CH-Schluss: Zinssorgen lasten auf SMI

CH-Schluss: Zinssorgen lasten auf SMI
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt haben die Indizes am Dienstag deutlich nachgegeben und damit auch den Monat Februar mit einer negativen Bilanz beendet. Für Verunsicherung bei den Investoren sorgten Spekulationen über weiter steigende Zinsen nach den neusten unerwartet hoch ausgefallenen Inflationsraten in Frankreich und in Spanien.

Angesichts der weiterhin über den Köpfen der Anleger schwebenden Zinsangst sei die Risikobereitschaft derzeit ohnehin gering, meinte ein Marktbeobachter. Die Aktienmärkte steuerten nun auf einen «spannenden März» zu, auch weil mit den nächsten Notenbanksitzungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank einiges an «Überraschungspotenzial» gegeben sei. Auch die Schweizerische Nationalbank könnte im kommenden Monat erneut an der Zinsschraube drehen.

Der Leitindex SMI sackte zum Börsenschluss noch unter 11’100 Punkte und schloss 1,08 Prozent tiefer auf 11’098,35 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gab 0,91 Prozent auf 1765,58 und der breite SPI 0,89 Prozent auf 14’322,13 Zähler ab. Im SLI schlossen 23 Titel im Minus, sechs im Plus und einer (Swiss Life) unverändert.

Mit klaren Verlusten gingen die Titel des Augenheilmittelkonzerns Alcon (-4,0%) aus dem Handel, der am Vorabend Zahlen vorgelegt hatte. Bemängelt wurde von Analysten die unter Erwarten ausgefallene die Umsatzentwicklung im vierten Quartal wie auch die operative Marge der früheren Novartis-Tochter.

Schwach schlossen auch Adecco (-2,9%) nach Jahreszahlen des Personaldienstleisters. Die Analysten hatten zwar wenig am Zahlenset zu bemängeln. Allerdings hätten die Titel seit Jahresbeginn bereits deutlich zugelegt, hiess es im Markt. Auch die Angaben zum verhaltenen Start des Unternehmens in das neue Jahr wurden nicht gut aufgenommen.

Stark belastet wurden die Indizes zudem von den schwachen SMI-Schwergewichten. Die Titel des Nahrungsmittelriesen Nestlé (-2,4%) schlossen auf einem neuen Jahrestief. Bei den Pharma-Schwergewichten ging es vor allem mit Novartis (-1,4%) klar abwärts; Roche (-0,8%) konnten sich etwas besser halten. Die Analysten von Société Générale empfahlen die Roche-Genussscheine zum Kauf.

Schwächer gingen auch die hiesigen «Tech-Titel» AMS-Osram (-1,2%) und Logitech (-0,6%) aus dem Handel. Zulegen konnten dagegen die Titel des vom Halbleitermarkt abhängigen Vakuumventil-Herstellers VAT (+0,4%), der am Donnerstag seine Jahreszahlen vorlegen wird.

Besser als der Gesamtmarkt präsentierten sich die Finanzwerte. Die Titel des Versicherers Zurich (-0,2%) gingen leicht schwächer aus dem Handel, während Swiss Life vor Publikation der Jahreszahlen am Mittwoch unverändert schlossen. Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (+0,7%) gingen im Plus aus dem Handel.

Bei den Bankenwerten gaben die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär (-0,2%) leicht nach, während die Titel der Grossbank UBS (+0,6%) fester schlossen. Credit Suisse (+0,6%) legten nach volatilem Verlauf ebenfalls zu. Damit zeigten sich die Anleger wenig beeindruckt von der harschen Finma-Rüge wegen der Vorkommnisse um die Greensill-Fonds.

Die Aktien des Zementherstellers Holcim (+0,4%) profitierten von einer kräftigen Kurszielerhöhung durch das CFRA-Research. Die Analysten der britischen Barclays setzten derweil ihr Kursziel für die Titel des Uhrenherstellers Swatch (+1,3%) deutlich nach oben.

Am breiten Markt hatten die Investoren eine Fülle an Unternehmensabschlüssen zu verarbeiten. So ging es mit den Aktien des Bauzulieferers Arbonia (-6,0%) deutlich abwärts. Grössere Abgaben gab es auch für die Aktien des Biotechunternehmens Santhera (-4,9%), das die Aufnahme von neuem Kapital ankündigte.

Mit Abgaben wurden auch die Angaben des Asset Managers Bellevue (-1,0%) aufgenommen, der nach einem schwierigen Jahr Geldabflüsse vermelden musste. Auch die Aktien des Metallverarbeiters Feintool (-1,0%) gingen nach einem Gewinnrückgang mit Abgaben aus dem Handel.

Klar zulegen konnten die SIG-Aktien (+6,6%) nach Zahlenvorlage. Der Verpackungshersteller konnte sein Wachstum im vierten Quartal noch einmal beschleunigen. (awp/mc/ps)

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