CH-Schluss: SMI legt 0,3% auf 7798 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,3% auf 7798 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag mit leichten Gewinnen geschlossen. Nach der Osterpause war der Leitindex SMI am Morgen bereits mit Aufschlägen gestartet, die aber nicht lange gehalten werden konnten. Kurz vor der Mittagszeit wechselte dann das Vorzeichen, wobei vor allem die Abgaben beim Indexschwergewicht Novartis eine erhebliche Belastung darstellten. Gegen Handelsende boten dann überraschend starke Daten zum US-Konsumklima dem SMI Unterstützung.

Anleger hätten sich angesichts der am Dienstagabend anstehenden Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen insgesamt aber eher vorsichtig verhalten, hiess es im Handel. Aussagen einiger US-Notenbanker über einen möglicherweise früheren Zeitpunkt einer weiteren Leitzinserhöhung hätten zuletzt verunsichert. Investoren erhofften sich daher mehr Klarheit von der Rede Yellens. In den kommenden Tagen melden sich dann weitere Top-US-Notenbanker zu Wort, bevor am Freitag der für die Geldpolitik der US-Notenbank wichtige US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda steht.

Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsschluss 0,28% höher bei 7’797,65 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,20% auf 1’198,27 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,31% auf 8’289,71 Punkte zu. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 22 im Plus und acht im Minus.

Eine grosse Stütze waren die schwergewichtigen Nestlé mit +1,7%, wobei der Titel auch seit Jahresbeginn bislang besser als der Gesamtmarkt abschneidet. Ganz oben im Tableau schlossen auch die beiden Zykliker SGS und Sika (ebenfalls je +1,7%) klar fester. Die eher defensiven Givaudan machten 1,4% gut.

Bezüglich Dufry (+1,3%) scheine am Markt die Zuversicht zu wachsen, dass das Basler Unternehmen die versprochenen Synergien liefere und damit der seit der Jahreszahlen-Vorlage vorherrschende Aufwärtstrend bei den Titeln weiter an Fahrt gewinne, hiess es im Handel. Gewinne von über 1% verzeichneten auch Schindler, Sonova und Clariant.

Einen schlechten Start in die verkürzte Handelswoche erwischten dagegen CS (-2,7% auf 13,58 CHF). Barclays senkte das Kursziel für den Valor deutlich auf 19 CHF von 31 CHF. Die Grossbank mache zwar Schritte in die richtige Richtung, so der zuständige Analyst. Es könnten aber noch tiefer greifende Massnahmen nötig werden – vor allem beim Abbau des Investment Banking. Zu Reden gab daneben ein Medienbericht, demzufolge die Credit Suisse demnächst Kredite für Renditeliegenschaften an Investoren verkaufen will, um die Bilanz zu kürzen.

In der Karwoche vor Ostern standen CS bereits im Fokus, nachdem die Bank für das erste Quartal 2016 einen Verlust angekündigt hat und den Umbau des Konzerns verstärkt und beschleunigt. Der Wochenverlust belief sich auf 4%.

Novartis schlossen 1,5% tiefer nachdem bekannt wurde, dass die US-Justizbehörde bereits laufende Untersuchungen wegen Bestechungsvorwürfen massiv ausgeweitet hat. Konkret geht es um vorgetäuschte Lehrveranstaltungen, die wenig oder gar keinen weiterbildenden Wert gehabt haben sollen. Citigroup senkte in der Folge das Rating für den Valor auf «Neutral». Der Pharmakonzern könnte in den USA vor hohen Strafzahlungen von mehr als 2 Mrd USD stehen, schätzt der zuständige Analyst. Auch wenn es Jahre dauern könnte bis der Fall gelöst ist, sei dies ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Aktie, heisst es bei Sarasin.

Grössere Einbussen verzeichneten auch Galenica mit -1,6%. Die Deutsche Bank senkte das Kursziel für die Titel. Die Gewinntransparenz sei bei dem Gesundheitskonzern in nächster Zeit nicht sehr hoch und die Bewertung der Aktie ausreichend, hiess es dazu. Auch Actelion (-0,6%) gehörten zu den wenigen Verlierern. Die Aktie hatte allerdings in der Vorwoche alle anderen SMI-Werte outperformt – mit einem Plus von an die 9%.

Am breiten Markt legten derweil Valartis (+6,9%) kräftig zu, nachdem die Gruppe bekanntgab, 70% der liechtensteinischen Tochter für 77,7 Mio CHF nach Hongkong zu verkaufen. Seit November 2015 befindet sich die Gesellschaft in einer Nachlassstundung. Auch Datacolor (+6,0%) und Starrag (+4,1%) hatten neben anderen einen starken Lauf.

Meyer Burger (-2,1%) rutschten hingegen während des Handels auf ein Allzeittief ab. Der Solarzulieferer hat schon seit längerem mit den Überkapazitäten in der Branche zu kämpfen. Die Titel des Offshore-Erdölbohrers Transocean büssten 7,7% ein, was mit dem Preisrückgang beim Erdöl erklärt werden kann. Der Titel wird nur noch bis Ende März an der SIX gehandelt. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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