CH-Schluss: SMI verliert 1,0% auf 8’924 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 1,0% auf 8’924 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist schwach in die neue Handelswoche gestartet. Der Leitindex SMI hat sich im Tagesverlauf in einer Spanne zwischen 8’900 und 8’950 Punkten bewegt und ist auch dort aus dem Handel gegangen. Damit hat er die Marke von 9’000er wieder unterschritten, die er erst in der vergangenen Woche zurückerobert hatte.

Gerade nach den fulminanten Kursgewinnen in der vergangenen Woche, die den SMI um mehr als 3% nach oben bugsiert hatten, gab es von Marktseite warnende Stimmen, dass der Markt für Gewinnmitnahmen anfällig sei. Das Gesprächsthema Nummer eins an diesen Tag lieferte aber ohne Frage das Ölservice-Unternehmen Transocean, das sich von der Schweizer Börse verabschieden wird. Die Spekulationen darüber, welcher Titel die Nachfolge im SMI antreten darf, laufen bereits.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 1,01% tiefer bei 8’924,41 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in welchem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab um 0,88% ab auf 1’341,02 und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls um 0,88% auf 9’156,24 Stellen. Von den 30 Blue Chips schlossen 20 im Minus und neun im Plus und Schindler unverändert.

Eine echte Achterbahnfahrt legten die Aktien von Transocean (+0,70% auf 14,36 CHF) hin. Die Spannbreite des Kurses reichte von 13,60 bis 14,40 CHF. Nach einem überwiegend schwachen Lauf setzte ab Mittag ein Zick-Zack-Kurs ein. Dazu trugen auch Aussagen aus Saudi-Arabien bei. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Saudi Press Agency (SPA) berichtete, ist das wichtigste Förderland der Opec bereit, mit allen Förder- und Exportländern zur Stabilisierung der Ölpreise zusammenzuarbeiten. Das hatte den Ölpreis zunächst nach oben gehievt.

Der Ölservicekonzern selbst plant für das erste Quartal 2016 die Dekotierung von der Schweizer Börse, wo er seit April 2010 gelistet ist. Die Aktien sollen danach nur noch in New York kotiert sein, das schon heute der wichtigere Handelsplatz für die Titel ist. «Obschon das Vorhaben insbesondere von den institutionellen Investoren goutiert werden dürfte, ist kurzfristig mit einem erhöhten Verkaufsdruck zu rechnen», hiess es in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank. Analysten begründeten die zeitweisen Abgaben mit Umschichtungen, die wegen des SMI-Austritts erfolgten.

Durch den Rückzug von Transocean wird ein Platz in der obersten Schweizer Börsenliga frei. Dabei zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Als aussichtsreiche Kandidaten für den SMI gelten die Aktien des Apotheken- und Pharma-Konzerns Galenica, des Lebensversicherers Swiss Life (beide +0,9%) und des Lifescience-Konzerns Lonza (+0,4%). Diese drei Titel gehörten denn auch mit zu den gefragtesten Titeln unter den Blue Chips. Wer in die Kränze kommen wird, ist allerdings noch ungewiss und hängt auch von der Kursentwicklung in nächsten Wochen ab.

Die mit Abstand grössten Verluste verzeichneten zum Wochenstart die Credit-Suisse-Valoren (-5,7%). Ein Grossteil der Abgaben erklärt sich mit der anstehenden Bezugsrechtsemission. Die Bank gab am Morgen ausserdem bekannt, dass sie den ersten Teil ihrer Kapitalstärkung durchgeführt habe.

Deutliche Abgaben waren auch bei den Anteilsscheinen von Syngenta (-2,3%), Swatch und Aryzta (beide -2,1%) zu sehen, wobei Swatch am Freitag noch die grössten Gewinner im SMI waren.

Von den Schwergewichten belasteten insbesondere Novartis (-1,6%) den Gesamtmarkt. Die Analysten der Bank Vontobel hatten mit einem gesenkten Anlagevotum und Kursziel auf die Probleme in der Augensparte Alcon reagiert. Für diese gebe es keine einfache Lösung, begründeten sie ihren Schritt. Von den anderen beiden Schwergewichte fallen Roche (-0,8%) mit dem Markt, während sich Nestlé (-0,4%) etwas besser halten.

Am breiten Markt schlug der Abgang von Transocean ebenfalls Wellen: In den Startlöchern als Nachrücker in die «Challenge League» der Schweizer Börse – den Swiss Leaders Index (SLI) – stehen als aussichtsreichste Kandidaten Partners Group (+1,1%), Lindt&Sprüngli (-0,8%, PS) sowie Dufry (-1,0%) bereit. (awp/mc/upd/ps)

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