CH-Schluss: Schwächer

CH-Schluss: Schwächer

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Dienstag deutlich leichter geschlossen. Der Standartwerte-Index SMI bewegte sich in einem eher ruhigen und richtungslosen Handel zwar mehrheitlich nur knapp im Minus, fiel dann aber gegen Handelsschluss klarer in den negativen Bereich. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Solche seien auf dem derzeitigen Kursniveau durchaus nachvollziehbar, hiess es, für Anschlusskäufe hätten dagegen die schlagkräftigen Argumente gefehlt.

Impulse blieben am Handelstag insgesamt Mangelware, die vorösterliche Ruhe halte derzeit viele Anleger vom Kaufen ab, hiess es.

Der SMI schloss um 0,65% tiefer auf 6’258,66 Punkten; das Tageshoch lag bei 6’299 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor derweil 0,62% auf 958,06 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,52% auf 5’757,13 Zähler.

Die Pharmakonzerne Novartis und Roche schlossen in der Verlustzone mit je 0,4%. Bei Roche gab es Neuigkeiten bezüglich der Illumina-Übernahme. Der US-amerikanische Gentechnik-Spezialist sehe sich weiterhin «drastisch unterbewertet», so der Illumina-Chef Jay Flatley in einem Brief an Roche-Verwaltungsratspräsident Franz Humer. Zudem hat sich Illumina mit einem Brief an die eigenen Aktionäre gerichtet und darin aufgerufen, gegen die Zuwahlanträge von Roche in den Illumina-Verwaltungsrat zu stimmen. Roche hatte zuletzt seine Offerte um eine Milliarde auf 6,7 Mrd USD erhöht.

Schwächer zeigten sich auch Nestlé (-0,7%). Marktteilnehmern zufolge könnte der Grund für die aus dem Ausland eingetroffenen Verkaufsaufträge bei Kommentaren der Banken CA Cheuvreux und Nomura gelegen haben. In beiden Studien gingen die Verfasser von zu hohen Konsensschätzungen bei der EBIT-Marge für 2012 aus, wie es hiess. Zudem hatten die Analysten von Nomura die Titel in die Liste der «10 Reduce Ideas» aufgenommen.

Ein gemischtes Bild boten die Finanzaktien. Im Angebot standen die Titel von UBS (-2,0%), CS (-1,7%) Julius Bär (-1,3%) und ZFS (-0,9%), während Swiss Life (+0,6%) und Swiss Re (+0,1%) sich verteuerten. Stärkster Finanzwert waren aber Bâloise mit +1,5%.

Uneinheitlich zeigten sich auch die zyklischen Werte. Holcim (-1,7%), Adecco (-0,9%) und Schindler (-0,5%) gaben ab. Auf der Einkaufsliste der Investoren standen dagegen die Titel von Kühne+Nagel (+0,4%), Sonova (+0,7%) und Lonza (-1,6%). Letztere reagierten mit Aufschlägen auf die Nachricht, dass die Suche nach einem neuen CEO zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wurde. Der 53-jährige Deutsche Richard Ridinger wird ab 1. Mai neuer Chef. Lonza hatte Ende Februar Konzernchef Stefan Borgas überraschend entlassen.

Tagesgewinner bei den Blue-Chips waren Actelion (Aktie +2,7%). Der Valor wurde von der Credit Suisse auf «Outperform» von «Neutral» heraufgestuft. Das Kursziel von 42 CHF wurde bestätigt. Der Analyst zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen mit der Phase-III-Studie zum Medikament Macitentan gute Ergebnisse vorlegen werde.

Im breiten Markt stachen die Titel von Publigroupe (+5,3%) ins Auge. Die Werbevermarkterin hat den deutschen Medienmanager Arndt Groth per 1. September als neuen Konzernchef ernannt. Das Halbleiterunternehmen U-Blox notierte trotz der Ankündigung für ein neues GPS-Empfängermodul mit -1,3% im Minus.

Die Valartis-Bank (Aktie -0,9%) ist im vergangenen Geschäftsjahr 2011 in die roten Zahlen abgerutscht. Auf eine Dividendenzahlung verzichtet das Unternehmen. Die Bankengruppe wolle künftige als nischenorientierte «Private-Banking-Boutique» aufstellen.

Die Banque Privée Rothschild (+0,4%) hat 2011 unter der schwierigen Entwicklung an den Aktienmärkten und der Währungssituation gelitten und einen geringeren Gewinn erzielt. Die Dividende soll trotzdem angehoben werden.

Zudem meldete Orascom (+3,4%) die Übernahme der beiden Sportbahngesellschaften von Andermatt und Sedrun an. Die beiden Bergbahnen hätten positiv auf ein Übernahmeangebot von Orascom-Grossaktionär Samih Sawiris reagiert, heiss es. Damit scheine sich eine Lösung für den Ausbau und Zusammenschluss der Skigebiete von Andermatt und Sedrun anzubahnen. (awp/mc/pg/upd/ps)

SIX Swiss Exchange

 

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