CH-Verlauf: SMI findet keine klare Richtung

CH-Verlauf: SMI findet keine klare Richtung
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag vor allem von der Gesundheitsbranche ausgebremst. Über weite Strecken bewegt sich der Leitindex SMI in einer engen Spanne um den Schlusskurs vom Vortag. Die jüngsten Stimmungsdaten aus der Eurozone taugen nicht nicht als als Kaufimpuls. Wie die VP Bank in einem ersten Kommentar schreibt, sorgten gerade die Daten für das verarbeitende Gewerbe für Ernüchterung.

«Die zarten wirtschaftlichen Erholungstendenzen der vergangenen Monate gehören bereits wieder der Vergangenheit an», schreibt Chef-Ökonom Thomas Gitzel weiter. Die von den USA verhängten Zölle schienen zu einer Belastung zu werden. Im Handelsverlauf folgen noch die Stimmungsdaten aus den USA. Der wichtigste Termin der Woche steht aber erst zum Wochenschluss an, wenn der Kernindex der persönlichen US-Konsumausgaben für den August veröffentlicht wird. Dieser ist im Vergleich zum weniger umfassenden Verbraucherpreisindex das favorisierte Inflationsmass des Fed.

Der Leitindex SMI oszilliert seit Handelsbeginn in einer engen Spanne um den Schlusskurs vom Montag, gegen 10.50 Uhr notiert er mit +0,07 Prozent etwas höher bei 12’135,85 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, steigt um 0,17 Prozent auf 1995,51 Punkte und der breite SPI um 0,12 Prozent auf 16’844,23 Stellen.

Unter den grössten Gewinnern sind die beiden Uhrenhersteller Swatch (+2,2%) und Richemont (+1,5%) zu finden. Händler verweisen auf einen Branchenbericht, wonach Cartier die Preise in den USA für Uhren um 5 und die für Schmuck um 6 Prozent erhöhen will, wobei einige Kollektionen um 10-12 Prozent teurer werden. Bereits im Mai hatte Cartier die Preise in den USA erhöht.

Deutlich gefragt sind auch konjunktursensible Werte wie Amrize, ABB oder Sika, die sich um bis zu 1,9 Prozent verteuern. Mit Geberit (+1,1%) und Holcim (+0,3%) gewinnen noch weitere baunahe Werte hinzu.

Kaum bewegt zeigen sich die Aktien der UBS (+0,2%) von der Nachricht, dass die Grossbank im Frankreich-Steuerstreit eine Einigung erzielt hat. Die UBS zahlt 835 Millionen Euro, für die sie eine volle Rückstellung gebildet hat.

Das Verliererfeld ist unterdessen gespickt mit Namen aus der Gesundheitsbranche. Galderma, Roche, Novartis, Lonza und Sandoz sind mit Verlusten von bis zu 1,9 Prozent allesamt darin anzufinden. Am Markt wird dies mit Unsicherheit begründet, nachdem die Gespräche zwischen dem Bundesrat und der Pharma-Industrie am Montag keine Lösung gebracht haben – auch wenn Wirtschaftsminister Guy Parmelin von einem «konstruktiven» Austausch sprach. Damit bleibe die Unsicherheit für diesen wichtigen Wirtschaftszweig hoch, heisst es.

Die jüngsten Avancen bei den US-Techwerten färben derweil nicht ab. Händler machen dafür unterschiedliche Signale aus der Branche verantwortlich. Während die Partnerschaft Nvidia und OpenAI eine weitere KI-Welle lostritt, sorgen zurückhaltende Aussagen von ASM International für eine gewisse Vorsicht. Bei den Blue Chips gewinnen VAT 0,5 Prozent hinzu. Sie hatten bereits am Vortag stark angezogen. In den hinteren Reihen gewinnen Comet, Inficon und U-blox bis zu 0,8 Prozent hinzu.

Unter den Verlieren sind auch die Aktien der Swisscom (-0,3%) zu finden. Kepler Cheuvreux hat die Coverage der Titel mit einem «Reduce»-Rating wieder aufgenommen. Der Telekomkonzern biete nach wie vor einige attraktive Anlagemerkmale und nun auch strukturelle Verbesserungen und Synergien, heisst es in dem Report. Dies könne jedoch die aktuellen Bewertungskennzahlen im Vergleich zu anderen Unternehmen kaum rechtfertigen.

In den hinteren Reihen sacken Santhera nach Halbjahreszahlen um 8,4 Prozent ab. Zwar sei der Umsatzausblick stark, heisst es etwa bei Octavian. Gleichzeitig habe das Unternehmen aber eine weitere Wachstumsfinanzierung angekündigt.

Derweil ziehen die Aktien von Xlife nach Halbjahrszahlen um 3,5 Prozent an. (awp/mc/pg)

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