CH-Schluss: Leicht fester – Banken- und Luxusgüter-Aktien gesucht

CH-Schluss: Leicht fester – Banken- und Luxusgüter-Aktien gesucht

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag unter Tageshoch leicht fester geschlossen und setzt damit die Ende letzter Woche eingeleitete Erholung fort. Allerdings gab der Markt gegen Handelsschluss einen Teil der zwischenzeitlich erzielten Gewinne wieder preis. Während zu Handelsbeginn nochmals die starken US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag die Nachfrage belebt hätten und im Verlauf auch eine höhere Eröffnung in New York, hätten sich die Anleger zum Schluss im Einklang abbröckelnden Gewinnen an der Wall Street wieder vorsichtiger gezeigt, hiess es im Handel.

Ob die Börsen aber tatsächlich an ihre leichte Erholung anknüpfen können, dürfte auch von der in dieser Woche startenden Berichtssaison abhängen, so Händler weiter. Eingeläutet wird die neue Bilanzrunde traditionell in den USA vom Aluminiumkonzern Alcoa. Dieser präsentiert am kommenden Mittwoch seine Zahlen für das dritte Quartal. Hierzulande macht der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan am Freitag den Anfang.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,45% höher auf 8’723,04 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,43% auf 1’288,56 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,35% auf 8’584,87 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 19 im Plus und elf im Minus.

Unter den SMI-/SLI-Titeln standen u.a. die Grossbank-Valoren im Fokus. Nachdem die UBS (Aktie: +0,6%) gemäss Berichten der Sonntagspresse 300 Bankdossiers von mutmasslichen Steuersündern mit UBS-Konten an die französischen Behörden geliefert hatte, tendierten die Titel erst im Minus, drehten dann aber doch noch ins Plus. Konkurrentin Credit Suisse (+2,8%) legten hingegen von Beginn weg markant zu. Die unmittelbar als geringer eingeschätzten Bussenrisiken würden den CS-Valoren in den kommenden Wochen vermutlich eine Sektoren-Überperformance bescheren, hiess es in Händlerkreisen.

Zu den grösseren Gewinnern zählten auch die Aktien der beiden Uhrenhersteller Richemont (+2,1%) und Swatch (+1,2%). Im Handel wurde auf die sich normalisierende Lage in der asiatischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole Hongkong verwiesen, die ein wichtiger Absatzmarkt für die hiesige Uhrenbranche ist. Zudem dürfte sich die in Asien vergangene Woche schwach angelaufene wichtige Verkaufssaison dank späterer Käufe von vor allem chinesischen Konsumenten noch beleben, wie die Spezialisten der Zürcher Kantonalbank erwarten. Der schwache Start hatte in den beiden Titeln vergangene Woche zu Verlusten von über 3% geführt.

Grössere Gewinne erzielten auch Syngenta (+1,7%) sowie die Zykliker Adecco (+1,4%) und ABB (+0,9%). Syngenta seien auf tieferem Kursniveau wieder gesucht gewesen, hiess es. Die Titel hatten sich im Septemberverlauf um fast 10% verbilligt und gehören mit ihrer Jahresperformance von rund -17% zu den schwächsten Blue Chips.

Unter den drei Index-Schwergewichte bewegten sich Roche (+0,4%) im Durchschnitt, während Nestlé und Novartis (je +0,1%) hinterher hinkten. Novartis hatte am Morgen eine Zusammenarbeit mit Bristol-Myers Squibb zur Erforschung von Wirkstoffen zur Behandlung von Lungenkrebs bekannt gegeben, was allerdings wenig kursrelevant war.

Grössere Verluste verzeichneten hingegen Actelion (-1,4%), gefolgt von Lonza (-1,2%) und Aryzta (-1,1% auf 80,10 CHF). Letztere konnten somit nicht von einer bestätigten Buy-Empfehlung von Berenberg und einer Anhebung des Kursziels auf 95 CHF profitieren.

Im breiten Markt fielen Santhera (+5,9%), Repower (+5,6%) und LifeWatch (+4,0%) durch grössere Gewinne auf. LifeWatch hätten von einem Bericht in den Finanzmedien über neue Chancen in der Telemedizin profitiert, so Marktbeobachter. Dabei seien sie von Anlegern den Aktien des Branchennachbarn SHL (-0,1%) vorgezogen worden.

AFG (+2,0% auf 20,55 CHF) avancierten ebenfalls deutlicher. Die Titel wurden von Baader Helvea auf die Top-Pick-Liste gesetzt mit einem Kursziel von 36 CHF.

Grössere Kursverlierer waren hingegen unter anderen Bachem (-4,5%), BC Jura (-4,3%) oder Edisun (-4,1%). (awp/mc/upd/ps)

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