CH-Schluss: SMI gibt um 1,5% auf 8’502 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt um 1,5% auf 8’502 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit deutlichen Verlusten beendet. Die Abgaben aus der ersten Tageshälfte wurden am Nachmittag noch deutlich ausgeweitet, bis auf ein Tagestief von klar unter 8’500 Punkten für den SMI. Damit ergab sich mit dem dritten schwachen Tag in der abgeschlossenen Börsenwoche auch auf die Gesamtwoche ein klarer Verlust. Es ist der dritte Wochenverlust in Folge und er ist noch deutlicher als in der Vorwoche ausgefallen. Von Jahresendrally kann nach den positiven Monaten Oktober und November derzeit keine Rede mehr sein, im Gegenteil müsste man die aktuelle Börsenstimmung eher mit «Jahresendblues» umschreiben.

Gedrückt wurde das Sentiment zum Wochenschluss vor allem von Konjunktursorgen, dies nachdem die Vereinten Nationen am Vortag die Prognosen für das Wirtschaftswachstum im auslaufenden und vor allem auch im kommenden Jahr nach unten revidiert hatten. Dabei stellen sich insbesondere zu China viele Fragen. In diesem Zusammenhang wurde auch der aktuell sehr schwache Ölpreis als Indiz für eine lahmende Konjunkturentwicklung gesehen. Kein beeinflussender Faktor waren die Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag und auch die nun konkretisierte Absicht der beiden Chemiegiganten Dow Chemical und DuPont zur Fusion brachte kaum Verwerfungen, auch nicht für Syngenta.

Der Swiss Market Index (SMI) gab schliesslich 1,51% auf 8’502,06 Punkte nach. Auf Wochensicht ergab sich ein Minus von 3,4%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 1,71% auf 1’279,55 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,46% auf 8’759,29 Punkte. Alle Blue Chips beendeten den Börsentag im Minus.

Syngenta (-0,7%) schlossen den Handelstag immerhin auf einem der vordersten Plätze. Die sich anbahnende Fusion zwischen Dow Chemical und DuPont hat dem Titel zu einem starken Start verholfen, danach sind Syngenta aber deutlich ins Minus abgesackt. Der Megadeal befeuert die Vermutung, dass sich Syngenta und Monsanto als Reaktion darauf doch noch zusammentun könnten. Als die Absicht der beiden US-Unternehmen am Nachmittag dann definitiv bekanntgegeben wurde, erholten sich Syngenta allerdings lediglich noch moderat.

Von der allgemein schwachen Stimmung wurden Julius Bär (-4,6%) deutlich zurückgebunden, wobei auch CS (-3,5%) und UBS (-2,8%) stark nachgaben.

Unter Druck standen auch konjunktursensitive Titel wie Adecco (-2,3%), Lonza (-2,6%) oder Transocean (-3,5%). Bei letzteren kam als zusätzliche Belastung der sehr schwache Ölpreis hinzu, vor allem auch angesichts der Tatsache, dass die Internationale Energieagentur IEA kein rasches Abebben der Ölschwemme erwartet. Lonza wurden von einer Herabstufung durch die UBS auf «Neutral» von zuvor «Buy» gebremst.

Markantere Abgaben verzeichneten auch Swatch (-3,4%), welche wie Richemont (-2,4%) unter negativen Analysteneinschätzungen litten.

Am resistentesten gegen den Abwärtstrend zeigten sich nebst Syngenta die Aktien von Sonova (-0,4%) und die im Baubereich angesiedelten Sika (-0,8%). Für Sika hat allerdings die Ratingagentur Standard & Poor’s den Ausblick für das «A-/A-2»-Rating auf negativ gesenkt. Der neue Ausblick deute auf eine Abstufung des langfristigen Ratings auf «BBB» hin, sollte die französische St.Gobain die Kontrollmehrheit an Sika zugesprochen erhalten, hiess es dazu.

Im breiten Markt fielen Cembra Money Bank mit einer volatilen Entwicklung und einem vorübergehenden markanten Einbruch um bis zu -8,5% auf, nachdem der Bundesrat die Höchstzinsen für Konsumkredite auf 10% von bisher 15% im Jahr markant gesenkt hat. Letztlich erholte sich das Papier aber auf noch -1,7%, nachdem das Unternehmen in einer Stellungnahme den Einfluss des Entscheids auf die Geschäftsergebnisse der Jahre 2015 und 2016 als nicht vorhanden, bzw. beschränkt bezeichnete.

Auf der Gegenseite erholten sich AMS (+6,5%) nach dem Wertverlust vom Vortag von beinahe 20% immerhin zu rund einem Drittel. Der Chiphersteller AMS hatte am Abend mit einer Stellungnahme auf einen belastenden Artikel in der «Finanz und Wirtschaft» reagiert und die dort genannten Probleme negiert. (awp/mc/upd/ps)

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