CH-Schluss: SMI nach US-Inflationsdaten fast auf Zweijahreshoch

CH-Schluss: SMI nach US-Inflationsdaten fast auf Zweijahreshoch
(Adobe Stock)

Zürich – Die Schweizer Aktienbörse hat am Dienstag fester geschlossen. Dabei steckte der Leitindex SMI die schlechter als erwartet ausgefallenen US-Inflationszahlen nach nur kurzzeitiger Schwäche rasch wieder weg und stieg im Verlauf gar auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Die US-Konsumentenpreise waren im Februar im Vorjahresvergleich um 3,2 Prozent gestiegen. Analysten hatten jedoch eine unveränderte Rate von 3,1 Prozent erwartet. Dagegen ging die vom Fed stärker beachtete Kerninflationsrate zurück – wenn auch nicht so deutlich wie prognostiziert.

Daher würden die Anleger weiterhin glauben, dass das Fed die Zinsen in diesem Jahr tatsächlich senken kann und wird, hiess es am Markt. «Der Trend geht in die richtige Richtung», sagte ein Händler. Dass dies eine harzige Geschichte werden würde, überrasche nicht. Zudem lasse der Arbeitsmarkt Anzeichen einer Abkühlung erkennen. Die Beschäftigungszahlen waren im Februar zwar erneut höher als erwartet, doch wurden die Zahlen der beiden Vormonate nach unten korrigiert. Die Zahlen dämpften nun zwar die Erwartungen auf eine Zinssenkung vor der Jahresmitte, meinte ein Analyst. Dennoch gingen weiterhin viele Anleger davon aus, dass im Juni die lang ersehnte Wende in der Geldpolitik kommen werde.

Der Leitindex SMI schloss um 0,66 Prozent höher auf 11’762,05 Punkten und damit nur wenig unter dem Tageshoch von 11’776 Punkten. Das war zugleich der höchste Stand seit Mai 2022. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,81 Prozent vor auf 1921,85 und der breite SPI um 0,64 Prozent auf 15’342,63 Zähler. 26 Gewinnern standen im SLI vier Verlierer gegenüber.

Gefragt waren die Aktien der Grossbank UBS (+2,2% auf 27,70 Fr.), die ihren Rekordlauf fortsetzten und bei 27,79 Franken so hoch notierten wie seit 2008 nicht mehr. Die allgemein gute Börsenstimmung sorgte bei den Anlegern für Zuversicht gegenüber Bankaktien. So legte auch der europäische Bankaktienindex klar zu. Zu den Tagessiegern gehörte dabei u.a. auch die Deutsche Bank.

Stark gesucht wurde mit Partners Group (+2,7% auf 1300 Fr.) ein weiterer Finanzwert, der seit gut zwei Jahren nun auf 1300 Franken notiert.

Die Aktien von Holcim (+2,2% auf 76,90 Fr.) setzten mit Rückenwind einer Kurszielerhöhung der UBS den Aufwärtstrend fort und notierten dabei so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr.

Logitech (+2,2%) und VAT (+2,0%) profitierten laut Händlern von den positiven Nasdaq-Vorgaben sowie den ausserordentlich starken Oracle-Zahlen. Dies liess die Anleger auch nach Branchenvertretern aus den hinteren Reihen wie AMS Osram (+1,5%) und Temenos (+0,4%) greifen.

Weit oben in der Kurstafel rangierten auch zyklische Werte wie Geberit, Sika, ABB und Kühne + Nagel, die zwischen 2,1 und 1,4 Prozent höher gehandelt wurden. Bei Kühne hätten zudem Insiderkäufe über mehrere Millionen Franken ein positives Signal ausgesandt, hiess es weiter.

Auf Verliererseite belasteten Abgaben in den schwergewichtigen Novartis-Aktien (-1,4%) den Markt. Das deutsche Kartellamt hat grünes Licht für den Kauf des Biotech-Unternehmen Morphosys für rund 2,7 Milliarden Euro gegeben. Am Markt war die Transaktion schon bei Ankündigung «unterschiedlich» beurteilt worden. Die Aktie war ausserdem am Vortag gefragt gewesen.

Roche GS (+1,1%) erwiesen sich dagegen als Stütze für den SMI. Der Pharmatitel profitierte laut Händlern von positiven Kommentaren und «gewissen» Umschichtungen im Sektor. Dies hatte dem «Bon» schon am Vortag Auftrieb gegeben. Die Aktien von Nestlé (+0,3%) konnten sich im späteren Handel ebenfalls ins Plus hocharbeiten.

Sehr starke Kursbewegungen gab es meist zahlenbedingt auf den hinteren Reihen. So honorierten die Anleger die Ergebnisse von BKW (+9,6%), Polypeptide (+17%) und Medartis (+8,9%) mit deutlichen Aufschlägen. Dagegen gerieten Sensirion (-6,7%) und Galenica (-2,7%) nach Zahlen unter Druck. (awp/mc/pg)

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