CH-Schluss: Erholung nach Lockerung von Huawei-Sanktionen

CH-Schluss: Erholung nach Lockerung von Huawei-Sanktionen

Zürich – Dem Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag im Zuge einer weltweiten Erholung eine Gegenbewegung zu den Vortagesverlusten gelungen. Das Geschehen an den Börsen wurde weiter grösstenteils vom Handelsstreit zwischen den USA und China beherrscht.

Zum Wochenstart hatten die Sanktionen der USA gegenüber dem chinesischen Telekomriesen Huawei weltweit für Kursverluste vor allem bei den Chipwerten gesorgt. Nun lockerte das US-Handelsministerium die Sanktionen mit einer Art Übergangszeit ein wenig. Noch zeigen sich die Märkte relativ robust, doch dürften die Handelsspannungen laut Händlern weiter auf die Stimmung drücken, wenn beide Seiten nicht bald wieder aufeinander zugehen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,44 Prozent höher bei 9’624,16 Punkten. Am Montag hatte der SMI noch 0,8 Prozent abgegeben und dabei unter 9’600 Punkten geschlossen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,77 Prozent auf 1’488,79 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,51 Prozent auf 11’638,12 Punkte. Unter den 30 grössten Aktien standen 27 Gewinnern drei Verlierer gegenüber.

Die Gewinnerliste führten Sonova (+6,3% auf 219 Franken) an. Die Titel markierten zudem bei 223,80 Franken ein neues Rekordhoch. Der Hörgerätehersteller hat mit seinen Jahreszahlen die Erwartungen der Analysten erfüllt und legt nun die Messlatte für dieses Jahr etwas höher. Händler erklärten sich das Kursfeuerwerk nicht zuletzt auch mit dem überzeugenden Auftritt der Firmenverantwortlichen an der Analystenkonferenz. Vor allem die Aussagen zum Start der neuen Marvel-Produktlinie wurden gut aufgenommen.

Aber auch das Update von Temenos (+5,4%) zu seinen Mittel- und Langfristzielen am Investorentag stiess an der Börse auf grossen Anklang. Bis zum Rekordkurs von mehr als 180 Franken fehlt beim Schlussstand von 177,00 Franken nicht mehr viel. Die neuen Vorgaben unterstreichen laut Analysten die Verpflichtung zu starkem und nachhaltigem Wachstum.

Auch andere Techwerte wie AMS (+3,9%), Logitech (+1,4%) und U-Blox (+5,3%) erholten sich angesichts der Entspannungssignale im Handelsstreit von den Vortagesverlusten. Nach einem verhaltenen Start holten auch die Luxusgütertitel Swatch (+1,6%) und Richemont (+1,3%) auf.

Auch Zykliker wie Kühne+Nagel (+1,9%), Adecco (+1,7%) und LafargeHolcim (+1,3%) legten zu. Etwas moderatere Gewinne von je 0,6 Prozent verbuchten die Versicherungstitel Swiss Re, Zurich und Swiss Life. Ebenfalls auf diesem Niveau bewegten sich UBS, während CS (+1,1%) und Julius Bär (+1,1%) stärker anzogen. Kräftig gestützt wurde der SMI auch von Novartis (+0,8%) vor der ab Mittwoch anstehenden Investorenveranstaltung.

Zurückgehalten wurde der SMI dagegen vom Schwergewicht Nestlé (-0,5%), während Roche (+0,4%) ihre zwischenzeitlichen Verluste bis am Abend wieder wettmachen konnten. Neben Nestlé fuhren Partners Group (-0,3%) und Alcon (-1,2%) als einzige Blue Chips Einbussen ein. Alcon knüpften damit an die bereits negative Tendenz vom Vortag an.

Am breiten Markt fielen Lalique auf mit einem Plus von 9,1 Prozent. Seit ihren Absacker vom Freitag haben die Luxusgütertitel insgesamt annähernd 20 Prozent zugelegt. Auch Werte aus der Gesundheitsbranche punkteten. So ging es mit Polyphor um 7,6 Prozent bergauf. Nach dem Kurssturz im Zusammenhang mit dem Rücksetzer bei seinem wichtigen Kandidaten sei nun bereits viel Negatives eingepreist, hiess es am Markt. Aber auch Idorsia (+4,7%), Coltene (+2,6%) und Ypsomed (+2,4%) rückten vor. (awp/mc/ps)

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