CH-Verlauf: SMI knapp gehalten – Gewinne schmelzen ab

CH-Verlauf: SMI knapp gehalten – Gewinne schmelzen ab
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt lassen es die Investoren am Dienstag nach dem starken Wochenauftakt etwas ruhiger angehen. Der SMI notiert dabei zwar noch knapp im Plus, die Avancen sind aber deutlich geringer aus als noch am Montag. Die Annäherung zwischen den USA und China im Zollstreit hatte zum Wochenstart ein Erholungsrally an den weltweiten Finanzmärkten ausgelöst. Am Tag danach beginne nun die Nachlese, heisst es im Handel. Auch wenn die Annäherung grundsätzlich für eine gewisse Beruhigung sorge, seien viele Details nach wie vor unklar. «Man könnte also sagen, dass die Unsicherheit nach wie vor hoch ist und wohl auch in den kommenden Monaten hoch bleiben wird», kommentierte ein Beobachter.

China und die USA hatten sich am Wochenende darauf geeinigt, ihre gegenseitigen Zölle zu senken. Die Regelung gilt vorerst für 90 Tage. Gemäss den Analysten der UBS haben die Zollrisiken mittlerweile ihren Zenit erreicht und sie erwarten, dass die Zölle in den kommenden Wochen schrittweise reduziert werden. Zunächst aber rücken im weiteren Handelsverlauf die neuesten Inflationsdaten aus den USA in den Fokus. Sollte sich die Teuerungsrate weiter stabilisieren, könnte dies die US-Notenbank Fed und deren Zinspfad wieder verstärkt ins Rampenlicht rücken.

Der Leitindex SMI notiert gegen 11.00 Uhr um 0,10 Prozent höher bei 12’231,39 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,18 Prozent auf 2006,70 Punkte und der breite SPI 0,13 Prozent auf 16’743,29 Punkte. Im SLI ziehen 14 Werte an, elf geben nach und fünf sind unverändert.

Mit einem Kursplus von 1,7 Prozent auf 217,50 Franken zählen die Aktien der Bauchemiespezialistin Sika unter den Blue Chips zu den grössten Gewinnern. Die RBC hat am Morgen die Coverage der Titel mit einem «Outperform»-Rating und Kursziel 276 Franken aufgenommen. Sika sei weltweit führend in der Bauchemie und bei Lösungen für die Bauindustrie, so der zuständige Analyst. Und dieser Markt sei von hohen Infrastrukturausgaben und einer steigenden Nachfrage nach nachhaltigem Zement geprägt.

Auch beim Sanitärtechnikkonzern Geberit (+1,7%) schieben Analystenkommentar die Titel an. Während Oddo BHF die Einstufung für den Sanitärtechnikkonzern erhöht, ziehen andere Häuser wie Citigroup und Berenberg eine Woche nach den Quartalszahlen ebenfalls ihre Kursziele nach.

Mit Kühne+Nagel (+1,7%) und den beiden Uhrenherstellern Richemont und Swatch (beide +1,2%) stehen noch weitere Zykliker auf den Einkaufslisten. Die beiden Uhrenkonzerne hatten bereits am Montag mit deutlichen Kursgewinnen auf die Zoll-Annäherung reagiert. Beide sind stark in Asien vertreten.

Leicht ausgebremst wird der Markt unterdessen von den drei Schwergewichten Nestlé (-0,2%), Novartis (-0,1%) und Roche (unv.). Vor allem die beiden Pharmawerte stehen angesichts der jüngsten Pläne von US-Präsident Donald Trump seit Wochenbeginn im Fokus. Trump will die Medikamentenpreise in den USA drastisch senken.

Noch deutlicher fallen die Verluste bei Logitech (-1,4%) aus. Allerdings hatten die Papiere am Vortag mit einem Kursplus von 8,2 Prozent auch deutlich positiv auf die Zoll-Nachrichten reagiert. Auch VAT (-0,1%) waren am Vortag (+6,5%) stark gestiegen.

Ebenfalls schwächer sind die Papiere der Swiss Re mit -0,9 Prozent. Händler verweisen auf den deutschen Konkurrenten Munich Re, der mit seinen Quartalszahlen enttäuscht hat. Swiss Re folgen am Freitag. Auch die Zurich-Aktien (-0,3%) geben nach.

In den hinteren Reihen wiederum werden PSP (-2,0%) nach den Zahlen zum ersten Quartal aus den Depots entfernt. Der Immobilienkonzern hat weniger Gewinn erzielt und auch mit den übrigen Kennziffern die Analystenerwartungen leicht verfehlt.

DocMorris (-42%) werden mit dem Start des Bezugsrechtehandels für die geplante Kapitalerhöhung über rund 200 Millionen Franken deutlich tiefer gestellt. Die Bezugsrechte können bis zum 19. Mai gehandelt werden. (awp/mc/ps)

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