CH-Schluss: SMI gewinnt 1,36% auf 9102,70 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 1,36% auf 9102,70 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem leicht schwächeren Start am Ende deutliche Gewinne verzeichnet. Im Tagesverlauf sprachen Händler zunächst von einer vor allem technischen Erholung, nachdem der wichtigste Index SMI die letzten vier Tage im Minus geschlossen und dabei fast 300 Punkte eingebüsst hatte. Kurz vor Handelsschluss verlieh die Hoffnung auf eine Einigung im griechischen Schuldenstreit dem Leitindex zusätzlichen Rückenwind. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass Deutschland erwäge, den Griechen einen gestaffelten Deal anzubieten.

Am Morgen hatte bereits die Hoffnung, dass ein Treffen am Mittwoch zwischen Europas Spitzenpolitikern François Hollande und Angela Merkel mit Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras wieder Bewegung in die Schuldenverhandlungen bringen könnte, die Märkte am Morgen etwas stabilisiert, so ein Analyst. Die Volatilität am Rentenmarkt hielt unterdessen an: Die Erholung nach einem anfänglichen Einbruch habe am Nachmittag stabilisierend gewirkt, ebenso wie Zugewinne an den US-Börsen, hiess es am Markt.

Der Swiss Market Index (SMI) überschritt die wichtige Marke von 9’000 Punkten wieder klar und schloss 1,36% höher bei 9’102,70 Punkten. Das Tageshoch lag kurz vorher bei 9’134. Die Volatilität gemessen am VSMI blieb hoch, auch wenn der Index am Berichtstag etwas tiefer gestellt wurde. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) avancierte derweil 1,31% auf 1’368,89 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,22% auf 9’249,42 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 27 im Plus und lediglich drei im Minus.

Am Berichtstag stand ausnahmsweise ein Titel aus der zweiten Reihe besonders im Fokus: Die Papiere des österreichischen, aber hierzulande kotierten Halbleiterherstellers AMS (-21%, im Tief -27%) stürzten ab. Das Unternehmen soll laut einem Medienbericht einen Schlüsselkunden verloren haben: Apple wolle in der nächsten Produktgeneration keine NFC-Verstärker des österreichischen Unternehmens mehr einbauen, schreibt die FuW in ihrer neuesten Ausgabe. AMS kommentierte dies erst nach Börsenschluss und liess verlauten, dass man keine Aussagen zu bestimmten Kundenbeziehungen machen könnte. Man sei aber nach wie vor von der starken Marktposition im NFC-Markt überzeugt, hiess es in einer Mitteilung.

Erste Analyse-Häuser wie etwa Kepler oder Commerzbank reagierten im Tagesverlauf mit einer Rückstufung. Das Szenario, sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, wäre ein herber Rückschlag für den Halbleiterhersteller, so der zuständige Commerzbank-Analyst.

An der SMI/SLI-Tabellenspitze schlossen am Ende Actelion (+3,2%). Die Titel profitierten weiter von (jüngst verstärkten) Übernahmespekulationen. Der Broker Baader Helvea erhöhte deswegen und aufgrund einer Neueinschätzung der Medikamenten-Pipeline das Kursziel.

Auch die Luxusgütertitel Swatch (+2,8%) und Richemont (+2,0%) sowie Adecco (+2,3%) legten deutlich zu. Unter den klaren Gewinnern präsentierten sich zudem die Bankentitel Julius Bär und UBS (je +2,2%), aber auch CS (+1,1%) legten zu. Die Ratingagentur S&P erhöhte den Ausblick für das Rating für das Schweizer Geschäft der Grossbanken von «negativ» auf «stabil».

Unter den grössten Blue-Chips-Gewinnern waren zudem Roche (+2,2%) zu finden, die damit für fast ein Viertel des SMI-Gewinns verantwortlich waren. Der Basler Pharmakonzern erhielt für sein Medikament Actemra/Roactemra von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA den ‹Breakthrough Therapy›-Status bei der Behandlung der Krankheit systemische Sklerose. Damit dürfte die Entwicklung und Zulassung des Medikamentes deutlich schneller über die Bühne gehen.

Novartis (+1,6%) präsentierte derweil vielversprechende Phase-III-Studiendaten für das Medikament Secukinumab zur Behandlung der Rheumaerkrankung Morbus Bechterew. Nicht ganz mithalten konnte mit Nestlé (+0,7%) das dritte SMI-Schwergewicht.

Auf der Verliererseite der Bluechips schlossen derweil nachrichtenlos Transocean (-0,5%), Syngenta und Zurich (je -0,1%).

Im breiten Markt fanden neben AMS auch Kudelski (+2,8%) verstärkte Beachtung. Das Technologieunternehmen hat den Abschluss eines Lizenzabkommens mit Bloomberg Finance vermeldet. Noch stärkere Gewinne gingen derweil an Meyer Burger (+6,8%). Barry Callebaut (+4,1%) reagierten zudem positiv auf die Ankündigung, dass mit dem Franzosen Antoine de Saint-Affrique einer neuer Konzernchef gefunden wurde.  (awp/mc/pg)

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