CH-Schluss: Leichter – Zurückhaltung vor Notenbanken

CH-Schluss: Leichter – Zurückhaltung vor Notenbanken
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Marktteilnehmer sprachen von einem zurückhaltenden Handel vor den im weiteren Wochenverlauf anstehenden Terminen. So stehen am Dienstag und Mittwoch etwa die Anhörungen von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats und dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses auf der Agenda. Zum Wochenschluss folgen dann die monatlichen US-Jobdaten, bevor kommende Woche mit den US-Konsumentenpreisen ein weiterer Baustein für die Fed-Zinspolitik ansteht.

Hierzulande erwiesen sich vor allem Kursverluste bei den beiden Schwergewichten Nestlé und Roche als Bremsklötze für den Gesamtmarkt. Nach dem geballten Nachrichtenaufkommen vergangene Woche fehlen zum Start in diese neue Woche erst einmal stärkere Impulse. So wurde das Wachstumsziel von etwa 5 Prozent für die chinesische Wirtschaft vom aktuell stattfindenden Volkskongress als tendenziell enttäuschend eingestuft. Am Markt kam es aber nicht zu stärkeren Reaktionen.

Der SMI büsste am Montag 0,38 Prozent auf 11’147,25 Punkte ein. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fiel um 0,02 Prozent auf 1782,87 und der breite SPI um 0,48 Prozent auf 14’366,97 Zähler. Im SLI hielten sich Gewinner und Verlierer ungefähr die Waage.

Es waren vor allem die Kursverluste von 2,4 Prozent auf 105 Franken beim Schwergewicht Nestlé, die den Gesamtmarkt massgeblich belasteten. Beim Nahrungsmittelriesen sorgte eine Abstufung durch die RBC für lange Gesichter. Angesichts der sonst überwiegend positiv eingestellten Experten sei die heutige Abstufung mit Kursziel 95 Franken fast schon einem Tabubruch gleichgekommen, hiess es am Markt.

Mit den Roche-Bons (-1,2%) fiel auch ein zweites SMI-Schwergewicht deutlich. Einzig Novartis tendierten mit minus 0,2 Prozent mit dem Markt. Die defensiven Lonza (-0,6%) und Givaudan (-1,2%) wurden ebenfalls verkauft.

Auch von Credit Suisse (-1,0%) trennten sich die Anleger in grösserem Stil. Die kursbelastenden Nachrichten reissen nicht ab: So hat laut «Financial Times» der ehemalige Grossaktionär Harris Associates sämtliche Anteile an der Grossbank verkauft. Teilhaber David Herro stellte gegenüber der britischen Wirtschaftszeitung angesichts der anhaltenden Verluste und der massiven Abzüge von Kundengeldern die Zukunft des CS-Geschäftsmodells in Frage. Zum Vergleich: Konkurrent UBS gewannen 0,3 Prozent hinzu.

Swiss Life führten mit +2,6 Prozent das Gewinnerfeld an. Hier haben sich die Experten von Barclays stützend zu Wort gemeldet und gehen für 2024 von möglicherweise weiteren Aktienrückkäufen aus. Aber auch Zurich Insurance (+0,7%), Swiss Re (+0,9%) und Julius Bär (+0,5%) waren weiter oben auf der Kurstafel zu finden.

Weit vorne hielten sich auch Richemont mit plus 2,2 Prozent. Der Hersteller von Luxusgütern ist von den HSBC-Experten hochgestuft worden. Dahinter standen auch einige zyklische Werte wie AMS-Osram (+1,6%), VAT (+1,3%) und Kühne+Nagel (+1,2%) auf den Einkaufslisten.

Andere Zykliker wurden hingegen aus den Depots gekippt, wie Kursverluste von bis zu 0,9 Prozent bei Geberit, Sika oder Lonza werden zeigen. Ein schwächeres Wachstum in China dürfte auch für das globale Wirtschaftswachstum Folgen haben, hiess es im Handel. Dies wiederum dämpfe dann tendenziell die Aussichten der genannten Papiere.

In den hinteren Reihen zogen Tornos (+8,7%), Helvetia (+4,5%) und Aryzta (+2,8%) nach Zahlen an. Schweiter (-6,5%) und Belimo (-8,9%) wurden derweil nach der Resultatvorlage gemieden. Für Mobilezone (-8,1%) hat derweil Research Partners das Rating gesenkt – die Handyladenkette wird Ende der Woche die Jahreszahlen vorlegen. (awp/mc/pg)

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