CH-Schluss: SMI steigt über 8500 Punkte

CH-Schluss: SMI steigt über 8500 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch deutlich zugelegt. Der Leitindex SMI schloss erst zum dritten Mal in diesem Jahr über der 8’500-Punkte-Marke. Hauptverantwortlich dafür waren die Kursgewinne des Schwergewichts Nestlé. Am Markt machten zudem Spekulationen über eine geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag die Runde.

Derzeit seien kaum Hindernisse für einen weiteren Anstieg der Indizes auszumachen, die Marktvolumen seien recht gut, sagte ein Händler. Auch die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA wurden von den Anlegern eher positiv bewertet: So war die Beschäftigung im Privatsektor im März zwar etwas weniger gestiegen als erwartet. Die Industrieaufträge aber hatten im Februar stärker zugelegt als gedacht. Der marktbreite S&P-500-Index stieg nach der Veröffentlichung der Zahlen auf ein nächstes Rekordhoch.

Bis Börsenschluss stieg der Swiss Market Index (SMI) um 0,60% auf 8’508,26 Punkte. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,51% auf 1’306,24 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58% auf 8’255,81 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende des Tages 21 im Plus und neun im Minus.

Getragen wurde der Indexanstieg zu einem grossen Teil von den Kursgewinnen von Nestlé (+1,5% auf 67,35 CHF). Bernstein Research hatte am Morgen das Rating für die Aktie auf «Outperform» von bisher «Market-Perform» erhöht und das Kursziel deutlich auf 78 CHF heraufgesetzt. Der Westschweizer Nahrungsmittelkonzern werde mittelfristig zur gewohnten Stärke zurückfindet, hiess es zur Begründung. Die Nestlé-Aktie hatte sich bislang seit Jahresanfang leicht unterdurchschnittlich entwickelt.

Noch etwas stärker legte Swatch (+1,6%) zu. Händler berichteten von Käufen einzelner institutioneller Anleger. So wurde die Uhrenaktie nach der Abwärtsbewegung der letzten Wochen als unterbewertet eingeschätzt. Ebenfalls mit einem Plus von 1,6% schlossen die Valoren von Transocean. Die Aktie des Ölplattform-Betreibers hatte bislang 2014 die grössten Einbussen aller Blue-Chips-Titel verzeichnet.

Deutlich im Plus schlossen auch die Papiere von Julius Bär (+1,3%), Holcim (+1,2%) und Sonova (+1,1%). Letztere profitierten von Aussagen des Konzernchefs, wonach er davon ausgeht, die nach oben angepassten Ziele für das Geschäftsjahr 2013/14 zu erreichen. Der Hörgerätehersteller wachse weiterhin schneller als der Gesamtmarkt.

Leicht unterdurchschnittlich hielten sich die beiden Grossbankentitel nach den Avancen der letzten Tag, wobei die UBS (+0,3%) etwas besser abschnitt als die Credit Suisse (+0,1%).

Die grössten Verluste aller Blue-Chips-Titel erlitten Lonza und Swisscom (je -0,7%). Im Minus schlossen auch die schwergewichtigen Roche-Papiere (-0,3%), obwohl die Deutsche Bank in einer Vorschau auf die Quartalsergebnisse ihr «Buy»-Rating bestätigt hatte. Auch die Actelion-Papier (-0,3%) hinkten dem Markt hinterher, während dem Novartis in der zweiten Tageshälfte zulegte und mit einem Plus von 0,8% aus dem Handel ging.

Im Minus schlossen ebenfalls Dufry (-0,3%). Das Aktienresearch von JPMorgan hat die Abdeckung der Dufry-Valoren mit der Einstufung «Underweight» aufgenommen. Es sei unwahrscheinlich, dass das Unternehmen mittelfristig das erwartete Sektorwachstum übertreffen werde, lautet die Begründung dafür.

Am breiten Markt vollführten die Titel der Publigroupe einen Kurssprung um 27,7%. Die Investoren honorierten damit die Nachricht, dass das Werbeunternehmen seine «Problemtochter» Publicitas an die deutsche Gesellschaft Aurelius verkaufen und sich auf die Entwicklung des digitalen Geschäfts konzentrieren will. Stark im Plus schlossen auch die Titel von Adval Tech (+15,6%), nachdem das Unternehmen am Montag den Jahresabschluss veröffentlicht hatte.

Die Versicherungsgruppe Vaudoise (-3,2%) hat 2013 den Gewinn leicht erhöhen können, damit allerdings die Analystenerwartungen enttäuscht. Der Bündner Stromkonzern Repower (-2,0%) hat für 2013 nach massiven Wertberichtigungen einen Verlust ausgewiesen und kürzt die Dividende. Deutliche Abgaben erlitten Walter Meier (-7,5%) nach einem negativen Vontobel-Kommentar zum Spin-off des Unternehmens sowie Tornos (-11,7%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

 

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