CH-Schluss: SMI verliert 0,7% auf 8040 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,7% auf 8040 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Abgaben in die neue Handelswoche gestartet und hat damit eine Gewinnserie von sechs Handelstagen beendet. Der Leitindex SMI rutschte bereits kurz nach Handelsbeginn ab und bewegte sich dann zunächst lange seitwärts. Etwas mehr Druck nach unten kam dann kurz vor dem US-Handelsstart auf. An der Wall Street reagierten insbesondere die Mineralölwerte positiv auf den höheren Ölpreis, während der Gesamtmarkt schwächelte. Insgesamt war das Sentiment aber immer noch positiv eingestellt, wie es am Markt hiess.

Abgesehen von der Nachricht, dass sich das Ölkartell Opec und andere Förderländer am Wochenende auf eine Förderkürzung geeinigt haben, bot der Newsflow den Investoren am Berichtstag kaum Entscheidungshilfen. Impulsgebende Termine standen keine an. In Anbetracht auf die am Mittwoch terminierte Sitzung des US-Offenmarktausschusses haben viele Anleger eine abwartende Haltung eingenommen. Eine Erhöhung der Leitzinsen durch die US-Währungshüter gilt als ausgemacht.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,74% tiefer auf 8’040,09 Punkten knapp über dem Tagestief. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,95% auf 1’281,02 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,75% auf 8’761,89 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen bis auf ABB alle im Minus.

Lonza waren den gesamten Handelstag über deutlich unter Druck und gaben am Ende -5,3% ab. Der Basler Chemiekonzern steht in finalen Verhandlungen zum Kauf des amerikanischen Arzneikapselhersteller Capsugel. Marktbeobachter erklärten die Kursschwäche damit, dass Lonza für den Kauf möglicherweise eine Kapitalerhöhung durchführen müsse. Denn laut der Nachrichtenagentur Reuters soll der Zukauf Lonza mehr als 5 Mrd USD kosten. Damit wäre Capsugel der grösste Zukauf in der Firmengeschichte.

Die Indexschwergewichte Nestlé (-0,3%), Roche (-1,0%) und Novartis (-0,8%) belasteten allesamt den SMI. Novartis hat im einer Phase-III-Studie mit Pegpleranib und Lucentis zu einer Augenerkrankung nicht den Endpunkt erreicht. Die Behandlung habe nicht zu einer zusätzlich verbesserten Sehschärfe gegenüber der derzeitigen Standard-Therapie geführt, hiess es dazu. Der Wochenendpresse zufolge soll Novartis zudem Interesse am deutschen Generikahersteller Stada haben. Für das Roche-Grippemittels Tamiflu ist in den USA von Alvogen ein Generikum lanciert worden.

Grössere Abgaben verbuchten die Uhrenwerte Swatch (-1,6%) und Richemont (-1,3%), sowie Schindler, Sika (je -1,7%), LafargeHolcim (-1,5%), Clariant oder Dufry (je -1,2%). Bei den Finanzwerten schlossen CS (-2,3%) und UBS (-1,4%) klar schwächer, Julius Bär (-0,7%) wiesen ein etwas geringeres Minus auf.

Auch die Assekuranzen Swiss Re (-1,2%) und Zurich (-0,9%) schlossen im Minus. Zurich hat ein Kaufangebot für den australischen Reiseversicherer Cover-More vorgelegt und deren Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären die Annahme. Für Analysten macht der Zukauf durchaus Sinn. Bâloise (Aktie -0,8%) stockt das im Oktober angekündigte Aktienrückkaufprogramm auf und wirkt damit einer Verwässerung durch die im November 2016 fällig gewordenen Wandelanleihe entgegen.

Lange konnten sich Actelion im Plus halten, schlossen aber 0,2% tiefer. Hier waren einmal mehr die anhaltenden Übernahmegerüchte Thema. Gemäss einem aktuellen Bericht in der Sonntagspresse sollen die beiden Unternehmensgründer von Actelion schon seit längerem mit Johnson & Johnson über eine Übernahme verhandeln.

ABB (+1,1%) waren die einzigen Gewinner unter den Blue Chips. Die Titel des Energie- und Technologiekonzerns wurden von Morgan Stanley auf Overweight hochgestuft. Die Experten gehen davon aus, dass sich das organische Wachstum 2017 dank der verbesserten Trends bei der industriellen Nachfrage aus den USA und China wieder erholen wird.

Die Tage von Charles Vögele (+0,2%) als kotiertes Unternehmen könnten demnächst gezählt sein: Sempione hält laut dem Endergebnis des Übernahmeangebots 95,24% am Modekonzern. Der Vollzug des Angebots ist auf den 16. Dezember angesetzt. Bei AFG (+1,3%) und Looser (+0,7%) war die Aktienkursentwicklung am Tag vor dem geplanten Vollzug der Übernahme positiv. Von festeren Ölpreis wurden Burckhardt Compression (+3,3%) gestützt. (awp/mc/pg)

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