CH-Schluss: SMI notiert 0,5% höher bei 8’370 Punkten

CH-Schluss: SMI notiert 0,5% höher bei 8’370 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag fester geschlossen und damit den schwachen Wochenauftakt wieder wettgemacht. Im Handel wurde auf die Erstarkung des US-Dollar als Kurstreiber für die europäischen Aktienmärkte verwiesen. Am Nachmittag kam weitere Unterstützung von den US-Börsen, wo die Indizes im frühen Handel zwischenzeitlich auf neue Rekordwerte kletterten. Am Schweizer Markt zogen vor allem die schwergewichtigen Pharmawerte die Indizes mit klaren Avancen nach oben.

In den USA würden die Investoren weiterhin auf Steuersenkungen, höhere Investitionen und eine lockerere Regulierung unter der Regierung von Donald Trump hoffen, meinte ein Marktbeobachter. Deutlich zurückhaltender blieben die Kommentare allerdings an den europäischen Handelsplätzen, wo auf die anhaltende Unsicherheit sowohl wegen der protektionistischen Politik der neuen US-Regierung wie auch wegen des wachsenden Zuspruchs für EU-kritische Parteien in Europa verwiesen wurde.

Bei Börsenschluss notierte der Swiss Market Index (SMI) 0,47% höher bei 8’370,14 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich knapp über die Marke von 8’400 Punkten gestiegen war. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, schloss 0,41% im Plus auf 1’329,16 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,54% auf 9’161,80 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 23 im Plus und sieben im Minus.

Mit den stärksten Gewinnen im SMI/SLI gingen die Lonza-Aktien (+2,0%) aus dem Handel, die zuletzt von der vor Wochenfrist angekündigten Aktienplatzierung zur Finanzierung einer Übernahme in den USA belastet waren. Auch die Givaudan-Aktien (+1,3%) legten deutlich zu, die in der Vorwoche nach der Vorlage von enttäuschenden Jahreszahlen durch den Aromen- und Riechstoffhersteller klare Rückschläge erlitten hatten.

Klare Avancen verzeichneten die Pharma-Schwergewichte Roche (+1,0%) sowie Novartis (+0,8%). Insgesamt könnten die Pharmavaloren nun ihren Boden gefunden haben, hiess es im Handel. Gerade Roche mit den grossen US-Investitionen dürfte von der protektionistischen Politik der neuen Trump-Administration nur wenig beeinträchtigt werden, hiess es weiter. Gleichzeitig wurde wieder über eine bevorstehende Platzierung des von Novartis gehaltenen Roche-Pakets gemunkelt.

Die Aktien der Allschwiler Actelion (+1,6% auf 262,20 CHF) bewegten sich wieder in Richtung des von Johnson&Johnson gebotenen Übernahmepreises von 280 USD. Klar im Plus schlossen auch Galenica (+0,9%). Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Dienstagnachmittag, dass die angekündigte Aufspaltung des Gesundheitsunternehmens bereits im ersten Halbjahr stattfinden könnte.

Fester gingen auch ABB (+0,6%) am Vortag der Publikation der Jahresergebnisse aus dem Handel. Die Analysten gehen von einem insgesamt durchzogenen vierten Quartal mit einem rückläufigen Auftragseingang aus. Auch die Swisscom-Aktien (+0,8%) legten vor der vor der Ergebnisvorlage vom Mittwoch zu. Jahreszahlen legt am Mittwoch auch Syngenta (+0,5%) vor, diese werden allerdings angesichts der laufenden Übernahmeofferte von ChemChina am Markt nur wenig Aufmerksamkeit erregen.

Schwach zeigten sich die Bankentitel: UBS (-0,2%) wurden immerhin etwas von einer Studie von Merrill Lynch gestützt, in welcher die Handelsempfehlung auf «Neutral» von vorher «Underperform» heraufgesetzt wurde. Credit Suisse (-0,9%) schlossen gar als schwächste SMI-Titel. Für Gesprächsstoff sorgt am Markt erneut die geplante Abspaltung des Schweiz-Geschäfts durch die CS, nachdem am Wochenende etwa der neue UBS Schweiz-Chef eine solche Massnahme für die UBS als wenig sinnvoll bezeichnet hatte.

Im Minus schlossen auch Swiss Re (-0,2%), die von mageren Jahreszahlen des deutschen Konkurrenten Munich Re belastet werden. Zurich (-0,1%) litten im Vorfeld der Zahlenvorlage vom Donnerstag unter skeptischen Analystenkommentaren.

Im breiten Markt legten AMS (+22%) nach Jahreszahlen markant zu. Zwar wiesen die österreichischen Chiphersteller 2016 wie erwartet einen deutlich tieferen Umsatz und Gewinn aus, für das laufende Jahr zeigten sie sich allerdings sehr zuversichtlich. Oerlikon (Aktien +1,4%) gab eine Millioneninvestition in ein neues US-Produktionszentrum bekannt. (awp/mc/upd/ps)

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