CH-Schluss: SMI steigt um 0,26% auf 9’319,90 Punkte

CH-Schluss: SMI steigt um 0,26% auf 9’319,90 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch mit leichten Gewinnen beendet. Die meiste Zeit hatten sich die Indizes mehr oder weniger um die Nulllinie bewegt, erst gegen Handelsschluss zogen sie noch leicht an und der SMI schloss solide über der Marke von 9’300 Punkten. Händler begründeten die über weite Strecken ruhige Sitzung vor allem mit der starken Performance des Vortages, als der SMI um über 1% zugelegt hatte. «Die starken Gewinne vom Dienstag mussten erst verdaut werden», sagte einer.

Insgesamt hätten sich die Marktteilnehmer im Vorfeld des Protokolls zur letzten Sitzung der US-Notenbank Fed zurückhaltend gezeigt, meinte ein anderer Marktteilnehmer. Von diesem Treffen erhoffen sich die Investoren neue Hinweise auf einen möglichen Zeitpunkt, aber auch auf das Ausmass der angekündigten Leitzinserhöhung in den USA.

Der Swiss Market Index (SMI) notierte zum Handelsschluss 0,26% höher auf 9’319,90 Punkten. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,61% auf 1’396,13 und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 9’463,17 Stellen zu. Von den 30 wichtigsten Aktien beendeten 15 den Tag höher und 14 tiefer, ein Titel (Swisscom) schloss unverändert.

Weit oben im Spitzenfeld der Bluechips waren den ganzen Tag die Titel der UBS (+3,2%) zu finden. Die Grossbank hatte vorbörslich eine Einigung mit den US-Behörden im Fall der Devisenmanipulationen (Forex) bekanntgegeben und muss nun u.a. weitere Zahlungen von knapp 550 Mio USD leisten. Analysten sprachen von einem milden Verdikt der US-Behörden – im Vorfeld waren Bussenhöhen von 800 Mio USD genannt worden. Und dass die UBS nicht ohne Schuldbekenntnis für den Libor-Fall davon gekommen sei, habe zum Schluss auch nicht mehr gross negativ überrascht. Nun sei jedenfalls ein weiterer Unsicherheitsfaktor weggefallen, was der Aktie auch in den nächsten Wochen Schub geben könnte, meinten optimistisch eingestellte Marktteilnehmer.

Deutlich im Plus notierten aber auch die Titel der zweiten Schweizer Grossbank Credit Suisse (+2,1%). Die Ratingagentur Fitch hatte anlässlich einer Neubewertung des Bankensektors das «A»-Rating sowohl für UBS wie für Credit Suisse bestätigt, während diverse andere europäische Banken herabgestuft wurden. Auch der bevorstehende CEO-Wechsel bei Credit Suisse sorge für Zuflüsse in die Titel, hiess es am Markt. Weitere Gewinne es gab es auch für Julius Bär (+1,4%) – die Aktien der Zürcher Vermögensverwalterin hatten bereits am Vortag nach einem über den Erwartungen ausgefallenen 4-Monats-Zwischenberichts avanciert. Im Nachgang dazu haben am Mittwoch verschiedene Analysten ihre Kursziele für den Titel nach oben angepasst.

Stark ins Plus gedreht haben am Nachmittag die Aktien des Agrochemiekonzerns Syngenta (+3,7%), womit sie sich zum Tagesende noch vor den Bankentiteln platzierten. Der US-Konkurrent Monsanto will bekanntlich Syngenta übernehmen. Grund für den Anstieg dürfte Äusserungen eines Monsanto-Managers gewesen sein. Dieser gab sich an einer Konferenz in den USA zuversichtlich, dass die regulatorischen Hindernisse für eine Übernahme aus dem Weg geräumt werden könnten.

Deutliche Gewinne verzeichneten ausserdem – ohne wichtige News – Transocean und Sika (je +1,2%) sowie Swiss Re (+1,1%), etwas dahinter waren noch Clariant (+0,8%) und Galenica (+0,7%) zu finden. Bei den weiteren Zyklikern notierten auch Richemont (+0,5%) positiv. Der Luxusgüterkonzern wird Ende Woche sein Jahresergebnis 2014/15 vorlegen. Die Titel der Konkurrentin Swatch (-0,5%) gaben dagegen nach.

Belastet werden die Indizes aber vor allem von den defensiven Schwergewichten, die mit Novartis (-0,5%), Roche (-0,2%) und Nestlé (-0,2%) alle an Terrain einbüssten. Grösster Verlierer waren aber Givaudan (-1,6%), die von einer Kurszielsenkung durch das HSBC-Aktienresearch belastet wurden. Dahinter folgten Sonova (-0,5%), die damit einen Teil der Vortagesgewinne wieder abgaben. Der Hörmittelhersteller hatte am Dienstag seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 vorgelegt. Abgaben erlitten aber auch Zurich (-0,4%) im Vorfeld eines Investorentags am Donnerstag.

Im breiten Markt gewannen Goldbach fast 4%. Hier soll der frühere Sonova-Konzernchef Valentin Chapero bald in den Verwaltungsrat gewählt werden. (awp/mc/cs)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert