CH-Verlauf: Weiter im Minus – Givaudan und Lindt & Sprüngli fallen deutlich

CH-Verlauf: Weiter im Minus – Givaudan und Lindt & Sprüngli fallen deutlich
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt steht am Dienstag gegen Mittag weiter im Minus und knüpft damit an die Verluste des Vortages an. Die Berichtssaison hat mittlerweile Fahrt aufgenommen, während gleichzeitig die Zollunsicherheit die Investoren weiterhin zum Abwarten zwinge, wie es in Marktkreisen heisst. Hierzulande stehen nach den Semesterergebnissen Julius Bär, Lindt & Sprüngli sowie Givaudan im Fokus, wobei insbesondere die beiden letztgenannten ziemlich Federn lassen müssen.

Im Zollstreit mit den Vereinigten Staaten rückt inzwischen die Frist 1. August immer näher. Noch immer ist unklar, ob für die EU die 30 Prozent gelten werden oder nicht. In Marktkreisen wird mittlerweile auf Zölle im Bereich von 15 bis 20 Prozent spekuliert. Die Schweiz weiss ebenfalls noch nicht, was diesbezüglich auf sie zukommt. Zudem ist die Frage nach der Höhe allfälliger Zölle auf Pharmaprodukte offen und sorgt für Unsicherheit. Die Valiant Bank etwa rechnet zwar mit grundsätzlich tieferen Zöllen als ursprünglich angedroht, wegen des hohen Anteils der Pharmaexporte am Schweizer BIP dürfte der Einfluss auf die hiesigen Märkte aber bedeutend sein, insbesondere auch auf den Franken.

Der SMI notiert um 11.10 Uhr 0,50 Prozent tiefer bei 11’876,73 Punkten. Der aktuell 31 Titel umfassende SLI büsst 0,72 Prozent auf 1971,65 Punkte ein und der breite SPI 0,62 Prozent auf 16’598,91 Punkte. Im SLI fallen 25 Titel zurück und sechs ziehen an.

Am stärksten sind derzeit die Abgaben in Lindt & Sprüngli (PS -6,4%). Das Fazit der Analysten in ihren ersten Kommentaren ist durchzogen: Der Schokoladen-Hersteller hat die Erwartungen jedenfalls nur teilweise erfüllt. Nach der starken Performance im bisherigen Jahresverlauf kämen deshalb Gewinnmitnahmen nicht überraschend, heisst es dazu am Markt.

Ähnlich stark werden Givaudan (-5,3%) zurückgenommen. Zwar steigerte der Duft- und Aromenhersteller Umsatz und Betriebsgewinn. Das organische Wachstum im zweiten Quartal blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Enttäuscht habe dabei insbesondere der geringe Preisbeitrag, während das Volumenwachstum noch eher als solide betrachtet wurde.

Julius Bär (-1,4%) als dritter Blue Chip mit Zahlen fallen nach einem volatilen Start mittlerweile etwas klarer zurück. Die Zürcher Privatbank hat mit ihrem am Morgen vorgelegten Halbjahresergebnis zwar mit guten Neugeldzuflüssen positiv überrascht. Dagegen zeigten sich die Experten vom Geschäftsertrag und der Entwicklung der Bruttomarge enttäuscht.

Deutlichere Verluste verzeichnen noch konjunktursensitive Titel wie VAT (-2,0%), Logitech (-2,0%), Kühne+Nagel (-1,5%) oder ABB (-1,3%). Letztere sind allerdings nach den starken Zahlen vom vergangenen Donnerstag nun sehr gut gelaufen, womit es knapp unter dem Allzeithoch bei 54 Franken vom Januar zu Gewinnmitnahmen kommt.

Die drei Schwergewichte entwickeln sich unterschiedlich. Während die GS von Roche (-1,0%) im Vorfeld der Zahlen vom Donnerstag nachgeben, legen Nestlé (ebenfalls Zahlen am Donnerstag) und Novartis (je +0,1%) leicht zu. Roche und Nestlé stehen seit längerem unter Druck, Novartis seit den Zahlen letzte Woche.

An der Tabellenspitze setzen Swatch (+1,6%) ihren seit rund zwei Wochen dauernden Höhenflug fort, allerdings auf weiterhin sehr bescheidenem Niveau. Seit Jahresbeginn resultiert noch immer ein Minus von rund 14 Prozent.

Im breiten Markt stechen Dätwyler nach starken Zahlen mit einem Plus von über 15 Prozent heraus. Trotz Zollunsicherheit gebe es weitere Anzeichen für eine Markterholung und eine erfolgreiche Steigerung der Profitabilität, heisst es dazu unter anderem.

Ebenfalls nach Zahlen rücken Also um 3,4 Prozent klar vor, während sich Bossard (+0,4%) nach schwachem Start ins Plus vorschieben. Zu Gewinnmitnahmen nach einem zuletzt starken Anstieg kommt es derweil bei Idorsia (-6,4%). (awp/mc/ps)

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