CH-Schluss: SMI gibt 0,55% auf 8602 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,55% auf 8602 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat auch die Wochenmitte mit Verlusten beendet. Nach einem verhaltenen Wochenauftakt und Verlusten am Dienstag, schloss der Leitindex SMI am Mittwoch erneut im Minus. Dabei war die Spanne zwischen Verlierern und Gewinnern ungewöhnlich gross. Das Marktgeschehen wurde von den Nachrichten um die Credit Suisse mit ihren Zahlen und dem Stratgieupdate, ABB mit Zahlen sowie Syngenta mit dem scheidenden CEO beherrscht. Einmal mehr belasteten die schwergewichtigen Pharmawerte.

Auch wenn der hiesige Markt an diesem Tag von den zahlreichen Einzelgeschichten bewegt wurde, so mangele es grundsätzlich derzeit an frischen Impulsen, hiess es am Markt. Um den Markt tatsächlich wieder nach vorne zu bringen, müssten Investoren risikofreudiger sein, erklärte ein Händler. Zudem herrsche vor der morgigen EZB-Sitzung eine gewisse Zurückhaltung. Von den US-Unternehmenszahlen gebe es ebenfalls kaum richtungsgebende Impulse. Wichtige Konjunkturdaten gab es am Nachmittag nicht.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,55% tiefer bei 8’602,12 Punkten. Bereits im frühen Handel war er zunächst bis auf 8’579,61 Punkte zurückgefallen, hatte sich seither aber wieder über die Marke von 8’600 Punkten zurückarbeiten können. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) drehte zum Schluss ins Minus und ging mit einem Abschlag von 0,14% auf 1’285,42 Zähler aus dem Handel, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,41% nachgab auf 8’810,02 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen 14 im Minus und 16 im Plus.

In puncto Nachrichtenfluss stahl die Credit Suisse (-3,6%) an diesem Tag allen die Show. Neben den Zahlen legte das Management die strategische Neuausrichtung vor und die ist umfangreich: Mehr als 5’000 Stellen sollen abgebaut, das Kapital um gut 6 Mrd CHF erhöht und die Bank partiell an die Börse gebracht werden. Die Organisationsstruktur und die Konzernleitung werden unter dem neuen CEO Tidjane Thiam gründlich umgebaut. Die Zahlen selbst lagen unter den Schätzungen der Analysten, und der Ausblick fiel vorsichtig aus. Die Investoren bereitet Finanzchef David Mathers derweil auf eine signifikante Bereinigung des noch vorhandenen Goodwills im vierten Quartal vor.

Die übrigen Bankentitel UBS (-0,6%) und Julius Bär (+0,9%) schlossen am Ende uneinheitlich. Zwischenzeitlich hatten sich beide etwas erholt. Massgeblich mitverantwortlich für die Verluste im SMI waren die Abschläge bei den beiden Schwergewichten Roche (-1,5%) und Novartis (-1,4%). Nestlé (-0,3%) schlossen am Ende auch tiefer.

Deutlich höher beendeten Syngenta-Aktien (+6,3%) den Handlestag, nachdem CEO Mike Mack per Ende des Monats nach 14 Jahren beim Konzern seinen Rücktritt angekündigt hat. Ad interim übernimmt CFO John Ramsay die Leitung. Mack war im Zusammenhang mit dem gescheiterten Monsanto-Übernahmeangebot von Aktionärsseite unter Druck geraten. Mit einem Chef-Wechsel könnte das Agrochemie-Unternehmen auch eine neue Strategie einschlagen, so Analysten.

Die Sparpläne von ABB (+0,1%) stützten nur vorübergehend. Am Ende liess die Euphorie merklich nach. Das Unternehmen rechnet weiter mit herausfordernden Marktbedingungen, die auch im dritten Quartal zu deutlichen Rückgängen bei Auftragseingang und Umsatz geführt haben.

Zu den grösseren Gewinnern zählten zudem die volatilen Transocean (+2,4%), Geberit (+1,5%) und Clariant (+1,2%).

Im breiten Markt zogen Temenos um +8,6% an nach unerwartet guten Zahlen und entsprechend positiven Analystenkommentaren. Gurit (+3,1%) steigerte den Umsatz deutlich und verbuchte eine gute Nachfrage aus den Sparten Windenergie und Tooling. Zudem legten noch Leclanché (+7,0%) und Orascom (+2,9%) auffällig zu, während bei den Verlierern Bobst (-4,4%), CPH (-2,9%) und BB Biotech (-2,4%) ins Auge fielen. (awp/mc/pg)

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