CH-Schluss: SMI kaum verändert

CH-Schluss: SMI kaum verändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag nach einem andauernden Auf und Ab kaum verändert geschlossen. Damit schlug er sich deutlich besser als andere Börsenplätze, die happige Abgaben verbuchten. Dem Leitindex SMI spielte zu Wochenbeginn vor allem seine defensive Ausrichtung in die Hände. Denn die Coronapandemie beherrscht vermehrt wieder das Treiben an den Märkten.

Die Anleger sorgen sich vor den Mutationen, starken Einschränkungen und Problemen bei der Impfstofflieferung. Viele Länder verschärfen die Pandemiemassnahmen und erlassen neue Reiserestriktionen. Und der US-Pharmakonzern Merck hat seine Bemühungen um einen Covid-19-Impfstoff aufgegeben. In diesem Umfeld setzen die Anleger lieber wieder auf defensive Titel und trennten sich von konjunkturanfälligen Papieren. Davon profitierten etwa die SMI-Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis.

Der SMI schloss 0,05 Prozent tiefer auf 10’925,70 Punkten. Dabei hatte die Handelsspanne fast 100 Punkte betragen, zwischenzeitlich war der SMI bis auf 11’014 Punkte gestiegen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 0,46 Prozent auf 1’716,37 Zähler und der breite SPI 0,22 Prozent auf 13’534,33 Nenner. Von den 30 Blue Chips schlossen zwei Drittel mit Abgaben.

Die grössten Verluste fuhren AMS (-5,7%) ein. Die Aktien des Chip- und Sensorenherstellers würden von Umschichtungen in andere europäische Halbleitervaloren belastet, unter anderem von solchen in die Aktien des Rivalen Dialog Semiconductor, war am Markt zu hören.

Happige Abgaben erlitten auch Richemont (-3,0%). Der Luxusgüterhersteller hatte nach starken Quartalszahlen letzte Woche kräftig zugelegt. Doch nun dürfte er davon gebremst werden, dass das Reisen wegen der verschärften Massnahmen gegen die Corona-Pandemie wieder deutlich schwieriger werden dürfte.

Unter dem wieder verstärkt um sich greifenden Pessimismus leiden auch die Finanztitel, die am Morgen noch zu den Gewinnern gezählt hatten. So waren UBS von Ergebnishoffnungen im Vorfeld der morgigen Zahlenveröffentlichung gesucht gewesen, während Rivalin Credit Suisse von Analystenrückenwind profitiert hatten. Doch gegen Nachmittag setzten die sinkenden Renditen an den US-Anleihemärkten den Titeln zu. CS verloren dabei 1,5 Prozent und UBS 1,8 Prozent. Auch Zurich (-2,1%) und Swiss Life (-2,0%) konnten sich dem Abwärtssog nicht entziehen.

Umgekehrt profitierten defensive Titel von den wieder aufkeimenden Unsicherheiten und Sorgen: Zuoberst auf der Gewinnerliste fanden sich Givaudan (+2,1%), Swisscom (+1,7%) sowie die Gesundheitstitel Alcon (+1,5%) und Lonza (1,4%). Eine wichtige Stütze für den Markt stellten die drei Schwergewichte Nestlé (+0,8%), Roche (0,7%) und Novartis (0,2%) dar. Roche hat mit seinem Augen-Kandidaten Faricimab in zwei Phase-III-Studien positive Resultate erzielt. Novartis wird am morgigen Dienstag Zahlen vorlegen.

Unter den Zyklikern hielten sich Sika (+0,04%) verhältnismässig gut. HSBC preist die Titel des Bauchemieunternehmens neu zum Kauf an und hat das Kursziel auf 339 von 217 Franken hochgesetzt.

Am breiten Markt stachen Achiko mit einem Plus von 9,6 Prozent hervor. Das Unternehmen hat mit dem Partner Regenacellx für die speichelbasierten Covid-Schnelltests unter dem Namen «Gumnut» Phase-1-Tests abgeschlossen. Die Sensitivität des Tests liegt laut Firmenmitteilung bei 91 Prozent.

Und beim Bekleidungshersteller Calida (+8,1%) wird gemunkelt, Grossaktionär Veraison kaufe Titel zu.

Auf der anderen Seite litten besonders die Papiere des Reisedetailhändlers Dufry (-11%) und des Flughafens Zürich (-1,9%) unter den neuen Reiseeinschränkungen. (awp/mc/pg)

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