CH-Schluss: SMI legt 1,43% auf 8934 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 1,43% auf 8934 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch mit deutlichen Gewinnen beendet. Der Leitindex SMI war knapp über der 8’800-Punkte-Schwelle gestartet, überschritt dann schnell die 8’900er-Marke und näherte sich phasenweise gar der 9000er-Grenze. Erst in der Schlussauktion büsste der Markt wieder etwas an Wert ein. Die Scharte der beiden Vortage, als der SMI um über 2% nachgegeben hatte, ist damit aber zu einem rechten Teil wieder ausgewetzt. Händler sprachen von einer «klassischen Gegenbewegung» auf die schwachen Vortage.

Vor allem die Phantasie auf eine deutliche zusätzliche Lockerung der Geldpolitik in Europa habe für gute Laune an den Märkten gesorgt, hiess es. Der in diesem Zusammenhang anziehende US-Dollar gab für den hiesigen Markt zusätzliche Unterstützung. So hat etwa der US-Dollar zum Franken am Nachmittag den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Ausserdem hätten die meisten Händler ihre Sorgen über den zugespitzten Konflikt in Nahost, die am Vortag belastet hatten, wieder abgeschüttelt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss den Tag 1,43% höher bei 8’934,48 Punkten und blieb damit rund 50 Punkte unter dem Tageshoch. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 1,78% auf 1’347,71 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,35% auf 9’164,00 Punkte. 28 der 30 Blue Chips legten zum Schluss zu. Entsprechend der wieder besseren Stimmung ging auch die Volatilität am Markt wieder stark zurück und der VSMI fiel entsprechend fast 7%.

Sehr auffällig im Plus und grösster Blue-Chips-Gewinner waren die Titel der Credit Suisse (+4,3%). In Handelskreisen war von einem «Entlastungs-Rally», ausgelöst durch nachlassenden Verkaufsdruck bei Bezugsrechten, sowie von Deckungskäufen aus dem Ausland die Rede. Beobachtern zufolge gab es im Vorfeld der Bezugsrechtsemission aggressive Leerverkäufe aus dem angelsächsischen Raum. Eine deutliche Gegenbewegung zeigte sich auch bei Julius Bär (+4,1%), während der dritte SMI-Bankentitel UBS (+1,3%) nicht ganz mithalten konnte. Letzterer liegt allerdings in der bisherigen Jahresperformance deutlich vor den beiden anderen Titeln.

Zu den grössten Gewinnern gehörten den ganzen Tag auch LafargeHolcim (+4,3%), nachdem der Konzern Drittquartalszahlen vorgelegt hat. Der Weltmarktführer für Zement verfehlte zwar die Analystenerwartungen. Positiv aufgenommen wurden aber die vom Management formulierten Ziele bis 2018 und die Aussicht auf eine höhere Dividende. «Eine Dividendenrendite von knapp 3% ist im aktuellen Tiefzinsumfeld schlicht und einfach ein Kaufargument», meinte ein Händler.

Swiss Life (+3,7%) überraschte die Investoren ebenfalls mit einem höheren Dividendenversprechen. Die vom Lebensversicherer am Morgen veröffentlichten neuen Ziele für 2016 bis 2018 boten zwar keine grossen Überraschungen. Analysten zeigten sich dennoch zufrieden, weil der in den letzten Jahren eingeschlagene und bis anhin erfolgreiche Weg weitergeführt werde. Alles in allem seien die Ziele zwar ambitioniert aber erreichbar, lautet etwa das Fazit der Bank Vontobel.

Neben den erwähnten Titeln gab es u.a. auch sehr deutliche Kursavancen für Sika (+2,9%), Swiss Re (+2,6%) oder SGS (+2,4%). Im Bereich von gut +2% schlossen ausserdem Aryzta, Actelion, Adecco, Lonza und Givaudan.

Auch Syngenta konnten in diesem Bereich zulegen. Die Führungsspitze des Agrochemiekonzerns hatte in einem Zeitungsinterview die Spekulationen im Sektor weiter befeuert. «Wir sprechen mit allen», sagte Verwaltungsratspräsident Michel Demaré. Laut Interims-CEO John Ramsay ist ausserdem der angekündigte Verkauf des Gemüsesaatgut-Segments nicht mehr in Stein gemeisselt. Der Entscheid werde jedenfalls überprüft, meinte er.

Bei den Schwergewichten lagen Roche (+1,6%) am Ende klar vor Nestlé (+1,2) und Novartis (+0,3%). Letztere gehörten damit zu den schwächsten Blue Chips. Sorgen macht den Investoren hier weiterhin die Augenheil-Tochter Alcon. Am Markt seien sogar Stimmen zu hören, welche eine Abspaltung erwarten würden. Diverse Analysten hatten zuletzt auch ihre Einschätzung für Novartis gesenkt.

Noch schlechter als Novartis schnitten einzig Swisscom und Sonova (beide unverändert). Am breiten Markt war der Fokus unter anderem auf Charles Vögele (-6,6%) gerichtet, nachdem der Modekonzern bei den Zielen einmal mehr zurückbuchstabieren musste. Noch mehr büssten die Papiere des Hotelkonzerns Orascom (-10,2%) von Samih Sawiris ein. (awp/mc/pg)

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