CH-Schluss: SMI beschliesst positive Börsenwoche leicht im Minus

CH-Schluss: SMI beschliesst positive Börsenwoche leicht im Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag eine insgesamt positive Handelswoche mit leichten Abgaben beschlossen. In einem verhaltenen Handelsgeschehen schwankte der Leitindex SMI den ganzen Handelstag über um die Marke von 10’400 Punkten. Auf der Stimmung der Aktienanleger lasteten nicht zuletzt die weiter steigenden Corona-Infektionsraten in den USA.

Im Fokus stand daneben aber auch der EU-Gipfel, wo die Staats- und Regierungschefs bis am Samstag über den 750-Milliarden-Plan gegen die Corona-Krise verhandeln. Auch wenn sich die Chancen auf ein Abkommen zuletzt erhöht hätten, gebe es noch zahlreiche Hürden, kommentierte ein Marktbeobachter. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach zum Gipfelauftakt von «sehr, sehr grossen Unterschieden» zwischen den einzelnen EU-Staaten.

Der SMI schloss um 0,22 Prozent tiefer auf 10’410,52 Punkten. Im Wochenverlauf hat der Leitindex damit um rund 1,8 Prozent zugelegt. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gab am Freitag 0,35 Prozent auf 1’570,36 Punkte nach und der breite SPI sank 0,02 Prozent auf 12’890,54 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln schlossen 21 im Minus und neun im Plus.

Die deutlichsten Abgaben unter den Bluechips entfielen auf die im bisherigen Jahresverlauf sehr starken Lonza-Aktien (-2,3%). Deutliche Abschläge gab es aber auch für eine Reihe von typischen Zyklikern, wie etwa für die Aktien des Personalvermittlers Adecco (-2,4%) oder des Uhrenkonzerns Swatch (-1,8%).

Die Titel des Luxusgüterkonzerns Richemont (-0,6%) gaben nach der Talfahrt vom Vortag ebenfalls weiter nach. Die UBS-Analysten bekräftigten am Freitag im Nachgang zu den am Donnerstag publizierten schwachen Quartalszahlen ihr «Neutral»-Rating für die Titel – ein guter Teil der negativen Einflüsse sei nun bereits im Kurs reflektiert, kommentierten sie.

Leicht tiefer schlossen auch die Aktien des Bankensoftware-Spezialisten Temenos (-0,2%), die am Donnerstag nach durchzogen aufgenommenen Quartalszahlen heftige Abgaben erlitten hatten. Am Freitag bestätigten auch die Goldman Sachs-Experten ihre Verkaufsempfehlung für die Titel.

Schwach zeigten sich zudem viele Finanzwerte: Klare Abgaben erlitten etwa die Versicherungstitel Swiss Re (-1,3%), Swiss Life (-1,2%) und Zurich (-0,9%). Auch die Grossbankenwerte CS (-0,9%) und UBS (-0,4%) sowie die Aktien des Asset Managers Partners Group (-0,7%) schlossen klar im Minus. Dagegen legten die Titel der Privatbank Julius Bär (+0,6%) vor der Präsentation des Halbjahresausweises am Montag zu.

Leichte Gewinne gab es für die Swisscom-Aktien (+0,04%). Der Telekomkonzern bestätigte am Freitag Verkaufsverhandlungen für seinen Anteil am 2005 gegründeten belgischen Telekom-Grosshandelsunternehmen BICS.

Bei den SMI-Schwergewichten schlossen Novartis (-0,1%) leicht schwächer, während Nestlé (+0,3%) und Roche (+0,5%) den Markt stützten. Auch die Augenheilmittel-Spezialistin Alcon (+0,7%) legte zu. Die frühere Novartis-Tochter stellte am Freitag neue Daten zu seinen Produkten an einer US-Konferenz in Aussicht.

Kursgewinne gab es auch für die SGS-Aktien (+0,9%) nach einer Aufstufung der Empfehlung auf «Kaufen» durch die deutsche Berenberg Bank. Stärkste Titel im SLI waren die Logitech-Aktien (+1,8%), die am Freitag damit auf weitere Höchstwerte kletterten, sowie Vifor Pharma (+1,9%).

Am breiten Markt konnten die Zur Rose-Aktien (+2,4%) zulegen, die im laufenden Jahr zu den «Überfliegern» am Schweizer Markt gehören. Zwar publizierte die Versandapotheke enttäuschende Vorabzahlen zum Umsatz. Positiv wurde aber die angekündigte Übernahme der deutschen TeleClinic aufgenommen. (awp/mc/pg)

Fester schlossen auch die Aktien des Technologieunternehmen Ascom (+2,6%) trotz der Ankündigung eines Verlusts für das erste Halbjahr. Analysten verwiesen darauf, dass sich der Umsatz im ersten Halbjahr trotz der Krise widerstandsfähig gezeigt habe. (awp/mc/pg)

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