CH-Schluss: SMI gewinnt 1,09% auf 9’510,78 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 1,09% auf 9’510,78 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit deutlichen Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet. Der Leitindex SMI hatte nach freundlichen Vorgaben aus den USA und Asien bereits im Plus eröffnet und hatte die Gewinne nach einem kurzen Absacker in die Verlustzone bis zum Handelsende sukzessiv ausgebaut. Dabei wurde die Marke von 9’500 Punkten erneut überstiegen. Neben einer freundlichen Wall Street habe vor allem der zuletzt schwächere Franken den Markt gestützt, hiess es von Händlerseite.

Auf Währungsseite war das EUR/CHF-Währungspaar am frühen Nachmittag nämlich über die Marke von 1,08 gestiegen. Zuletzt kostete ein Euro 1,0832 CHF, der höchste Kurs seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses Mitte Januar. Das USD/CHF-Paar markierte bei 0,9892 CHF sein bisheriges Tageshoch. Hier rückt die Parität damit wieder in greifbare Nähe. Die Schwäche des Franken stütze den hiesigen Markt, sagten Händler. Bestärkt würde diese Entwicklung durch die mittlerweile weniger negativen Wirtschaftsaussichten in Europa und den USA, ergänzt einer. Zudem sei die Korrelation zwischen den Aktienindizes und den Währungen wieder gestiegen, da die politischen Überlagerungen langsam aus den Märkten verschwinden, erklärte ein weiterer.

Der Swiss Market Index (SMI) ging bei einem Stand von 9’510,78 Punkten mit einem Plus von 1,09% aus dem Handel. Erst in der vergangenen Woche hatte das Börsenbarometer bei 9’537,90 Punkten vorübergehend ein Mehrjahreshoch markiert. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,98% auf 1’411,03 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,01% auf 9’641,33 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 27 im Plus, zwei im Minus und eine unverändert.

Wichtige Nachrichten von den Blue Chips musste man zum Wochenstart suchen. Erst ab dem morgigen Dienstag wird die Berichtssaison mit Zahlen etwa von Galenica (-0,3%) und Adecco (+0,6%) das Marktgeschehen wieder massgeblich beeinflussen. Im weiteren Wochenverlauf stehen noch Geberit (+0,9%), Nestlé (+0,67%), Schindler (unverändert) sowie Swiss Life (+1,0%) mit ihren Halbjahres- oder Quartalsergebnissen auf der Agenda.

Unter den grössten Gewinnern befinden sich am Berichtstag die Anteilsscheine von Transocean (+2,9%), Zurich Insurance (+1,6%), Actelion (+1,6%) und Lonza (+1,4%). Die Papiere der ohnehin volatilen Transocean profitierten dabei eindeutig von den Kursgewinnen an der Wall Street. Die ebenfalls dort gelisteten Titel zogen bis zum hiesigen Börsenschluss um mehr als 4% an. Bei Zurich und Actelion dürften die heutigen Gewinne auch eine gewissen Gegenreaktion auf die Kursverluste der Vorwoche gewesen sein. Enttäuscht aufgenommenen Zahlen hatten beide Aktien belastet.

Bei Zurich beschäftigten zum Wochenauftakt zusätzlich aber noch neue Spekulationen um die mögliche Übernahme des britischen Konkurrenten RSA die Marktteilnehmer. So hatte die «Financial Times» berichtet, dass bei einer allfälligen Übernahme die Rückversicherungskosten der RSA um mehrere hundert Millionen britische Pfund gesenkt würden und deshalb den RSA-Aktionären bei einem Angebot eine attraktive Prämie geboten werden könnte.

Unterstützung kam insbesondere von den beiden Pharma-Schwergewichten Novartis (+1,5%) und Roche (+1,3%). Verlierer gab es neben Galenica nur noch einen: Sika. Allerdings fiel hier das Minus mit 0,1% minimal aus. Um grössere Verluste zu sehen, musste man auf den breiteren Markt schauen. Dort sackten etwa die Anteilsscheine von Intersport PSC um mehr als 7% ab, gefolgt von Valartis mit minus 3,4%.

Auf der Gewinnerseite stachen die Anteilsscheine von Interroll mit einem Plus von annähernd 7% ins Auge. Meyer Burger kletterten um 3,6% in die Höhe. Das Unternehmen hat vom Photovoltaik-Hersteller EcoSolifer einen Auftrag für eine Heterojunction-Zelllinie erhalten. Dies sei der erste grössere Auftrag für Heterojunction-Zelllinien und für die weitere Entwicklung positiv zu werten, so ein Analyst.

Dottikon verteuerten sich um 3,2%. Das Chemieunternehmen leidet nicht unter dem starken Franken, wie CEO Markus Blocher in einem Zeitungsinterview erklärte. Lediglich ein Projekt sei seit Mitte Januar aufgrund des starken Frankens verloren gegangen.

Sulzer-Aktien (-0,2%) schlossen am Ende knapp im Minus. Zuvor hatten die Titel eine Berg- und Talfahrt vollführt. Nachdem der Industriekonzern mitteilte, dass CEO Klaus Stahlmann das Unternehmen verlässt, sackten die Aktien in einer ersten Reaktion ab, zogen dann aber um mehr als 2% an. (awp/mc/upd/ps)

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