CH-Schluss: Schwergewichte schieben SMI nach vorn

CH-Schluss: Schwergewichte schieben SMI nach vorn

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Dabei wurde der Leitindex SMI vor allem von seinen drei defensiven Schwergewichten gestützt. Händler sahen dies als ein Anzeichen dafür, dass Investoren bei der Auswahl der Aktien auch einen gewissen Risikopuffer wollen. Dies habe sich letztlich auch am Devisenmarkt gezeigt, wo der Franken als sicherer Hafen bereits wieder stärker gesucht war als in den vorangegangen Tagen. An den übergeordneten Themen habe sich hingegen nicht viel geändert, kommentierte ein Börsianer.

«Die grosse Frage bleibt, wie schon nach der Finanzkrise nun auch nach dem Coronavirus-Lockdown, ob die wirtschaftlichen Schäden komplett wieder aufgeholt werden können und in welcher Zeit», sagte er. Dabei dürfte die Erholung nicht nur bei den einzelnen Wirtschaftszweigen unterschiedlich ausfallen, sondern auch regional dürfte es grosse Unterschiede geben. «Aktuell wird ausserdem darauf gehofft, dass der Entzündungshemmer Dexamethason eine nützliche Behandlung gegen die Lungenkrankheit Covid-19 sein könnte», ergänzte ein Marktanalyst.

Der SMI schloss schliesslich 1,67 Prozent im Plus bei 10’202,19 Punkten und lag damit bei Börsenschluss knapp über der psychologisch wichtigen Marke von 10’200 Punkten. Der SLI, in dem Gewichtung der drei Schwergewichte gekappt ist, stieg etwas weniger stark und zwar um 1,15 Prozent auf 1’516,99 und der breite SPI um 1,71 Prozent auf 12’618,58 Zähler. Bei den 30 SLI-Werten standen 20 Gewinner 10 Verlierern gegenüber.

An der Spitze stand bei Börsenschluss schliesslich das Schwergewicht Nestlé mit einem Plus von 3,2 Prozent.

Mit Novartis (+3,0%), Roche (+2,5%) und Vifor (+1,8%) folgten drei Vertreter der weniger konjunkturabhängigen Gesundheitsbranche dicht auf den Fersen. Novartis waren besonders stark gesucht, nachdem der Konzern gleich mit zwei Zulassungen in den USA bei Investoren punkten konnte. Die US-Behörde FDA hatte sowohl dem Medikament Ilaris als auch Cosentyx die Zulassung erteilt.

Die ehemalige Novartis-Tochter Alcon (+3,0%) war ebenfalls bei den Gewinnern mit von der Partie.

Darüber hinaus wurden aber auch einige Zykliker wie SGS, Sika oder Kühne+Nagel stärker gefragt, wie die Kursgewinne von jeweils mehr als 1,6 Prozent zeigten.

Beim Spezialchemiekonzern Clariant scheint der anvisierte Verkauf des Geschäftsteils «Masterbatches» auf die Zielgerade einzubiegen, was von Investoren immerhin mit einem Kursplus von 0,7 Prozent honoriert wurde.

Weniger gut verlief der Tag insgesamt für die Finanztitel. Partners Group, UBS, Swiss Life, CS, Zurich und Swiss Re schlossen mit Kursen in der Bandbreite zwischen -1,3 Prozent und +0,5 Prozent.

Grösste Verlierer waren aber AMS (-1,3%). Die Aktien des Konzerns, der sich Ende 2019 die Mehrheit an Osram gesichert hatte, wurden am Nachmittag von einer Gewinnwarnung von Osram belastet. Der Lampenhersteller erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang von 15 bis 19 Prozent.

Ebenfalls im Minus schlossen Richemont (-0,8%). Die Papiere hätten viel von ihrem Glanz verloren, sagte ein Händler. Andere Börsenkenner sprachen auch von Umschichtungen in andere europäische Mitbewerber. Im Gegensatz dazu gelang den Swatch-Valoren (+0,5%) ein kleines Plus.

Am breiten Markt stachen die Aktien von Swissquote nach einem Geschäftsupdate mit einem Plus von knapp 13 Prozent positiv hervor. Sie markierten am Mittwoch kurz nach 13 Uhr bei 79,10 Franken gar ein neues Allzeithoch.

Das Technologieunternehmen Ascom (+2,8%) wiederum konnte mit einem Auftrag aus den USA punkten.

Am entgegengesetzten Ende der Kurstafel waren unter anderem die Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli (-1,6%) zu finden, da MainFirst eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen hat.

Noch deutlicher bergab ging es mit Coltene (-5,2%). Der Dentalbedarfshersteller hatte bereits am Mittwoch gesagt, dass er wegen der Corona-Pandemie einen tieferen Umsatz erwartet. Stellen abgebaut sollen aber keine, wie der CEO des Unternehmens gegenüber AWP erklärt hatte. (awp/mc/pg)

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