CH-Schluss: SMI gewinnt 0,1% auf 8’238 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,1% auf 8’238 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag nach den leichten Abgaben am Vortag erneut kaum verändert, moderat im Plus abgeschlossen. In einem flauen und an Impulsen armen Geschäft, schlug der Leitindex SMI bis Handelsende keine klare Richtung ein. Die Anleger seien bereits in Weihnachtsstimmung und auf entsprechend geringem Niveau bewege sich daher das Handelsvolumen, meinte ein Händler. Auch die zahlreich in den USA veröffentlichten und durchmischt ausgefallenen Konjunkturdaten haben das Geschäft nicht belebt.

Insgesamt sei die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten gut, und auch beim Blick auf das kommende Jahr herrsche Optimismus, so der Händler weiter. Dabei würden politische Risiken etwa mit den in der Eurozone anstehenden Wahlen derzeit noch ausgeblendet. Dass der SMI das Jahresminus von rund 6% bis zum Jahreswechsel noch aufholen kann, scheint aber wenig wahrscheinlich. Schliesslich hätten viele Marktteilnehmer ihre Bücher für 2016 bereits geschlossen. Am Berichtstag machte hierzulande erneut die von Übernahmespekulationen getragenen Actelion auf sich aufmerksam.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) leichte 0,06% auf 8’237,98 Punkte dazu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,15% auf 1’301,37 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,09% auf 8’966,45 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 19 im Plus und elf im Minus.

Der Übernahmepoker um Actelion bleibt nach wie vor das Gesprächsthema am Markt. Nach den Kursgewinnen des Vortages, kletterten die Aktien am Donnerstag mit 4,1% erneut kräftig in die Höhe. In der Jahreswertung liegen die Papiere mit einem Plus von 60% nach wie vor unangefochten an der Spitze.

Das Allschwiler Biotech-Unternehmen hatte am Mittwochabend mitgeteilt, wieder in «exklusiven Verhandlungen» über eine «mögliche strategische Transaktion» mit dem US-Konzern Johnson & Johnson zu stehen. Damit sei die Wahrscheinlichkeit wieder deutlich höher, dass es zu einem Deal komme, hiess es am Markt. Der Mitbewerber Sanofi scheint dagegen aus dem Rennen zu sein.

Auf den Plätzen folgten Sonova (+1,7%) und Dufry (+1,3%). Letztere profitierten von einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs. Die US-Bank hatte zudem mit dem Verweis auf positive Verkehrsdaten an Flughäfen die ‹Kaufempfehlung› bestätigt. Gut nachgefragt wurden desweiteren Schindler oder Swatch (je +0,9%).

Leichte Unterstützung erhielt der Markt von den Index-Schwergewichten Nestlé (+0,3%) und Novartis (+0,2%). Der Pharmamulti hatte am Vorabend zu der in Kolumbien verordneten Preissenkung für das Krebsmedikament Glivec Stellung genommen und will sich dagegen wehren. Weiter hatte die Basler über den Verkauf des Krebsmittels Odomzo berichtet.

Roche belasteten den SMI mit -0,6%. Die Gruppe wartete kurz vor dem Jahreswechsel mit einigen Produkt-Nachrichten auf. Unter anderem wurde in einer Phase-III-Studie mit dem Mittel Emicizumab (ACE910) in der Behandlung von Patienten mit Hämophilie A der primäre Endpunkt erreicht. Morgan Stanley senkte daraufhin das Kursziel.

Deutlich unter Druck standen derweil wie bereits am Vortag die Grossbanken: Credit Suisse und UBS büssten jeweils 0,9% ein. Die Stimmung im Bankensektor bleibe wegen der Ungewissheit über die Finanzierung der italienischen Banca Monte dei Paschi di Siena belastet, hiess es.

Im breiten Markt gaben Emmi am Ende um 0,7% nach. Der Milchverarbeiter hatte die Übernahme von 80% am spanischen Ziegenmilchverarbeiter Lácteos Caprinos bekanntgegeben. Die Akquisition sei mit einem zusätzlichen Umsatz von rund 13 Mio EUR eher klein, decke aber eine interessante Nische ab, so ein Analyst.

Pax Anlage (+2,6%) legten nach einer positiven Gewinnwarnung klar zu, wogegen sich Perrot Duval ebenfalls nach Zahlen nicht vom Fleck bewegten. Auffallend war der massive Kurssprung von Kuros (+17%). Bereits am Vortag hatte die Aktie des Biotechunternehmens zweistellig zugelegt, dies nach Fortschritten mit dem Produktkandidaten Neuroseal. (awp/mc/upd/ps)

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