CH-Schluss: Stabile Märkte vor Nvidia-Zahlen – Swatch heben ab

CH-Schluss: Stabile Märkte vor Nvidia-Zahlen – Swatch heben ab
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leicht zugelegt. Am Nachmittag sorgte zudem ein Analysten-Call von Swatch für positive Ausschläge bei den Uhrenfirmen. Vor den Zahlen des Chip-Giganten Nvidia am späten Abend herrschte jedoch allgemein Zurückhaltung, wie es am Markt hiess. Denn die Erwartungen seien sehr hoch und der Einfluss auf die Börsen weltweit enorm.

Das gesamte Umfeld sei ausserdem alles andere als stabil, sagte ein Börsianer. Unter anderem bleibe die Unsicherheit über die Unabhängigkeit der US-Notenbank sowie Donald Trumps neue Zolldrohungen in Richtung China bestehen. Diese Unsicherheit bremste am Mittwoch auch die Nachfrage nach riskanten Anlagen in Kryptowährungen. Frische Impulse durch Konjunkturdaten stehen nun am Freitag mit dem PCE-Preisindex, dem Chicago Einkaufsmanagerindex sowie dem Konsumentenvertrauen der Universität Michigan an.

Der SMI schloss mit einem Plus von 0,38 Prozent bei 12’207,12 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, stieg um 0,26 Prozent auf 2014,44 und der breite SPI um 0,28 Prozent auf 16’943,47 Zähler. Im SLI kamen auf 17 Gewinner 14 Verlierer.

Die Gewinner des Tages waren dabei die Aktien von Swatch (+6,3%), die nahe ihrem Tageshoch schlossen. Verantwortlich dafür war ein spontan einberufener Analysten-Call des Uhrenherstellers. Laut den Teilnehmern sprach CEO Nick Hayek von robusten Verkäufen in den USA im Juli und August sowie weiteren geplanten Preiserhöhungen, um die US-Zölle aufzufangen. Richemont zogen im Schlepptau um 3,5 Prozent an.

Auch die Schwergewichte Roche GS (+1,3%) und Novartis (+0,7%) gewannen dazu und stützten damit den SMI. Novartis profitierte laut Händlern von Umschichtungen aus anderen europäischen Pharmawerten. Die Titel des Generika-Spezialisten Sandoz (+1,2%) waren nach einer Kurszielerhöhung durch die Deutsche Bank ebenfalls gesucht.

Das Schwergewicht Nestlé schaffte es hingegen nicht ins Plus (-0,4%). Die Aktien des Lebensmittelriesen wurden am Markt im Zusammenhang mit der am Montag bekannt gewordenen Grossübernahme im internationalen Kaffee-Geschäft diskutiert. Der US-Konzern Keurig Dr Pepper will den niederländischen Jacobs-Mutterkonzern JDE Peet’s übernehmen und damit ein globaler Kaffeechampion werden.

Etwas unter Druck kamen nach dem angekündigten CEO-Wechsel auch Givaudan (-0,8%). Zwar kam der Rücktritt von Gilles Andrier nach 20 Jahren im Amt für Analysten nicht ganz überraschend. Die Wahl eines externen Nachfolgers allerdings schon, während die neuen Mittelfristziele nicht gross beeindrucken konnten.

Am Indexende standen aber die Aktien der SIG Group (-4,2%). Dort gab es einen negativen Kommentar der Grossbank UBS. Auch Adecco (-1,6%) gaben nach.

Die Technologietitel reagierten am «Nvidia-Tag» verhalten: Während VAT (-1,0%) verloren, hielten sich Logitech (+0,3%) besser. In den hinteren Rängen standen Comet (-2,8%) zusätzlich nach einer Kurszielsenkung durch die UBS unter Druck.

In der zweiten Reihe gab es grössere Bewegung bei Titeln mit Halbjahreszahlen: So sackten Stadler Rail (-8,1%) nach einem enttäuschenden Auftragseingang ab. Auch der Hersteller von Turboladern Accelleron (-2,5%) überraschte negativ mit einer gesenkten Margenprognose für das Gesamtjahr. Bei Skan (-4,6%) schlug derweil eine Kurszielreduktion durch Berenberg auf den Kurs.

Für Erleichterung sorgte hingegen eine Empfehlung des EU-Ausschusses für das Aknemittel Winlevi beim Pharmaunternehmen Cosmo (+5,5%). Auch das Biopharmaunternehmen Bioversys (+7,1%) legte nach positiver Nachricht rund um den Orphan-Drug-Status für eine Wirkstoffkombination in Europa zu.

Bei der Lebensmittelgruppe Orior (+7,4%) schlossen nach Händlerangaben viele Leerverkäufer ihre Positionen, da die Bilanzsanierung laut Aussagen der Firmenchefin keine Kapitalerhöhung erforderlich macht, wie es am Markt hiess. (awp/mc/pg)

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