CH-Schluss: Entspannung in Syrienkrise sorgt für Kursgewinne

CH-Schluss: Entspannung in Syrienkrise sorgt für Kursgewinne

Zürich – Die Entspannung in der Syrienkrise hat am Dienstag am Schweizer Aktienmarkt für deutliche Kursgewinne gesorgt. Bereits kurz nach Handelsbeginn überschritt der Leitindex SMI die im August preisgegebene Marke von 8’000 Punkte und verharrte den Tag über deutlich über diesem Niveau. Zusätzlich stützten auch positive Konjunktursignale aus China, wo die Industrieproduktion im August über Erwarten zugelegt hat.

Mit der abnehmenden Angst vor einem vor einem US-Angriff auf Syrien seien die Investoren wieder deutlich risikofreudiger geworden, kommentierte ein Marktbeobachter. Die Beruhigung liess sich auch im deutlich sinkenden Ölpreis sowie bei Kursverlusten beim Gold und beim Schweizer Franken ablesen. Am Schweizer Markt verzeichneten vor allem als zyklisch geltende Aktien wie auch die Titel der Grossbanken deutliche Gewinne.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,30% im Plus auf 8’039,18 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,49% auf 1’233,91 Zähler, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,27% auf 7’633,14 Stellen zulegte. Von den 30 wichtigsten Titeln standen zum Handelsende 29 im Plus und mit Swisscom nur einer im Minus.

Die deutlichsten Kursgewinne unter den SMI/SLI-Aktien verzeichneten die Titel des Chemiekonzerns Lonza (+5,8%), der zu Handelsschluss das bisherige Jahreshöchst von 75 CHF egalisierten. Im Handel wurde auf eine positive Studie eines Brokerhauses verwiesen. Starke Aufschläge verzeichneten zudem die Zykliker Adecco (+3,8%) sowie Holcim (+3,0%), Sika (+2,2%) oder Geberit (+2,1%).

Bei den Finanzwerten verzeichneten CS (+2,7%) die stärksten Gewinne. Credit Suisse-Chef Brady Dougan kündigte in der «Financial Times» eine Rückkehr der Grossbank in den Wachstumsmodus an. Es gebe eine Reihe von Bereichen und Regionen, die sich gut entwickelten und Zuwächse versprächen, bekräftigte er.

UBS (+1,9%) schlossen ebenfalls fest, Julius Bär (+0,8%) gehörten dagegen zu den schwächeren Blue Chips. Seit Jahresbeginn haben sich die Aktien des Vermögensverwalters allerdings weiterhin besser entwickelt als diejenigen der beiden Grossbanken.

Auch die Titel des Versicherers Swiss Life (+2,1%) konnten deutlich zulegen. Investoren würden vermehrt in Swiss Life wechseln, nachdem die Gewinnentwicklung bei anderen Versicherungsgesellschaften zuletzt unter den Erwartungen ausgefallen seien, meinte ein Marktbeobachter.

Mit Kursaufschlägen gingen auch Actelion (+3,0%) aus dem Handel. Der Pharmakonzern stellte an einem Kongress weitere Studiendaten zum Medikament Opsumit (Macitentan) vor, das den derzeitigen Hauptumsatzträger Tracleer ablösen soll.

Roche (+0,9%) und Novartis (+1,2%) legten dagegen etwas unter dem Marktdurchschnitt zu. Für Novartis haben die Analysten von Jefferies das Kursziel erhöht und gleichzeitig ihre Kaufempfehlung bekräftigt. Nestlé entwickelten sich mit einem Plus von 1,2% im Rahmen des Gesamtmarkts. Swisscom (-0,2%) verzeichneten als einzige Blue Chip leichte Verluste. Das Nomura-Aktienresearch hat sein Rating «Neutral» für die Titel des Schweizer Telekom-Branchenführers in einer Studie bestätigt.

Am breiten Markt mussten die Partners Group-Titel (-8,7%) einen heftigen Rückschlag hinnehmen. Der auf Private Equity spezialisierte Vermögensverwalter hatte mit seinen am Dienstagmorgen vorgelegten Semesterzahlen die Erwartungen der Anleger enttäuscht. Dagegen konnten Vaudoise (+2,0%) nach Halbjahreszahlen zulegen. Die Versicherungsgruppe habe erneut ein äusserst solides Ergebnis ausgewiesen, lobten die Analysten der Bank Vontobel.

Die Titel der Jungfraubahn stiegen 2,4%. Die Bergbahnbetreiberin erzielte im Halbjahr einen höheren Betriebsertrag und Gewinn. Stark im Plus schlossen zudem Basilea (+10,2%), zudem setzten Meyer Burger (+6%) und Logitech (+4,2%) ihre jüngste Jagd nach neuen Jahreshöchstwerten fort. (awp/mc/pg)

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