CH-Schluss: SMI rutscht unter 12’200 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit klaren Verlusten aus dem Handel gegangen. Dabei standen fast alle Branchen unter Verkaufsdruck, obwohl es keine wesentlichen Impulse von Seiten der Politik, Unternehmen oder der Konjunktur gab. Nachdem der Leitindex SMI zunächst nur mit leichten Abschlägen in den Handel gestartet war, ging es ab dem Mittag im Gleichklang mit anderen europäischen Märkten stetig abwärts. Dabei fiel der SMI auch wieder unter die Marke von 12’200 Punkten zurück. Vor Auffahrt am morgigen Donnerstag, an dem die meisten europäischen Börsen geschlossen sind, hielten sich Anleger eher zurück und schienen eher Gewinne mitzunehmen, war im Markt zu hören.
Richtungsweisende Daten werden erst nach dem hiesigen Handelsschluss erwartet. Darunter insbesondere die Zahlen des KI-Spezialisten und Grafikkartenherstellers Nvidia. Die Erwartungen der Analysten sind wie immer hoch. Am Donnerstag wird sich zeigen, ob diese auch erfüllt werden konnten. Mit einem Tag Verzögerung nach dem Feiertag haben sie dann auch das Potenzial, die hiesigen Technologiewerte aufzurütteln. Beachtung wird auch das Protokoll der Fed von der jüngsten Sitzung finden. Jedoch erwarten Marktteilnehmer keine grossen Überraschungen.
Der Leitindex SMI schloss um 1,12 Prozent tiefer bei 12’186,74 Punkten und damit nur leicht über dem Tagestief von 12’180 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sank ebenfalls um 1,12 Prozent auf 1988,60 und der breite SPI um 0,94 Prozent auf 16’806,69 Zähler. Im SLI schlossen bis auf Geberit alle Werte tiefer, Lindt&Sprüngli waren unverändert.
Die Blue Chips führten Geberit (+0,3%) mit einem leichten Plus an. Laut Händlern stützten die verbesserten Aussichten auf die Baukonjunktur den Hersteller von Sanitäranlagen. So erwartet der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) im laufenden Jahr ein Plus bei den Umsätzen in der Branche.
Vor den Nvidia-Zahlen verzeichneten die zuletzt vergleichsweise starken VAT (-0,3%) nach dem Kursplus am Vortag nur ein leichtes Minus. Laut Händlern stützte auch ein positiver Kommentar der UBS nach einer Investorenkonferenz in Paris, der als Anhaltspunkt für eine Belegung der Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte gedeutet wurde.
Den grössten Tagesverlust fuhren Adecco ein (-2,4%), ohne dass es nennenswerte Neuigkeiten zum Unternehmen gab. Sie knüpften damit an den Negativtrend der letzten Handelstage an.
Gesundheitswerte wie Alcon, Sonova und Straumann gaben zwischen 2,0 und 2,1 Prozent nach. Dabei hatte Oddo BHF das Kursziel für Sonova leicht gesenkt. Auch die Uhren- und Luxuswerte Swatch (-1,1%) und Richemont (-2,4%) waren einen Tag nach den Uhrenexportdaten klar im Minus.
Verkauft wurden auch Versicherungs- und Finanzwerte. Swiss Re, Swiss Life und Zurich verzeichneten Abgaben von 0,9 bis 1,9 Prozent. Auch die Bankenwerte Julius Bär (-1,4%) und UBS (-0,9%) büssten klar ein.
Wieder einmal zogen auch die defensiven Index-Schwergewichte den SMI massgeblich mit nach unten. Knapp die Hälfte der Einbussen im SMI gingen auf ihr Konto. Allen voran verloren Nestlé (-1,4%) und Novartis (-1,0%) klar. Dagegen konnten Roche GS (-0,3%) sich deutlich besser halten.
Im breiten Markt schossen die Papiere von Dottikon ES nach überzeugenden Jahreszahlen um 17 Prozent hoch. Die ZKB sprach in einem Kommentar sogar von «unglaublich starken» Jahreszahlen. Aufwärts ging es auch für Ascom (+4,1%), nachdem das Unternehmen am Freitag sein Aktienrückkaufprogramm starten will.
Nach anfänglich klaren Verlusten schlossen Galderma unverändert. Mit dem Rückkauf von knapp 2,4 Millionen eigenen Aktien von den Grossaktionären hat der Hautpflege-Spezialist den Freefloat deutlich erhöht. (awp/mc/pg)