CH-Schluss: Trotz positivem Ausklang verbleibt Wochenverlust

CH-Schluss: Trotz positivem Ausklang verbleibt Wochenverlust
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag deutlich zugelegt. Nach einem verhaltenen Start haben die Kurse am kleinen Verfallstermin bis am frühen Nachmittag stetig angezogen, ehe die Gewinne gegen Handelsende noch etwas abbröckelten. Der Grossteil der Gewinne des Gesamtmarktes ging auf das Konto der starken Novartis und Nestlé. Händler erklärten sich die steigenden Kurse mit positiv eröffnenden US-Aktien sowie mit Glattstellungen am Verfallstag sowie vor dem Wochenende. Allerdings hat der Leitindex SMI die Woche dennoch mit einem Minus beendet, dies nach zuvor vier Wochen am Stück mit steigenden Kursen.

Die Situation wurde denn auch in Börsenkreisen als überkauft beschrieben. Eine Konsolidierung der jüngsten Gewinne sei deshalb willkommen gewesen. Zudem fielen zuletzt Konjunkturdaten aus den USA eher enttäuschend aus und auch in Europa zeichnet sich eine Rezession als immer wahrscheinlicher ab. Zusammen mit Aussagen von amerikanischen Notenbankern und der EZB, die Inflation energisch bekämpfen zu wollen, was gegen ein rasche Drosselung des Zinssenkungspfads spricht, sind deshalb die Aussichten auf weiter steigende Kurse derzeit getrübt.

Der SMI schloss 1,17 Prozent höher bei 11’045,49 Punkten. Auf Wochensicht ergab sich trotzdem ein Minus von 0,7 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zog um 0,99 Prozent auf 1698,14 Punkte an und der breite SPI um 1,01 Prozent auf 14’115,56 Punkte. Von den 30 SLI-Firmen schlossen 26 höher, 2 tiefer sowie Partners Group und Schindler unverändert.

Die grössten Gewinne verzeichneten für einmal Novartis (+3,1%), welche damit die Verluste der Vorwoche zu einem guten Teil wettmachten. Mit Nestlé (+0,9%) rückte ein weiteres Schwergewicht vor, allerdings weniger markant als Novartis. Nestlé setzten damit den guten Lauf der beiden Vortage fort. Die GS von Roche (+0,4%) waren nach einer zweiwöchigen Schwächephase auf der Suche nach einem Boden.

Hinter Novartis komplettierten Adecco (+1,9%), Geberit (+1,6%) und SGS (+2,1%) das Spitzenquartett. Letztere machten damit am Investorentag einen Teil der Verluste im Zusammenhang mit der bereits vor zwei Tagen publizierten Gewinnwarnung wieder wett.

Gut gesucht präsentierten sich auch einige Finanzwerte wie Swiss Re (+1,6%), UBS (+1,3%) oder Swiss Life (+1,2%).

Und festere Kurse gab es auch für Zurich (+0,9%). Der Versicherer startet kommende Woche das im August angekündigte Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1,8 Milliarden Franken. Damit haben die Titel im laufenden Jahr gegen den Trend rund zehn Prozent gewonnen.

AMS Osram (+1,4%) setzten nach zwei Tagen Pause die Erholung fort, welche nach der Zahlenpräsentation vor zwei Wochen eingesetzt hatte. Seit dem Jahrestief im Oktober hat sich der Kurs um mehr als die Hälfte erholt.

Auf der Gegenseite gaben CS (-1,6%) am meisten nach. Relativ geringe Einbussen erlitten zudem Kühne+Nagel (-0,4%), Logitech und Lonza (je -0,2%).

Im breiten Markt schossen Klingelnberg nach überraschend starken Halbjahreszahlen um mehr als einen Viertel nach oben. Die bisherige negative Jahresperformance wurde damit zum grössten Teil wettgemacht.

Leclanché (+3,8%) verteuerten sich trotz tiefroter Zahlen ebenfalls. Der Spezialist für Energie-Management-Lösungen hat einen starken Auftragseingang verbucht.

Deutlich nach unten ging es hingegen für Kardex (-7,6%) nach einer Kürzung des Margenziels. Analysten kündigten in der Folge durch die Bank ebenfalls Senkungen ihrer Schätzungen an. Eine Bank verwies darauf, dass wohl rund die Hälfte der tieferen EBIT-Guidance auf ausserordentliche Faktoren zurückzuführen sei. (awp/mc/pg)

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