CH-Schluss: Kleine Verluste nach lustloser Sitzung

CH-Schluss: Kleine Verluste nach lustloser Sitzung

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich zum Wochenauftakt nach einer eher uninspirierten Sitzung mit kleinen Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Die Indizes entfernten sich dabei den ganzen Tag über nur wenig von den Freitags-Schlusskursen. Der Leitindex SMI rang den ganzen Tag über mit der Marke von 7’500 Punkten, die am Freitag erstmals seit Juni 2008 erreicht worden war.

Es gab nur wenig Impulse, erklärten Händler das lustlose Geschehen. Zum einen hätten sich die Investoren angesichts kaum vorhandener Neuigkeiten von Unternehmens- und Konjunkturseite zurückgehalten. Auch eine Rede von EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments brachte kaum Bewegung in das Börsengeschehen. Zudem hielt die US-Börsen ihre Pforten auf Grund eines Feiertages geschlossen, so dass der wichtigste Taktgeber ausfiel. Zu den Verlierern zählten vor allem Zykliker, während die Roche-Genussscheine dem Gesamtmarkt etwas Halt gaben.

Der Swiss Market Index (SMI) sank am Montag um 0,04% auf 7’497,23 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,11% auf 1’146,60 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 6’903,35 Punkte ein. Von den 30 SMI/SLI-Titel schlossen 17 im Minus, 10 im Plus und 3 unverändert.

Die grössten Verluste wurden von eher konjunktursensitiven Titeln wie jenen des Hörgeräteherstellers Sonova (-1,4%), des Life-Science-Konzerns Lonza (-1,2%) oder des Agrochemieunternehmens Syngenta (-0,9%) eingefahren, ohne dass es börsenrelevante News gab. Abgaben verzeichneten auch die Luxusgütertitel Richemont (-0,9%) und Swatch (-0,7%).

Dagegen kletterten ebenfalls zyklische Werte wie Sulzer (+2,2%), Clariant (+0,3%) und Holcim (+0,4%) in die Höhe. Die ersteren beiden Aktien konnten damit ihre Gewinne der Vorwoche ausweiten, die sie im Anschluss an die Jahreszahlen erzielt hatten.

Den grössten Beitrag nach oben leisteten die Roche-Genussscheine mit plus 0,5%. Der Pharma-Konzern lizenziert von der privat gehaltenen US-Biotech-Gesellschaft Chiasma den Produktkandidaten Octreolin ein. Analysten begrüssten den Schritt. Die anderen beiden Schwergewichte, Nestlé und Novartis, gaben hingegen um 0,2% nach resp. schlossen unverändert.

Damit zeigten sich die Aktien des Pharmakonzerns wenig beeindruckt von einer Strafanzeige des Rechtsanwalts und Kleinanleger-Verteidigers Hans-Jacob Heitz. Die Zahlung von 72 Mio CHF von Novartis an den abtretenden Verwaltungsratspräsidenten Daniel Vasella wird somit zum Fall für die Justiz. Ende der Woche verspricht die Generalversammlung in Basel ebenfalls einiges an Zündstoff.

Im Finanzsektor waren einige Gewinner zu finden, wobei Swiss Re um 0,3% zulegten. Der Rückversicherer wird am Donnerstag über das abgelaufene Geschäftsjahr berichten. Credit Suisse stiegen um 0,3% und Swiss Life um 0,1%. Die UBS-Aktien schlossen unverändert.

Im breiten Markt rückte der Dentalimplantatehersteller Nobel Biocare in den Fokus. Hier hat Aktionär Oskar Ronner seinen Antrag an die GV auf seine Zuwahl sowie seiner beiden Partner Cheryl Benini-Leland und Rolf Renz in den VR zurückgezogen. Die freundliche Entwicklung des Aktienkurses seit Jahresbeginn beruht Analysten zufolge vor allem auf Spekulationen über Wechsel im VR und im Management, der Rückzug von Ronner lasse diese Phantasien nun platzen.

Trotzdem kletterten Nobel Biocare um 3,2% in die Höhe. Allenfalls stützte hier die Hoffnung auf ein neues Sparpaket, über das in der Sonntagspresse spekuliert wurde, hiess es im Handel. Das Unternehmen präsentiert die Jahreszahlen am morgigen Dienstag.

Die Aktien des Mitbewerbers Straumann stiegen «nur» um 0,6%. Das Unternehmen habe seine Sparziele für 2012 wohl verpasst, kolportierte die Sonntagspresse. Straumann wird das Jahresergebnis am kommenden Donnerstag vorlegen. (awp/mc/upd/ps)

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