CH-Schluss: SMI verliert 1,47% auf 8381,22 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 1,47% auf 8381,22 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit deutlichen Verlusten in die neue Woche gestartet. Nachdem der SMI lange Zeit in einer Range von 8’460 bis 8’540 Punkten schwankte, fiel er am späten Nachmittag klar unter 8’400 Punkte zurück. Damit vollzog der hiesige Markt die Abwärtsbewegung zur US-Börseneröffnung nach. Für Druck sorgten am Montag ein erneuter Einbruch der Unternehmensgewinne in der chinesischen Industrie im August. Hinzu kam das grosse Taumeln des Rohstoffhändlers Glencore bei weiter fallenden Rohstoffpreisen.

All das nähre die Sorgen über die weitere globale Konjunkturentwicklung, hiess es am Markt. In den USA waren indes zwar die Konsumausgaben im August etwas stärker als erwartet gestiegen und zeigten sich damit laut Analysten robust, die aktuellen Inflationsdaten jedoch lagen weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Zudem waren im August die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe überraschend zurückgegangen. Hierzulande war es einzig Roche zu verdanken, dass der Leitindex nicht wie zum Beispiel Dax (-2,1%), FTSE 100 (-2,5%) oder CAC 40 (-2,8%) noch massiver abgab.

Der Swiss Market Index (SMI) stand am Schluss 1,47% tiefer bei 8’381,22 Punkten. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 1,64% auf 1’226,20 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,42% auf 8’557,95 Zähler. Von den 30 Blue Chips schlossen alle ausser Roche im Minus.

Als einzige Gewinner stachen Roche (+0,5%) zwar positiv hervor, aber auch hier schmolz das anfänglich noch starke Plus im Tagesverlauf nach und nach weg. Kepler Cheuvreux erhöhte für die Pharmatitel das Rating auf «Buy» von zuvor «Hold». Nach der kürzlichen Schwäche des Aktienkurses und einer Erhöhung seines Fair Values um 5 CHF sehe er nun genügend Aufwärtspotential um die Genussscheine des Pharmaunternehmens hochzustufen, so der zuständige Analyst. Gleichzeitig bestätigte auch Independent Research die Kaufempfehlung. Zudem überzeugte der Balser Pharmakonzern am Montag mit positiven Studiendaten, wie es im Handel hiess.

Novartis (-2,8%) gaben dagegen deutlich und Nestlé (-0,7%) moderater ab.

Noch massiver an Boden verloren neben Novartis Transocean (-4,2%), CS (-3,9%), LafageHolcim (-3,7%) und Actelion (-3,3%). Auch die Bankentitel Julius Bär (-2,5%) und UBS (-2,0%) gaben klar ab. Beide Institute sind zusammen mit mehreren ausländischen Banken ins Visier der Wettbewerbskommission (Weko) geraten. Die Behörde verfügt über Anhaltspunkte, dass es möglicherweise unzulässige Wettbewerbsabreden im Handel mit Edelmetallen gegeben hat. Über die Höhe möglicher Bussen wollte die Weko keine Angaben machen.

Im allgemeinen würden Investoren derzeit vor allem bei den Finanz- und Rohstoffwerten hohe Risiken sehen, kommentierte ein Marktbeobachter die Verlierer unter den Blue Chips. Die Unsicherheit über den weiteren globalen konjunkturellen Verlauf gepaart mit der bevorstehenden Zinswende in den USA verderbe vielen Geldmanagern die Lust auf Aktien.

Zudem standen Aryzta (-1,6%) nach Zahlen etwas im Fokus. Der Backwarenkonzern legte – gemessen an den Markterwartungen – insgesamt gemischte Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 vor. Das Hauptinteresse der Experten richtete sich auf die Guidance. Während einige die genannten Eckwerte als leise Enttäuschung kommentierten, fanden andere vor allem am Cash-Flow-Ziel Gefallen.

Swisscom (-1,1%) hielten sich etwas besser als der Gesamtmarkt, nachdem Safra Sarasin das Anlagerating auf «Buy» von «Neutral» erhöhte. Das Telekom-Unternehmen habe für das erste Halbjahr 2015 eine beeindruckende Entwicklung in den Geschäftseinheiten gezeigt, hiess es.

Am breiten Markt fielen Leonteq (-12%) – nach CS-Ratingherabstufung auf «Neutral» – und AMS (-4,9%) – nach Kurszielsenkung durch Barclays – negativ auf. Valiant (+1,3%) dagegen verbuchten Gewinne, nachdem die Credit Suisse das «Outperform» bestätigte und auch das Kursziel erhöhte. Auch Graubündner KB PS (-0,2%) hielten sich besser als der Durchschnitt, nachdem sich das Institut im US-Steuerstreit mit den Behörden geeinigt hat. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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