CH-Schluss: Erneut fester

CH-Schluss: Erneut fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit festeren Kursen beendet und damit nach einem verlustreichen Monat auch die Woche wieder einmal positiv gestaltet. Während des volatilen Verlaufs am kleinen Verfallstag rutschte der SMI am Vormittag vorübergehend in die Verlustzone ab, erholte sich danach aber wieder und erreichte zum Handelsschluss sein Tageshoch. Eine bessere Performance des Gesamtmarktes verhinderten die schwachen Nestlé.

Unterstützung boten am Morgen die Entspannung an der Zinsfront in Spanien sowie der besser als erwartet ausgefallene ifo-Index in Deutschland. Am Nachmittag halfen dann auch die US-Aktien mit einer klar positiven Eröffnung. Zwar kamen von dort für einmal keine Konjunkturdaten, aber verschiedene grössere Unternehmen wie Microsoft oder General Electric präsentierten gute Quartalsabschlüsse. Gerade GE gilt am Markt wegen seiner breiten, branchenübergreifenden Geschäfte als guter Indikator für den Zustand der Konjunktur.

Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,55% auf 6’237,79 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 2,7%. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,37% auf 937,06 Punkte und der breite SPI 0,49% auf 5’737,83 Punkte.

Insgesamt präsentierte sich das Geschehen am hiesigen Aktienmarkt aber eher etwas uneinheitlich und orientierungslos. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Frankreich und der Frühjahrstagung des IWF machte sich unter den Investoren auch eine gewisse Unsicherheit breit.

Im Fokus standen am Freitag Nestlé (-0,2%), welche nach gut aufgenommenen Quartalszahlen an Terrain einbüssten. Der Nahrungsmittelkonzern hatte beim wichtigen organischen Wachstum im ersten Quartal etwas besser als die Konsensschätzungen abgeschnitten, blieb hingegen beim Mengenwachstum leicht hinter den Erwartungen zurück. Da die Titel bereits nach Zahlen von Danone zugelegt und am Vortag ihr Allzeithoch erreicht hatten, ist es nun zu Gewinnmitnahmen gekommen. Insgesamt sprachen die Analysten denn auch von «überzeugenden» Zahlen.

An der Spitze dagegen standen zum Schluss für einmal Roche (+2,6%). Der Genussschein knüpfte damit an die anfangs Woche eingeleitete Erholungsbewegung an und nahm den Schwung mit, der sich nach der Nichtverlängerung des Angebotes an die Illumina-Aktionäre eingestellt hatte. Die Befürchtungen, dass Roche einen zu hohen Preis für Illumina zahlen könnte, sind damit verflogen.

Dahinter folgten Transocean (+2,4%) und mit einem gewissen Abstand ABB (+1,5%). ABB zeigten damit ähnlich wie Roche eine insgesamt starke Woche mit einem Anstieg um über 5%. Am Freitag wurde die Aktie von den guten Zahlen von GE etwas gestützt. Ausserdem hat das Unternehmen über einen grösseren Serviceauftrag in der Schweiz berichtet.

In der erweiterten Spitzengruppe fanden sich noch Adecco, Swiss Life (je +1,2%) oder Swisscom (+0,9%).

Novartis (+0,5%) halfen den SMI ebenfalls, die Nestlé-Verluste auszugleichen. Novartis drehten nach einem positiven Beschied der EU-Arzneimittelbehörde EMA zum MS-Medikament Gilenya deutlich ins Plus. Am Vortag hatte der Basler Pharmakonzern gute Studienresultate zu Gilenya bekannt gegeben. Einen Teil der Gewinne büssten Novartis indes wieder ein, nachdem bekannt wurde, dass Novartis mit der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Verschärfung des Labels von Gilenya vereinbart hatte.

Die Banken zeigten sich uneinheitlich, legten doch UBS (+0,3%) und Julius Bär (+0,2%) leicht zu, während CS (-0,6%) zu den Verlierern zählten.

Am deutlichsten gaben Logitech (-2,2%), Clariant (-2,1%) und Kühne+Nagel (-1,3%) nach.

Syngenta (-1,1% auf 316,50 CHF) bauten die Verluste vom Vortag weiter aus. Morgan Stanley hatte zwar das Kursziel für den Agrochemiekonzern erhöht, beliess das Rating aber auf «Underweight». Die Massnahme begründete die Bank mit der Bedrohung im Bereich Pflanzenschutz durch generische Produkte aus China. Diese könnte bei Syngenta zu sinkenden Gewinnmargen und zu Marktanteilsverlusten führen, hiess es.

Im breiten Markt fielen mit GAM (-4,7%) und VP Bank (-3,7%) zwei Finanzwerte mit stärkeren Abgaben auf.

Cytos kletterten dagegen um 7,8% in die Höhe. Das Biotech-Unternehmen erzielte im ersten Quartal dank deutlich höheren Finanzerträgen einen Gewinn. Zudem hiessen an der heutigen Generalversammlung die Aktionäre eine Kapitalerhöhung zur Refinanzierung des Unternehmens gut. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

 

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