CH-Schluss: SMI verbessert sich um 0,5% auf 7936 Punkte

CH-Schluss: SMI verbessert sich um 0,5% auf 7936 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach dem starken Wochenauftakt auch am Dienstag etwas zugelegt. Nach anfänglichen Verlusten drehte der SMI ins Plus und baute die Gewinne bis zum Handelsschluss weiter aus. Die Sorge vor einem Brexit schwinde zusehends, hiess es im Handel. Entsprechend würden sich die Dividendenpapiere stabilisieren, nachdem sie zuletzt stärkere Schaukelbewegungen mitgemacht hätten. Marktstrategen rechnen aber jederzeit wieder mit stärkeren Schwankungen.

Sollte sich die Stimmung der britischen Wähler wieder drehen, könnten die Märkte ebenfalls wieder in die andere Richtung gehen, so die Meinung. Am Nachmittag sprach Fed-Chefin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats in Washington, wobei sie das am Donnerstag anstehende Referendum über den Verbleib Grossbritanniens in der EU als eine der grossen Unsicherheiten für die US-Wirtschaft nannte. Ihre Äusserungen entsprachen allerdings im wesentlichen den Aussagen, die sie vor knapp einer Woche nach dem jüngsten Zinsentscheid des Fed machte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,45% höher bei 7’935,75 Punkten. Im Hoch erreichte er kurz vor Handelsschluss 7’952 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,28% auf 1’202,81 zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,40% auf 8’593,56 Zähler. Bei den Blue Chips standen 17 Gewinner 13 Verlierern gegenüber.

Hervor stachen am Dienstag UBS (+1,4%) mit einem deutlichen Plus. Am Markt kursierten einmal mehr Spekulationen über Verkaufsabsichten für Wealth Management Americas. Diese Gerüchte hielten sich am Markt hartnäckig, schrieb die «New York Post». Ein UBS-Sprecher sagte dem Blatt jedoch, dass der Bereich nicht zum Verkauf stehe. Ohnehin wäre diese «Vergangenheitsbewältigung» vermutlich nicht ohne schmerzhafte Bilanzbereinigung in Form eines ausserordentlichen Goodwill-Abschreibers zu bewerkstelligen, so ein Kommentar am Markt.

Auch Julius Bär (+1,1%) und CS (+0,4%) legten am Dienstag erneut zu. CS-CEO Tidjane Thiam hatte Spekulationen am Markt über eine zusätzliche Kapitalerhöhung laut Bloomberg eine Absage erteilt. Erwartungen von Hedgefonds, die sich entsprechend positioniert hätten, seien «nicht korrekt», zitierte die Nachrichtenagentur aus einem Memo an Mitarbeitende. Der Aktienkurs der CS sei durch «unüblich hohe Short-Positionen» gedrückt worden, hiess es offenbar in dem Dokument.

Sonova (+1,1%) wurden derweil von einem Analystenvotum positiv bewegt, hat doch Morgan Stanley die Einstufung für den Hörgerätehersteller auf ‹Equal Weight› von ‹Underweight› erhöht.

Auf die Seite der Gewinner schlugen sich zudem noch Galenica (+1,1%) und die schwergewichtigen Nestlé (+1,0%).

Auch die im Mai um 23% gestiegenen chemisch-pharmazeutischen Exporte sorgten im Handel für Gesprächsstoff. Allerdings waren die Ausfuhren der Branche von einem markanten Preisanstieg geprägt. Bereinigt um die Teuerung sind sie um 1% gefallen. Die im SMI vertretenen Pharmawerte Novartis (+0,5%) legten etwas zu, während Actelion (-0,2%) und Roche (+0,1%) eher unauffällig tendierten.

Unter Druck waren die Aktien der beiden Luxusgüterkonzerne Swatch (-1,3%) und Richemont (-0,8%). Diese hatten am Vortag in der Hoffnung auf verbesserte Daten zu den Uhrenexporten deutlich zugelegt. Die nun publizierten Daten sagen aber Gegenteiliges: Zwar hat sich der Rückgang gegenüber den Vormonaten leicht abgeschwächt, mit minus 9,7% sind die Schweizer Uhrenexporte im Mai 2016 aber zum dritten Mal in Folge deutlich zurückgegangen. Die Markterwartungen seien klar verfehlt worden, so Analysten.

Weitere Verlierer waren Schindler (-0,7%), Sika, Clariant, Kühne+Nagel (je -0,6%).

Am breiten Markt konnten die Papiere des Verpackungskonzerns Bobst (+6,3%) derweil besonders stark zulegen. Die Aktien hatten bereits am Montag von der Nachricht profitiert, wonach die wichtige Branchenmesse «drupa» für das Unternehmen ein voller Erfolg gewesen ist. Die Verkaufsabschlüsse hätten «alle Erwartungen übertroffen», so die Westschweizer.

Auch Huber+Suhner (+5,9%) stiegen kräftig an, nachdem der Kabelhersteller einen sehr guten Geschäftsgang für das erste Semester 2016 meldete. Kursgewinne gab es auch in Leclanché (+4,6%), wo zwei der wichtigsten Investoren des Batterieherstellers ihre Darlehen in Aktien umgewandelt haben. (awp/mc/pg)

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