CH-Schluss: SMI gewinnt an Terrain

CH-Schluss: SMI gewinnt an Terrain

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Dienstag nach dem verlängerten Osterwochenende fester geschlossen. Der Leitindex SMI hat während dem Handel erstmals seit Anfang 2008 die 7’900er-Grenze durchstossen. Marktbeobachter begründeten die Hausse mit der Vorfreude auf die kommenden Notenbanksitzungen sowie guten US-Konjunkturdaten. So hat sich der Auftragseingang in der US-Industrie zum Jahresauftakt erholt: Im Februar hatten die Neuaufträge im Vergleich zum Vormonat um 3,0% zugelegt.

Der US-Handel hat derweil ebenfalls Boden gut gemacht und notiert gemessen am Dow Jones wieder im Rekordbereich. Sukkurs erhielt das hiesige Börsenparkett auch von den drei Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche, deren Aktien rege gesucht waren. Die rekordhohe Arbeitslosigkeit im EU-Raum vermochte die Stimmung hingegen nicht zu trüben.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,10% höher auf 7’899,30 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg 1,02% auf 1’183,14 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) rückte um 1,02% auf 7’317,05 Punkte vor. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 22 im Plus und acht im Minus.

Im oberen Bereich standen die Luxusgüter-Werte von Richemont (+3,0%). Sie profitierten von den neuesten Detailhandelszahlen aus Hongkong. Zudem sprach die Grossbank HSBC in einer Studie von einer zunehmenden Nachfrage nach Luxusgütern in Asien im Zuge des chinesischen Tourismus. Swatch legten 1,1% zu.

CS notierten 2,3% fester. UBS (+1,3%) kletterten etwas weniger deutlich. Die beiden Grossbanken standen über das Osterwochenende im Fokus wegen des Urteils eines Bezirksgerichts in Manhattan. Das Gericht hatte wichtige Teile der Vorwürfe über Zinsmanipulation (etwa des Libor-Zinssatzes) gegen mehrere Banken – darunter die CS und die UBS – für nicht haltbar erklärt. Die Richterin stimmte dem Gesuch der Banken zu, die von den Anklägern erhobenen Vorwürfe einer Kartellbildung zurückzuweisen.

Der Vermögensverwalter Julius Bär (+1,8%) meldete derweil, dass die Integration des International Wealth Management von Merrill Lynch auf Kurs ist und voraussichtlich im ersten Quartal 2015 abgeschlossen wird.

Ebenfalls gesucht waren im Finanzspektrum Swiss Re (+3,3%). Die Aktien des Rückversicherers erhielten Zuspruch vom beigelegten Streit mit Berkshire Hathaway vor Ostern, so ein Händler. Dies, nachdem die Titel bei der Bekanntgabe der Einigung am vergangenen Donnerstag knapp gehalten geschlossen hatten. Zurich Insurance avancierten 1,6%.

Unter den defensiven Valoren gewannen Novartis (+0,6%) nach einer etwas schwächeren Eröffnung. Der Pharma-Konzern hat den Patentstreit um das Blutkrebs-Medikament Glivec vor dem Obersten Gerichtshof in Indien verloren. Der abschlägige Entscheid war allerdings weitgehend erwartet worden. Roche GS rückten um 1,1% vor. Eine solide Stütze boten die ebenfalls defensiven Nestlé, die um 1,2% vorpreschten.

Auf der Gegenseite standen primär Zykliker: Schindler PS fielen um 1,4%, Clariant um 1,8% und Transocean um 1,9%. Clariant hat von Bayer die Nano-Silbertinten-Technologie erworben. Die Transaktion entspreche der Strategie des Unternehmens, das Kerngeschäft durch Arrondierungsakquisitionen zu stärken, kommentierte die Bank Vontobel. Transocean wiederum unterlag in einem Rechtsstreit mit der US-Behörde Chemical Safety Board. Sulzer (-1,5% oder -2,40 CHF) verloren nach Ausrechnung des Dividendenabgangs von 3,20 CHF.

Im breiten Markt gewannen AFG (+2,5% auf 26,25 CHF) stark, nachdem die Bank Vontobel die Titel auf «Buy» hochgestuft hatte (Kursziel 31 CHF). u-blox (+4,2% auf 50,25 CHF) profitierten von einer deutlichen Kurszielerhöhung durch die Credit Suisse auf 60 CHF von zuvor 54 CHF, bei bestätigtem «Outperform»-Rating.

Grösste Gewinner waren Ci Com (+15,9%), am meisten eingebüsst haben Santhera mit einem Abschlag von 16,4%. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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