CH-Schluss: Marke von 8’400 Punkten wieder überschritten

CH-Schluss: Marke von 8’400 Punkten wieder überschritten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Gewinnen geschlossen. Nach einer bereits freundlichen Eröffnung zog der Leitindex bis am Mittag weiter an und notierte nach einer kurzen Flaute im Vorfeld der US-Börseneröffnung deutlich über der Marke von 8’400 Punkten. Der US-Börse ging allerdings kurz nach Eröffnung die Luft etwas aus. In der Folge rückte auch der hiesige Leitindex etwas von den Tageshöchstwerten ab.

Für die positive Stimmung am Markt sorgten über weite Strecken die am Vortag gemachten Aussagen der neuen US-Notenbank-Chefin Janet Yellen. In einer Anhörung vor dem Repräsentantenhaus stellte sie eine noch lange nach Einstellung der Wertpapierkäufe locker bleibende US-Geldpolitik in Aussicht. Für Auftrieb sorgten zudem positive Konjunkturdaten aus China.

Bis zum Schluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,49% auf 8’402,41 Punkte. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,45% auf 1’287,46 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,48% auf 8’021,19 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 20 im Plus, 8 im Minus sowie Swatch und Lonza unverändert.

Gesucht waren am Berichtstag vor allem Finanzpapiere und Zykliker. Die SMI/SLI-Tabelle wurden dann auch abwechselnd von den Valoren von Credit Suisse und Dufry (je +2,1%) angeführt. Dahinter positionierten sich die Aktien von Swiss Life (+1,8%) und mit etwas Abstand UBS (+1,1%). Der von Yellen bekräftigte «Tapering»-Fahrplan helle die Zinsperspektiven wieder auf, hiess es im Handel. Damit werden sich in absehbarer Zeit auch die Margen-Aussichten für die Finanz-Industrie wieder verbessern.

Auffällig waren zudem die Aktien des SMI-Schwergewichts Novartis (+1,6%). Die Genussscheine von Konkurrentin Roche (-0,2%) mussten hingegen Verluste hinnehmen. Damit konnten die Papiere nicht von der Kurszielerhöhung durch die Citigroup profitieren. Die Analysten der Bank sehen auf dem aktuellen Niveau weiter Luft nach oben. Der zuständige Analyst setzte das Kursziel auf 300 von 280 CHF herauf und nahmen den Valor mit einer bestätigten Kaufempfehlung auf die «focus list».

Unterdurchschnittlich entwickelten sich am Tag vor der Ergebnispublikation die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (+0,2%) sowie von Zurich Insurance (+0,1%). Nestlé dürfte gemäss Konsensschätzungen das angepeilte organische Wachstum von 5% bis 6% für einmal nicht erreichen. Keine klare Richtung fanden vor der Präsentation des Jahreszahlen die Papiere von ABB (-0,2%). Die Titel wechselten mehrmals das Vorzeichen.

Syngenta (-0,2%) konnten den Schwung vom Vortag (+1,1%) nicht mitnehmen. Am Dienstag hatten die Titel von einem Entscheid der EU-Minister profitiert. Die nötige Stimmenzahl gegen die Anbau-Genehmigung der umstrittenen, genveränderten Maissorte 1507 des US-Mitbewerbers Dupont Pioneer kam nicht zustande. Damit liegt die Entscheidung bei der EU-Kommission, die bereits grünes Licht signalisiert hatte. Händler sehen deshalb auch das Sentiment in der EU für Syngentas Mais BT-11 verbessert.

Grosser Verlierer waren die Pharmatitel Actelion (-1,9%). Angesichts des wenig überraschenden Jahresresultats vom Vortag ist laut Analysten das Potential der Aktien vorerst ausgereizt. Die Kursverluste wurden nach der starken Performance der letzten Wochen zum grössten Teil auf Gewinnmitnahmen zurückgeführt. Überdies teilte der US-Mitbewerber Gilead mit, dass er möglicherweise einen Vergleichstest zwischen dem Medikament Opsumit und dem eigenen Präparat Letairis durchführen will. Dies habe ebenfalls Sorgen ausgelöst, so Händler.

Im breiten Markt fielen Bobst mit markanten Aufschlägen von +5,1% auf. Der Konzern lag mit dem Umsatz für das abgelaufene Geschäftsjahr über den Erwartungen. Deutlich höher notierten nach ebenfalls über Erwarten guten Zahlen auch die Papiere der St. Galler KB (+5,1%).

Belimo (-4,0%) wurden hingegen nach schwachen Umsatzzahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr abgestraft. Das Unternehmen hatte damit die Markterwartungen verfehlt. In der Folge stufte Helvea die Titel auf «Hold» von «Buy» zurück. (awp/mc/pg)

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