CH-Schluss: SMI schliesst die Woche mit Kursgewinnen ab

CH-Schluss: SMI schliesst die Woche mit Kursgewinnen ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag einen an Impulsen armen Handel freundlich abgeschlossen und auch auf die gesamte Woche gesehen an Wert gewonnen. Allerdings startete der Leitindex SMI am Freitag von schwachen US-Vorgaben belastet mit etwas tieferen Notierungen ehe er sich zu Handelsmitte in die Gewinnzone vorarbeiten konnte und bis zum Schluss weiter dazugewann. Den Umschwung brachten die fester tendierenden Schwergewichte, während auf der Gegenseite die Grossbanken schwächelten.

Die Stimmung an den Finanzmärkten sei kurz- bis mittelfristig freundlich, doch sei auch entscheidend, was weiter in der Ukraine geschehe, meinten Händler. Die Erholung der Weltwirtschaft schreite voran und während in den USA die Fed an der Drosselung der ultralockeren Geldpolitik festhalte, gebe es die Hoffnung auf mögliche EZB-Zinsschritte im Juni. Der grosse Unsicherheitsfaktor bleibe indes die Krise in der Ukraine, wo die prorussische Seite am Sonntag ungeachtet eines Appells des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Osten des Landes die umstrittenen Unabhängigkeitsreferenden abhalten will.

Bis Börsenschluss gewann der SMI 0,53% auf 8’510,39 Punkte dazu. Seit vergangener Woche stieg der Leitindex um 0,8% in die Höhe. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) schaffte es bis Handelsende auch noch ins Plus und notierte am Ende 0,28% höher auf 1’297,62 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,51% auf 8’384,82 Punkte zu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen zwanzig im Plus und zehn im Minus.

Am Freitag gaben Nestlé und Novartis mit einem Plus von 0,8% beziehungsweise 1,0% dem SMI die Richtung vor. Der Pharma-Konzern Novartis hatte am Fachkongress der Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO) in Orlando weitere positive Studiendaten zum Augenheilmittel Lucentis präsentiert, was aber kaum der Grund für die Kursgewinne sein dürfte. Novartis seien vielmehr aufgrund der laufenden strategischen Veränderungen seit einiger Zeit gesuchter als Roche, so Analysten. Letztere lagen mit 0,9% allerdings ebenfalls klar im Plus.

Die grössten Gewinne bei den Blue Chips erzielten die Aktien des Warenprüfers SGS (+2,1%). Marktteilnehmern zufolge profitierten die Titel von Kaufimpulsen aus London, die mit zuletzt zuversichtlichen Analysen zu der Branche begründet wurden. Zu den Gewinnern gehörten auch noch der Sanitärtechniker Geberit, der Telekomkonzern Swisscom (beide +1,1%) oder der Lift- und Aufzugshersteller Schindler (+1,0%).

Auf der Verliererseite standen bis zum Schluss Transocean (-1,5%) zuhinterst. Die Abgaben seien eine Reaktion auf vorsichtige Aussagen des Managements zum Marktumfeld des Ölbohrservice-Unternehmens, hiess es. Das Management hatte am Vortag an einer Telefonkonferenz erklärt, dass grosse Unsicherheit über die Entwicklung der Tagesraten herrscht, insbesondere im wichtigsten Bereich Ultratiefwasser.

Die Aktien der CS (-1,2%) gehörten am Tag der Generalversammlung ebenfalls zu den grössten Verlierern. Von Interesse waren insbesondere Äusserungen der Firmenspitze zum US-Steuerstreit. Verwaltungsratspräsident Urs Rohner hatte gleich zu Beginn der Veranstaltung ein Fehlverhalten der Bank im Umgang mit amerikanischen Kunden zugegeben. Die Bank kooperiere aber im Rahmen von Schweizer Recht vollständig mit den US-Steuer- und Justizbehörden, sagte er.

Auch die Titel des Konkurrenzinstituts UBS standen am Freitag an der Börse unter Druck und büssten 0,7% ein. Grössere Verluste waren im SMI/SLI etwa auch noch bei den Papieren des Biopharmaunternehmens Actelion (-0,9%) oder des Personalvermittlers Adecco (-0,8%) zu sehen. Den Adecco-Aktien halfen die leichten Kurszielerhöhungen von JP Morgan, Goldman Sachs, Barclays und der CS wenig.

Im breiten Markt profitierte der Zahntechniker Nobel Biocare (+2,4%) von einer Ratingerhöhung durch Goldman Sachs auf ‹Neutral› von zuvor ‹Sell›. Zu den besten Titeln gehörten ausserdem Publigroupe (+5,0%). Am Publigroupe-Filetstück ‹local.ch› zeigte nach Tamedia (Aktie: +0,4%) und Swisscom jetzt auch der Medienkonzern Ringier ein gewisses Interesse, was die höheren Kurse erklären dürfte.

Der Börsenneuling SFS, dessen Aktien seit Mittwoch an der SIX gehandelt werden, schlossen am Freitag mit 1,0% auf 68 CHF im Plus. Damit liegt der Kurs gut über dem auf 64 CHF festgelegten Ausgabepreis. (awp/mc/pg)

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