöhungen der Kursziele durch die Analysten der Deutschen Bank sowie von Jefferies nicht zu profitieren. Wieder einmal wurde an der Börse zudem über eine Übernahme der deutschen Morphosys durch Novartis spekuliert.

Schwach präsentieren sich bei den Bluechips zudem Syngenta (+0,1%) sowie die Immobilientitel von Swiss Prime Site (-0,6%).

Im breiten Markt waren Basilea (+6,8%) gesucht. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Hoffnungsträger des Basler Biotechunternehmens, dem Antipilzmittel Isavuconazol, den Orphan-Drug-Status verliehen. Dadurch erhält das Medikament ab dem Zeitpunkt der Zulassung eine siebenjährige Marktexklusivität. Die eher spärlich gehandelten Intersport stiegen 10,8%, nachdem der Sportartikelgrosshändler Zahlen zum ersten Semester seines verschobenen Geschäftsjahres publizierte.

Wenig erfreuliche Zahlen wies dagegen Orascom (Aktien -1,4%) aus. Der Immobilienentwickler musste im ersten Quartal Einbussen beim Umsatz hinnehmen müssen und ist noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Bei Orascom sei im Moment derart viel im Umbruch, dass man als Anleger viel Geduld brauche, kommentierte die ZKB.

Ypsomed (Aktien -2,5%) erzielte im Geschäftsjahr 2012/13 weniger Umsatz, konnte aber die operative Marge dank Kosteneinsparungen auf dem Vorjahresniveau halten. Die Analysten sahen ihre Erwartungen von dem Resultat erfüllt, sie zeigten sich allerdings vom Ausblick des Medizinaltechnik-Unternehmens wenig überzeugt. (awp/mc/upd/ps)

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