CH-Schluss: Leicht tiefer – Abwartend vor Fed-Sitzung

CH-Schluss: Leicht tiefer – Abwartend vor Fed-Sitzung

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handelstag am Mittwoch leicht im Minus beendet. Nach einem grossenteils freundlichen Verlauf drückte am späteren Nachmittag eine negative Wall Street die Indizes in die Minuszone. Geprägt war die Stimmung insbesondere vom Abwarten vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der nach Börsenschluss in Europa ansteht.

Im Zentrum des Interesses stünden insbesondere die revidierten Wirtschaftsprognosen des US-Offenmarktausschusses, hiess es von Ökonomenseite. Diese könnten neue Informationen über den möglichen Zeitpunkt einer Leitzinserhöhung in den USA liefern. Bereits werfe aber auch der grosse Options-Verfall vom Freitag, der sogenannte «Hexensabbat», mit erhöhten Volatilitätstendenzen seine Schatten voraus, meinten Händler.

Zum Börsenschluss gab der Swiss Market Index (SMI) leicht um 0,12% auf 8’657,27 Punkte ab. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,06% auf 1’320,33 und der breite Swiss Performance Index (SPI) gab ebenfalls 0,06% auf 8’546,76 Stellen ab. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 14 im Minus, 15 im Plus und einer (UBS) notierte unverändert.

Für die Indexrückgänge verantwortlich waren vor allem die Börsenschwergewichte Nestlé (-0,1%), Novartis (-0,2%) sowie Roche (-0,4%), die gegen Handelsende ins Minus rutschten. Novartis hielt am Mittwoch ein Investorentreffen ab und stellte dabei Fortschritte bei der operativen Kernmarge dank seiner im April bekanntgegebenen neuen Struktur in Aussicht.

Noch grösser waren die Verluste unter den Blue Chips aber bei Actelion (-3,1%), Adecco (-0,9%) und Dufry (-0,5%). Die Actelion-Titel waren noch am Montag (+15%) und Dienstag (+6,3%) nach positiven Studiendaten zum Medikamenten-Kandidaten Selexipag stark in die Höhe geklettert. Am Berichtstag hatten die Analysten von Credit Suisse ihr «Outperform»-Rating für die Titel des Allschwiler Biotechunternehmens bei angehobenem Kursziel bekräftigt, während die Goldman Sachs-Experten ihre Einschätzung «Neutral» erneuerten.

Die Schindler-PS (-0,2%) schlossen leicht im Minus. Der Liftbauer einigte sich mit seinem US-Konkurrenten Otis in einer Reihe von Patent-Streitigkeiten aussergerichtlich, wobei Schindler an Otis eine «angemessene» Entschädigung leisten wird. Allerdings sollen die Kosten auf die Ergebnisse 2014 keinen «materiellen Einfluss» haben.

Sonova (-0,4%) gaben ebenfalls ab. Die Analysten der Deutschen Bank trauen dem Hörgerätehersteller weiteres Wachstum zu, wie sie in einer Studie schrieben; sie erachten die Titel allerdings als teuer und bekräftigten deshalb ihr Hold-Rating. Klare Abgaben erlitten erneut auch die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (-0,6.%).

Bei den Grossbankentiteln schlossen CS 0,2% im Plus und UBS unverändert. Am Donnerstag wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren jährlichen Bericht zur Finanzstabilität vorlegen. Die Citigroup-Analysten halten es für möglich, dass die Kapitalanforderungen für die «Too big to fail»-Banken in den nächsten Jahren noch steigen könnten. Klarere Gewinne verzeichneten zudem einige Zykliker, darunter Givaudan (+1,8%), Lonza (+1,0%) oder Sika (+0,4%) ebenso wie die Luxusgüterwerte Swatch (+0,4%) und Richemont (+0,3%).

Im breiten Markt setzten Züblin (+4,8%) den Höhenflug fort. Den Anstieg ausgelöst hatte der russische Investor Viktor Vekselberg, der seinen Anteil auf einen Drittel erhöht hatte. Nach den Abgängen von VR-Präsident Pierre Rossier und CEO Bruno Schefer wurde am Dienstag an der GV ein Vertreter von Vekselbergs Investitionsgesellschaft Lamesa zum Präsidenten gewählt.

VP Bank gaben 1,5% ab. Die liechtensteinische Bank gab für das erste Halbjahr eine Gewinnwarnung ab, weil sie bei ihren Zinsabsicherungsgeschäften wegen den rückläufigen Zinsen Wertkorrekturen verbuchen muss. Auch die Titel der liechtensteinischen Konkurrentin LLB (-2,3%) erlitten Abgaben.

Die Industriegruppe Feintool (unv.) gab den Verkauf der IMA Automation bekannt. Der Preis hat laut Analysten mit 24 Mio CHF ein moderates Niveau, das Unternehmen könne sich nun aber auf das Kerngeschäft fokussieren. Der Autozulieferer Autoneum (Aktie +1,5%) gab den Ausbau des Geschäfts mit südkoreanischen Autoherstellern bekannt. Noch stärker stiegen ams (+3,3%) nach einer positiven Studie der Analysten von Kepler. (awp/mc/pg)

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